pay-as-you-drive ab 2016 in Deutschland - Druckversion +- Corvetteforum Deutschland (https://www.corvetteforum.de) +-- Forum: Technikforen (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Allgemeines Technikforum (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=7) +--- Thema: pay-as-you-drive ab 2016 in Deutschland (/showthread.php?tid=83226) |
- man-in-white - 01.06.2015 O.k., man hat also ein Auto mit Abstandshaltesystem und hält entsprechend Abstand zum yvordermann. Diese Lücken nutzen natürlich all die aggressiven Jungspunde und scheren kurz vor mir ein, mit dem Resultat, dass meine Karre ständig bremst und dann wieder beschleunigt. Wird bei der Versicherung garantiert positiv bewertet Mir kommt so ein Zeugs nicht ins Auto, da zahl ich lieber ein bisschen mehr. Einige werden gerade wegen der Überwachung aufgrund ihres Fahrstils sowieso mehr bezahlen, ist eine Milchmädchenrechnung. Und wer mit 40 über die AB schleicht und Unfälle provoziert wird belohnt? Frank - cooper - 01.06.2015 Zitat:Original von man-in-white... na endlich hat es jemand begriffen Die wollen doch immer nur unser Bestes, unser Geld. Viele Grüße, Mirko - MPF - 01.06.2015 Zitat:Original von cooper Hahaha.... Wenns nicht so traurig wäre, dass genau dies dabei rauskommt, dann wärs zum Brüllen. Aber, wenn es dann am Jahresende heißt "Sooo, Sie werden drei Klassen hochgestuft, da Sie auf der Autobahn ständig abrupt von 240 auf 120 runtergebremst haben....", dann ist es nicht mehr witzig. Meine Versicherung (Sparkasse Direkt) hat mir sowas auch unterjubeln wollen. Wenn man so ein behäbig dieselndes Dickschiff wie nen W123 et al. hätte, könnte man sich das jedoch überlegen. Spontane Fahrmanöver sind da naturgemäß eher seltener. - Midnight-Cruiser - 02.06.2015 Zitat:Original von meStefan Das wird man nie erfahren, genau so wenig wie heute schon das Verfahren und die Parameter, mit denen die Banken deine Kreditwürdigkeit "berechnen". - Cellonde - 02.06.2015 das ganze ist doch nichts Neues. Die grossen Transportunternehmer haben solche Systeme. Die Fahrer werden dann nach der Auswertung danach boniert. Wer mehr bremst, erhält weniger Bonus, da der LKW mehr "verbraucht" wird. Diese Systeme sind schon länger im Einsatz. - Ralf. P. - 02.06.2015 Das machen Versicherungen doch nicht aus Nächstenliebe. Wie jedes Unternehmen muss auch eine Versicherung Gewinn machen. Man wird also bestrebt sein, möglichst mehr einzunehmen als mit den bisherigen Beitragsberechnungsmethoden. D.h. wenn dann jemand weniger bezahlt, müssen andere mehr bezahlen. Als Sportwagenfahrer hat man in der Regel nach der hier propagierten Bemessungsgrundlage die besten Voraussetzungen, nicht bei den weniger zahlenden zu landen. Gruß - cooper - 02.06.2015 Zitat:Original von Ralf. P.Das vielleicht nicht, aber man ist unbedingt bestrebt, mehr zahlende Kunden zu bekommen. Und da der Preis eines der wichtigsten Argumente ist, ist man bestrebt, die Versicherung so billig wie möglich anzubieten -- ohne auf Gewinn verzichten zu müssen. Und sowas geht prima mit dynamischen Tarifen. Da kann man nämlich werben, dass man den Polo schon ab 49 Euro/Jahr mit Vollkasko versichert bekommt, natürlich mit Sternchen am Preis. Und der gilt eben für Telematik-Kunden mit Fahrverhalten in der Kategroie 1 (nicht schneller als 29 km/h, Beschleunigungswerte nicht über 0,1g in alle Richtungen). Super, denkt sich Depp Kunde, und greift zu. Naja, und wenn er sich dann am Jahresende beschwert, dass ihn die Versicherung 499 statt 49 Euro gekostet hat, wird er auf seinen Fahrstil und seine Einstufung verwiesen... die möglicherweise bei einer anderen Versicherung