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Anzugsmoment Alufelgen - Druckversion

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+--- Thema: Anzugsmoment Alufelgen (/showthread.php?tid=18518)

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- Faceman - 15.12.2005

Die angegebenen Anzugsmomente von 120 bzw. 140Nm gelten für ungeschmierte Gewinde. Bei geschmierten muss es höher sein, damit sie "gleich" fest werden.

edit weil kurz nachgedacht: bei geschmiertem Gewinde (und/oder Auflagefläche des Schraubenkopfes) wird die Schraube mit gleichem Drehmoment fester angezogen, sprich das Material (z.B. die Gewindegänge) stärker beansprucht.

Wer glaubt denn, schonmal mit 100%ig genauem Drehmoment angezogen zu haben! Woher kommt die Aussage, Radschrauben oder -bolzen darf man nicht schmieren? Geht es nur um das Anzugsmoment, evtl. nur in Verbindung mit Schlagschraubern? Fragen über Fragen...

Ich geh' jetz mal und zieh' meine mit 130Nm an, da lieg' ich doch gut im Mittelfeld...


- King Karl - 15.12.2005

Hi,

beim Radwechsel sollte mann auf jeden Fall dem Mechaniker genau auf die Finger schauen.
Ich bin dermassen pingelig, dass ich denen sogar erkläre wie vorsichtig der Schlagschrauber oder Schlüssel anzusetzen ist. Sonst sind die Felgen schnell "vermackt" oder mit dem hier geschilderten Kupferpasteneinsatz sogar verloren!
Vom falschen Aufbocken ganz zu schweigen! haarsträubend

Gruss

Karl


- Corvette.ZR1 - 15.12.2005

Warum darf man die Gewinde nicht einfetten ??? Frage

Möchte mal einen nachvollziehbaren Grund wissen


Gruss
Raimund


- Frank the Judge - 15.12.2005

Das Einfetten oder Ölen von Bolzen führt natürlich dazu, daß die Zugfestigkeit der Schrauben überschritten wird, weil das Drehmoment(also die Reibung zwischen Schraube und Gewinde) falsch niedrig ist! Dreht man eine eingefette Schraube nach Drehmoment an, wird sie wahrscheinlich abreißen.
Drehmomentangaben beziehen sich daher immer auf saubere, nicht gefettete Gewinde. Einzige Ausnahme: Zylinderkopfbolzen! Die werden meist vor dem Einsetzen eingeölt.
Wenn man Radbolzen einfettet(Kupferpaste) werden die in Wirklichkeit mit zu viel Kraft angezogen. Dadurch können dann Alufelgen leicht mal kaputt gehen!


- Andreas Paprotta - 15.12.2005

Hallo Frank

Das ist so nicht ganz richtig.
Reibung hat nichts mit Drehmoment zu tun
Es besteht eine festgelegte Reibung an zueinander wirkenden Flächen
Die entweder wie bei Unterschiedlichen Materialien aufeinander eine bestimmte
Reibung ausüben sollen z.B. Bremsbelag zu Bremsscheibe und dann sind da die
Drehmomente die aus dem Hebelgesetz entstehen und die wirken nach Kraft in
Newton und Weg in Metern.
Wenn man verhindern will einer Schraube den Hals ab zu drehen muss man auf
Dessen Zugfestigkeit achten.
Und da sind nun mal Richtwerte angegeben die in Drehmoment, also NM sind.
Es gibt Schraubensicherungen die das lösen der Schrauben verhindert.
Das glaube ich wäre hier der bessere Ansatz zur Diskussion.
Ach ja da sind noch die Zylinderkopfdehnschrauben. Diese soll man nur einmal
In einer vorgeschriebenen Prozedur zu einem fest gelegten Drehmoment anziehen.
Ölen oder fetten von Gewinden wird oft vorgeschrieben um ein exaktes Drehmoment
zu erhalten.

