Optimale Schaltpunkte der Automatik - Druckversion +- Corvetteforum Deutschland (https://www.corvetteforum.de) +-- Forum: Technikforen (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: C 5 Technikforum (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Thema: Optimale Schaltpunkte der Automatik (/showthread.php?tid=21970) Seiten:
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Optimale Schaltpunkte der Automatik - JuergenD - 27.07.2006 Hallo Zusammen, hier der neue Thread, entstanden aus V-max einer Seriencorvette https://www.corvetteforum.de/thread.php?threadid=17365&sid= bezüglich der festgelegten Schaltpunkte bei der 4-Gang-Automatik. Johannes stellte fest, daß der Automat von 1 in 2 bei 6000 u/min von 2 in 3 bei 5800 u/min und von 3 in 4 bei 5800 u/min schaltet. Weiterhin hat er berechnet, daß durch eine Anhebung der Schaltdrehzahl, gerade in den oberen Gängen die Beschleunigungszeiten wesentlich verbessert werden. Die Frage ist nun, warum GM die C5 von Haus aus so einstellt, daß gerade der erste Gang bis 6000 u/min geht und nachher früher geschaltet wird. Ich persönlich würde vom Gefühl her die Schaltpunkte wie folgt setzen (mit Predator z.B. möglich): von 1 in 2 bei 5800 u/min oder 5700 u/min von 2 in 3 bei 5800 u/min und von 3 in 4 bei 6000 u/min oder 6100 u/min da in den unteren Gängen eh genug Kraft vorhanden ist und der Sprung / Drehzahlverlust zum nächst höheren Gang bei weitem nicht so hoch ist, wie vom 3-ten in den 4-ten. Diesbezüglich kann ich nur 2 Vermutungen anstellen: 1. hat es mit der Geräuschentwicklung zu tun? Bei welchen Geschwindigkeiten wird gemessen? 2. Wenn der Motor in den höheren Gängen höher dreht, dann über eine längere Zeit wie in den unteren, also höheres Verschleiß- Defektrisiko. Aber vielleicht weiß es jemand genau oder wir kommen gemeinsam dahinter. Viele Grüße Jürgen - J.M.G. - 27.07.2006 Lärmemissionen können wir, denke ich, ausschließen, da es in den Schaldgeschwindigkeiten keinen Unterschied zwischen EU und US-C5 gibt. Und die Amis werden wohl kaum den Geschwindigkeitsbereich jenseits der 120mph ernsthaft betrachten. Bleibt Deine 2. Vermutung: Kann das Getriebe längere Zeit die höheren Drehzahlen ab (immerhin 3,8s jenseits der 5.800 1/min bei Schaltdrehzahlen von 6.100 1/min 3->4)? Der Motor muß es abkönnen, denn schließlich ist der Handschalter den gleichen Drehzahlen ausgesetzt. - JuergenD - 27.07.2006 Ob die Automatik gerade vom 3-ten in den 4-ten Gang keine höhere Schaltdrehzahl verkraften kann? Vom Gefühl her dachte ich eigentlich, daß diese eher in den unteren Gängen stärker belastet wird, weshalb ich ja auch da die Schaltdrehzahl verringern würde. Aber vielleicht ist das der Grund. Nur warum geht gerade der erste Gang bis 6000 u/min? Wahrscheinlich nur, weil der Wert 0-60 mph dann etwas besser ist. Gibt es in den US-Foren nichts dazu? Bin nicht so super bewandert im Umgang mit der englischen Sprache. - J.M.G. - 27.07.2006 Wenn ich denen erzähle, worüber wir hier diskutieren, schütteln die den Kopf. Das sind Geschwindigkeitsbereich, die die nie erreichen, also daher i.d.R. das nicht optimieren. Auch kämpfen die nicht mit anhaltenden Getriebeschäden aufgrund ihres Belastungsprofils. Nein, da können wir keine Hilfe erwarten. RE: Optimale Schaltpunkte der Automatik - CustosOnLinux - 27.07.2006 Hallo, nun ich kann mir das so erklären (keine Ahnung ob das stimmt, ich sucher noch) Ich habe in diversen Foren etwas über den Aufbau des 4L60e gelesen. Es ist eigentlich ein 2 Gang Getriebe gewesen, welches dann auf zuerst 3 und dann mittels Overdrive auf 4 Gänge verändert wurde. Der 1-2 Schaltvorgang würd über Kupplungspakete gemacht. Diese halten wohl die größte Kraft aus. Der 2-3 Schaltvorgang wird durch ein Bremsband erreicht, welches einen Planetensatz anhält. Hier kann schon nicht mehr so viel Kraft "vernichtet" werden (was ja leider in einem Schaltvorgang auch etwas passiert) Dann ist die Übersetzung 1:1, d.h. im Getriebe sind alle Komponenten wie auf einer Achse und drehen sich nun mit. Der Schaltvorgang in den Overdrive 3-4 löst nun diese "starre" Verbindung und der Motor dreht weniger als der Ausgang des Getriebes. Daher lasten hier die größten Kräfte. Auch dieser Schaltvorgang wird wieder durch ein Bremsband erreicht, welches nun einen Planetensatz freigibt und eine andere Stelle im Getriebe abbremst. Ich suche noch mal ein wenig, ob ich dazu noch besseres Material finde. - donscheffler - 27.07.2006 Unsere Vette hat in jedem Gang bei 6.300U/min geschaltet und wurde nicht gerade geschont. Dem Getriebe hat es nichts ausgemacht. Was ich natürlich nicht beurteilen kann, ist wie die Dauerbelastung nach mehreren 10.000km aussieht. Mfg Olli - J.M.G. - 28.07.2006 Hallo Birger, tolle Infos! Jetzt stellt sich die Frage, was beim 4L65E genau geändert wurde, denn dieses hat ja höhere Schaltpunkte! - JuergenD - 28.07.2006 Was hab' ich denn bei mir für ein Getriebe drin? Meine ist Bj 2002. Ein 4L60E? - J.M.G. - 28.07.2006 Ja. Ab 2001 wurde eine überarbeitete Version des 4L60E eingesetzt und das bis zum Ende der C5-Produktionszeit. Zum MJ2005 (C6) kam das nochmals weiter überarbeitet 4L65E zum Einsatz. - JuergenD - 29.07.2006 Ah ja. Vielleicht habe ich ja auch deshalb bis jetzt noch keinen Getriebschaden. Kann das sein, daß mit diesen Problemen vornehmlich die älteren Exemplare zu kämpfen haben? Einen Getrieebölkühler hatte ich mir letztes Jahr natürlich auch relativ schnell zugelegt. Die Erläuterungen von Birger fand ich ganz aufschlußreich und vielleicht sind das auch die Gründe für die von GM unterschiedlich festgelegten Schaltdrehzahlen. |