billiger gewesen wäre, aber bei der hätte man auch nicht mit 49 Euro Mindespreis anfangen können. Wie immer, Nepp ohne Ende. Ist das selbe mit dynamisierten Gehältern, boah, du kannst bis zu 10.000 Euro im Monat verdienen, wenn die Verkaufszahlen sich nur ver20fachen... aber da sie ungefähr gleich geblieben sind, kriegst du nur dein Grundgehalt von 2000 Brutto... Viele Grüße, Mirko - US-Stingray-Fahrer - 08.06.2015 Hallo an alle, also ich kenne das System schon aus USA, da kann man sich (freiwillig) ein solches Gerät von der Versicherung schicken lassen und das wird dann einfach in den OBDII Stecker gesteckt und sendet wie ein Handy Daten an die Versicherung. Die erstellen über einen Zeitraum von einem Monat aus diesen Daten und anderen wichtigen Daten wie Alter, Schadensaufkommen, Anzahl der Autos Wohngegend usw. ein Fahrerprofil und sagen einem dann was man für das Nächste Jahr bezahlt. Nach dem Monat gibst du das Ding wieder zurück und kannst wieder fahren wie du willst. Ich habs nie gemacht, weil das nur was bringt wenn du jeden tag das selbe "Programm" runterspulst. Immer 7:30 den selben Weg zur Arbeit fahren, Auto für 4 Std stehen lassen, Mittagessen fahren, stehen lassen und dann nach hause fahren. Wenn du zu viel durcheinander fährst bekommst du keinen Rabatt, und das gute ist du kannst dadurch nur billiger werden als die anderen die kein Profil erstellen lassen. Teurer wird es garantiert nicht. Hier in Deutschland kann ich mir nicht vorstellen, dass es wirklich billiger werden könnte. Fahrten mit über 270 Km/h auf der Autobahn machen bestimmt nicht die Prämie billiger. Obwohl man ja schneller da ist wo man hin will und somit verringert sich die Zeit in der man dem Risiko eines Unfalls ausgesetzt ist. Was den Nachweis der Unschuld an einem Unfall angeht, hatt ja jede C7 einen "Crashrecorder" eingebaut der eine ganze Menge Parameter bis zu 30 Sekunden vor dem Crash aufzeichnet und speichert. Den kann die Versicherung/ Polizei nach einem schlimmen Unfall, nachdem sie nicht mehr den Fahrer befragen können oder der Fahrer zu lügen scheint, auslesen lassen und feststellen ob du z.B. die vorgeschriebenen 100 Km/h gefahren bist oder vielleicht 170 Km/h , ob du den Mode Track auf der Landstraße angewählt hattest und die Traktionkontrolle ausgeschaltet war, ob du noch gebremst hast oder ungebremst gegen den Baum gefahren bist ob du den Blinker anhattest und angeschnallt warst usw. auslesen. siehe: im deutschen Handbuch unter 13-1 etwas "verschlüsselt" : Fahrzeugdatenaufzeichnung und Datenschutz : Ereignisdatenschreiber Das hier eher "nebenbei lapidar" angesprochene System wir im US Handbuch etwas näher beschrieben, und ist, meines Wissens, genau so auch in jeder EU Corvette eingebaut. Hier die Beschreibung im US Handbuch: 13-14 Customer Information Event Data Recorders: This vehicle is equipped with an event data recorder EDR. The main purpose of an EDR is to record, in certain crash or near crash-like situations, such as an air bag deployment or hitting a road obstacle, data that will assist in understanding how a vehicle’s systems performed. The EDR is designed to record data related to vehicle dynamics and safety systems for a short period of time, typically 30 seconds or less. The EDR in this vehicle is designed to record such data as: . How various systems in your vehicle were operating; . Whether or not the driver and passenger safety belts were buckled/fastened; . How far (if at all) the driver was depressing the accelerator and/or brake pedal; and, . How fast the vehicle was traveling. These data can help provide a better understanding of the circumstances