Gruß Andreas Hallo-gruen


- STRUPPI - 15.12.2005

@ Andreas Paprotta:
Danke Dir für die "Richtigstellung" gegenüber FtJ seiner Aussage.

Der FtJ weiss wirklich sehr, sehr viel und fast alles ist richtig, was Er von sich gibt.
Ich bon froh, das Er sein Wissen mit uns teilt.

Ich komme zwar nur aus dem Elektromaschinenbau, aber da war ich doch "Platt", was FtJ schrieb.

Aber ich verstehe immer noch nicht, warum man die Radbolzen "Einfetten" sollte.
Wenn das Gewinde nicht "versaut" ist, kann doch die Radmutter sehr leicht raufgeschraubt werden.
Die Radbolzen müssen doch nur Sauber sein.

Grüsse vom OSC-Canibalisten STRUPPI


- Eike - 15.12.2005

Zitat:WWenn man verhindern will einer Schraube den Hals ab zu drehen muss man auf
Dessen Zugfestigkeit achten.
Nee. Streckgrenze, bzw. Streckgrenze/SF


- Andreas Paprotta - 15.12.2005

Tja

Die Radbolzen sind wohl die am stärksten belasteten und von Laien am
Schlecht behandeltsten vom ganzen Fahrzeug.
Ein Gewinde kann durch Korrosion oder mechanischen Belastungen zerstört werden.
Dazu zähle ich auch die beim aufsetzen der Felge entstehenden.
Bevor sich jemand mit einer Prüfmutter und einem Gewindeschneider
über das verletzte Gewinde hermacht werden oft Mittel wie einfetten
oder Gewalt angewandt um das nötige Anliegen der Felge zu erzeugen.
Ach ja die Streckgrenze ist wenn ich ST37 bis zu einem gewissen Wert bei
einem Norm Teststück überprüfe und somit die Materialgüte.
Bei der Zugfestigkeit sind meiner Meinung nach verarbeitete Materialien bezeichnet
Die einer nach Zugfestigkeit geprüften Probe ihren Gütestempel erhalten haben.
Kleiner Hinweis für die Anzugsfetischisten.
Eine Schraube egal welche hat bevor sie reißt
einen elastischen Bereich und diesen gilt es zu erreichen.
Damit man diesen Punkt findet geben die Hersteller
das für die Größe der Schraube passende Drehmoment an.
Dieses muss dann auch eingehalten werden.



Mit freundlichem Gruß Hallo-gruen
Andreas


- woody 68 - 15.12.2005

Hallo,
hat jetzt nur indirekt mit dem Thema zu tun.

Somit gibt es praktisch nur ein Gewinde, dass 100% frei von Fett bleiben "muss".

Das der Sauerstoffflasche - "EXPLOSIONSGEFAHR"

Gruß, Al


- Eike - 15.12.2005

Zitat:Ach ja die Streckgrenze ist wenn ich ST37 bis zu einem gewissen Wert bei
einem Norm Teststück überprüfe und somit die Materialgüte.
Bei der Zugfestigkeit sind meiner Meinung nach verarbeitete Materialien bezeichnet
Die einer nach Zugfestigkeit geprüften Probe ihren Gütestempel erhalten haben.
Wie meinen? Gibt's das auch auf einfach?
Und was hat die Streckgrenze mit ST37 zu tun? Mal abgesehen davon, das ST37 eine sehr ausgeprägte hat ...


Zitat:Eine Schraube egal welche hat bevor sie reißt einen elastischen Bereich und diesen gilt es zu erreichen.
Hä? Du bist doch von Anfang an im elastischen Bereich ... da gibt es nix zu erreichen. Oder meinst Du, das man im elastischen Bereich bleiben muß?
btw: Es gibt noch sowas wie den SF (Sicherheitsfaktor), der Dauerfestigkeit bei garantiert (oder es sollte). Die Dauerfestigkeit ist ja gerade bei dynamischer Belastung erheblich geringer als die eigentliche Streckgrenze.