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69er Radlager hinten wechseln? - Druckversion

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69er Radlager hinten wechseln? - Don Camillo - 02.12.2002

Hi folks,

jetzt war ich schon längere Zeit nicht mehr im Forum. Mein etwas turbulenter Job hat mich leider davon abgehalten. Heulen
Doch jetzt bleibt wieder etwas Zeit für eines der schönsten Hobbys. Großes Grinsen

Mein hinteres Radlager sollte demnächst mal gewechselt werden. Dafür hab ich mir aus den USA das Radlager und die Dichtungen schon mal zur Sicherheit mitgenommen.
Habe hier im Technikforum schon gelesen, dass das nicht so leicht sein soll.

Meine Fragen.

Was kostet das, wenn ich es in einer Werkstatt machen lasse?
Kann das nur eine Werkstatt, die auf Corvettes spezialisiert ist?
Wo bekomme ich eine genauere Zeichnung her (in meinen Büchern sieht man von der Hinterachse fast nie was)?

Viele Grüße,
Don Camillo bow Tie


- 454Big - 02.12.2002

Kostenpunkt Werkstatt: ca. 300 - 400 Euro pro Seite.

Das Radlager hinten ist mit eines der schwierigsten Teile an der Corvette.
Problem bei der C 3 ist hier, daß das äußere Radlager fest auf die Spindel gepresst ist und zum anderen Radlager innen mit einer Einstellhülse versehen ist. Diese muß man ziemlich genau einstellen, damit das Rad sich irgendwann nicht selbständig macht.
Die US Einstellscheiben sind aber meist nur Standard und passen nicht so 100 %.
Wenn das Lager zu locker ist, laufen die Lager schnell wieder ein, ist es zu fest wird es zu heiß und das Lager kann sich auf die Spindel schweißen (kein Gag!!!).

Ich würde es in jedem Fall machen lassen!
Denn meist sind auch die 4 Haltebolzen des Lagerträgers so schön aufgerostet, daß selber machen nur mit einer Presse von min. 20 ton. geht. Und wer hat das schon....?

DCC hat meine Radlager hinten erneuert - sehr gute Arbeit!!!


- Don Camillo - 02.12.2002

Thanx for the info.

Dann werde ich mal für die Werkstatt sparen. haarsträubend

Viele Grüße,
Don


- Wesch - 03.12.2002

Hallo Don

Bist du sicher, dass die Radlager Spiel haben ?
Manchmal verwechselt man das Spiel, das man hinten spuert mit dem Spiel, das die Halfshafts in der Hinterachse haben, das heisst, man kann das Rad rein und raus ziehen.
Lagerspiel spuert man besonders an den Bremsen, die Luft ziehen, schon bei geringem Spiel. So ists auf jeden Fall an meiner 68er.
Das Lagerspiel habe ich gemessen und befinde es als auesserst gering, aber die Bremsen verzeihen nichts.

Wie gesagt, bevor du viel Geld in neue Lager steckst, sei sicher, wo das gefuehlte Spiel herkommt.

Viel Glueck. Gunther


- Stegs - 03.12.2002

@ Don Camillo:

Schau mal auf der Homepage von MAD nach. Er hat nehmlich unter "Winter 2000, Restauration der Hinterradaufhängung" mittels Fotos genau gezeig und beschrieben wie man das hintere Radlager tauscht und einstellt. MAD hat zwar eine C2 ist im Prinzip aber das gleiche wie bei der C3.

Hier der Link zu Mad´s US-Car Page:
https://home.datacomm.ch/mad-/


- Don Camillo - 05.12.2002

@ Gunther:
Ich hab schon mal in einer Vette Werkstatt nachgefragt, und da meinte der Chef, das Lager wird demnächst fällig sein. Das Rad wackelt einfach leicht, im aufgebocktem Zustand.

@ Stegs:
Werde mir mal die Homepage von MAD anschauen. Vielleicht kann ich ja einen Teil selbst machen.

Grüße aus München,
Don


- 454Big - 05.12.2002

Kommen wir wieder zu Themen wo "hands - on support" gefragt ist!

Die Vorarbeiten, die Du in jedem Fall machen kannst oder sogar machen solltest ist das herausoperieren der hinteren Trailing Arms.

Mit etwas Geschick, dem richtigen Werkzeug und zwei helfenden Händen kann man (wenn die Schrauben nicht zu fest sitzen oder festgemockert sind) die Trailing Arms in ca. 3 Stunden heraus haben.

Komplikationen ergeben sich bei folgenden Bauteilen:

1. Blattfederschrauben - teilweise durch Schmutz und Korrosion sehr festgerostet - vorher mit Kriechöl (KÖ - weil kommt noch öfter!) behandeln (Kauf Dir schon mal zwei Dosen....)
Vorsicht mit der Feder!!! Sieht ziemlich harmlos aus, hat aber kräftige Vorspannung und kann ganz leicht den Arm brechen wenn die Mutter vom Bolzen gelöst wird und die Feder nach unten schnappt! Immer mittels Wagenheber und C-Klammer o.ä. sichern!!!

2. Shock Mounts - rosten sehr gerne fest! Wie immer - vorher KÖ nehmen und reichlich einwirken lassen. Du benötigst nach Möglichkeit ein "Spezialwerkzeug" um den Shock Mount mit brutaler Gewalt aus dem Radlagerträger zu lösen.

3. Einstellscheiben der Trailing Arms vorne. Wenn diese noch die original Eisenshims sind, dann prost Mahlzeit. Organisiere Dir dann schon mal eine Brechstange (so ca. 2 m oder so....) und fasse festen Willen. Trenne Dich von dem Gedanken diese Teile wiederverwenden zu wollen - also solltest Du schon vorher neue besorgt haben....
Ordentlich mit KÖ segnen und dann Hammer, Brecheisen, Brechstange oder was immer Du findest um die Dinger rauszuoperieren.

4. Der Trailingarmfrontbolzen - manche sind so freundlich und rosten in der Buchse des Trailingarms fest. Auch hier hilft KÖ und der Gedanke diese Bolzen noch einmal zu verwenden gehört dann meist auch ins Reich der Fabel.
Stattdessen solltest Du bereits Eisensägeblätter oder einen Elektrofuchsschwanz (spart Schweiß!) bereitliegen haben um die Bolzen einfach durchzusägen.....
Ist leider die ultima Ratio......

5. Eigentlich zu vernachlässigen - kann aber auch sein, daß die Achsflanschschrauben eine dauerhafte Verbindung mit dem Adapter auf die Spindel eingehen wollten - wie immer: KÖ, und das reichlich.....

Stabi falls vorhanden muß natürlich auch ab.

So weit, so gut! Danach dürfte dann der Entnahme nur noch wenig im Wege stehen - wenig? Ja, aber das ist schon recht entscheidend!

Das Handbremsseil läßt sich mit einem Schraubendreher ja noch einigermaßen leicht aus dem Haken oben an der Bremse rausfummeln - wenn die Bremszange ab ist!
Um diese zu lösen braucht man aber vorher einen ZÖLLIGEN Bremsleitungsschlüssel!!!
(3/8") Ohne den ist Essig mit ab - oder man nimmt ne Gripzange und ne neue Leitung....

OK, fertig!

Jetzt den Kram in die Werkstatt gebracht..... Zwinkern