in which crashes and injuries occur. NOTE: EDR data are recorded by your vehicle only if a non-trivial crash situation occurs; no data are recorded by the EDR under normal driving conditions and no personal data (e.g., name, gender, age, and crash location) are recorded. However, other parties, such as law enforcement, could combine the EDR data with the type of personally identifying data routinely acquired during a crash investigation. To read data recorded by an EDR, special equipment is required, and access to the vehicle or the EDR is needed. In addition to the vehicle manufacturer, other parties, such as law enforcement, that have the special equipment, can read the information if they have access to the vehicle or the EDR. GM will not access this data or share it with others except: with the consent of the vehicle owner or, if the vehicle is leased, with the consent of the lessee; in response to an official request by police or similar government Office. Also, wenn was passiert und ihr ward schuld könnte die Polizei oder die Versicherung Euch das u.U. nachweisen, andersrum, wenn ihr nicht schuld seid, könnt ihr das eventuell beweisen. noch viel Spaß Heiner Sorry für den laaaangen Beitrag - Wesch - 08.06.2015 Hallo Witzig finde ich, dass Kameras, die die Unschuld beweisen könnten, nicht zugelassen sind, aber solche Crash Daten oder Verhaltensprofiele sollen legal sein. Lustig irgendwie. mfG. Günther - Vette1981er - 08.06.2015 Hallo Zusammen, mein werter Arbeitgeber (eine nicht ganz kleine Versicherung) hat das Thema auch getestet. Wir haben ca. 1400 Fahrzeuge von Mitarbeitern (auf freiwilliger Basis) mit einer Telematikbox für einen 12 monatigen Feldversuch ausgerüstet. Ich habe auch mit 2 Fahrzeugen 12 Monate lang mitgemacht. (Nicht mit der Vette ) Das Teil ist ist ungefähr so groß wie ein Blackberry (Bold900). Die Box wird einfach auf die Batterie geklebt, mit Plus und Minus angeschlossen...und das wars. Am Anfang waren die Werte ziemlich derb daneben. Man fuhr im Wald, anstatt auf der Strasse (Konnte man schön in Google Maps sehen) Nach ein paar Hundert KM hast sich die Box aber sehr präzise kalibriert. Man konnte dann für jeden Tag jede Strecke abrufen. Ereignisse (zu schnell gewesen oder zu stark gebremst) wurden auf der Fahrstrecke an der entsprechenden Stelle mit einem Warndreieck markiert. Wenn man mit der Maus draufging, konnte man genau sehen, was man verbrochen hat. Erfasst wurden G-Kräfte in Kurven, Beschleunigung (Positiv und Negativ) Eingriffe von ESP und ABS. Geschwindigkeitsübertretungen konnte die Box auch detektieren Die Box hat die Daten immer in Paketen an den Server gesendet (In der Box steckt eine SIM Karte) Bei UNfällen hat die Box automatisch einen Notruf abgesetzt. Man wurde dann angerufen, wenn keine Antwort, kam der ganze Rettungstross angefahren (Den Fall hatten wir ein paar mal) Über eine Internetseite konnte man dann den aktuellen Standort des Fahrzeugs sehen. Erfasst wurde auch, welche Straßentypen man wann und zu welcher Uhrzeit genutzt hat. Beispiel: 35,6% Autobahn 34,4 % Landstraßen 30% Stadt. Davon bei Tageslicht XX% Nachtfahrtanteil XX% Weiterhin konnte man sehen, wie man mit seinem Fahrstil im Vergleich zu anderen Fahrern liegt. Hab noch was vergessen: Über eine App konnte man sein Fahrzeug auf großen Parkplätzen oder an fremden Orten wieder finden. (oder auch wenn es geklaut wurde) Wegen einigen Ungenauigkeiten, die außerhalb der Toleranzschwelle waren, haben wir beschlossen, in dieser Richtung für PKW noch keine Tarife anzubieten. Wer noch was wissen will: Einfach fragen Grüße von Daheim Martin Edit wägn einem Fähler |