Operation "kleines Schild" - Florida-Import 69er C3 bei der KFZ-Zulassungsstelle - Druckversion +- Corvetteforum Deutschland (https://www.corvetteforum.de) +-- Forum: Technikforen (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: C 3 Technikforum (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=4) +--- Thema: Operation "kleines Schild" - Florida-Import 69er C3 bei der KFZ-Zulassungsstelle (/showthread.php?tid=80625) |
Operation "kleines Schild" - Florida-Import 69er C3 bei der KFZ-Zulassungsstelle - John_Winter - 02.12.2014 Hallo Zusammen, gestern - am 01.12.2014 - hatte ich um 9.00 Uhr einen Termin bei der örtlichen KFZ-Zulassungsstelle. Ziel der Operation war: Erlangung eines Leicht-Kraft-Rad-Kennzeichens vorne. Vor 3 Jahren hatte ich die gleiche Prozedur bei derselben KFZ-Zulassungsstelle schon einmal hinter mich gebracht: https://www.corvetteforum.de/thread.php?postid=1037055#post1037055 Ich hatte also diesmal alle Dokumente im Original beisammen und meine größtmögliche Menge an Charme aufgelegt. Pünktlich meldete ich mich am Hauptschalter und die Dame hinter dem Tresen brüllte in die Runde der Angestellten: "Ich habe hier einen Termin! Wer hat Zeit?" Eine (sehr) junge Dame meldete sich und fragte nach meinem Begehr. Ich reichte ihr meinen durchaus gewichtigen Stapel von Papieren herüber und sprach davon, dass ich für einen frischen Florida-Import deutsche Papiere bräuchte. Ihre zunächst freundliche Miene veränderte sich in Richtung Verzweiflung und wie sie dann meinen Stapel von Fotos sah ( unter anderem mit meiner ehemaligen goldenen C3 mit vorderem kleinen LKR-Kennzeichen von eben dieser KFZ-Zulassungsstelle ), wandte sie sich an mich: "Warten Sie hier kurz bitte. Ich muss mich mit meinem Vorgesetzten besprechen." Daraufhin erhob sie sich mit meinen Papieren und verschwand in Richtung weit-abgelegenes-Büro-am-Ende-des-Flurs. Ich hatte eigentlich genug Zeit mitgebracht und beobachtete die anderen Mitarbeiter bei ihren Tätigkeiten. So verging die Zeit und nach 10 Minuten erschien sie wieder mit dem Leiter der KFZ-Zulassungsstelle im Schlepptau: "Wir müssen das Auto ansehen und die Maße persönlich in Augenschein nehmen. Wo steht das Fahrzeug denn?" "Aah, gleich hier um die Ecke. Da machen wir sofort einen Antrag für eine Dienstreise." Ich wohne ja nicht weit von der KFZ-Zulassungsstelle entfernt, man kann da in 25 Minuten gemütlich zu Fuß hinlaufen. Also konnte ich mir innerlich ein Lächeln nicht verkneifen, als ich der "Dienstreise" zustimmte. Der Chef zog sich wieder in sein Büro zurück, während die junge Dame gleich die Gelegenheit nutzte und diese Aufgabe an die ihr gegenübersitzende Kollegin delegierte: "Ich hab sowas noch nie gemacht, Platz für Schilder ausmessen." Während die andere junge Dame meinen Stapel Papier auf ihrem Schreibtisch ablegte, bereitete sie die Dienstreise vor: Antrag genehmigen lassen und Auto besorgen. Ich wollte die ganze Sache ein bisschen beschleunigen und bot ihr an, sie in meinem Auto mit zu nehmen, was sie dankend aber bestimmt ablehnte. So fuhr ich alleine zu meiner Behausung und stellte die Corvette als deutlich und weithin sichtbares Signal vor die Garage. 10 Minuten später erschien die junge Dame, bewaffnet mit einem Metermaß, einem Smartphone und zu meinem Schrecken - einem Pizzablech-Kennzeichen! So hatte ich mir das Ausmessen nicht vorgestellt! Sie machte dann jonglierend mit dem Metermaß und dem Pizzablech in der einen und dem Smartphone in der anderen Hand ihre Fotos.Auf meine mehrfach vorgebrachten Einwände, dass das Pizzablech der C3 die Kühlluft abschneidet, bekam ich immer die gleiche Antwort: "Sie können nicht ein Recht auf das kleine Kennzeichen daraus ableiten, weil sie vor 3 Jahren ein solches erhalten haben. Es handelt sich hier immer um eine Einzelfallentscheidung. Die muss mein Chef treffen." So trat ich frustriert und das Pizzablech vor Augen die Rückkehr zur KFZ-Zulassungsstelle an. Dort angekommen ließ mich die junge Dame erstmal in meinem Saft schmoren. Mit Dienstwagenrückgabe, Frühstückspause und Chef-Besprechung vergingen noch einmal bange Minuten, dann nahm sie wortlos hinter ihrem Schreibtisch Platz und begann die deutschen Papiere für meine 69er C3 zu erstellen. Nach einigen Minuten des schweigenden Zusehens sagte ich dann: "Sie werden ja noch einige Zeit brauchen. Ich könnte ja schon mal die Schilder machen lassen ...." Antwort: "Ja, das können Sie." Grummel, daraufhin fragte ich: "Ja, in welcher Größe denn?" "Ja, mein Chef hat als einmalige Ausnahme vorne ein Leicht-Kraft-Rad-Kennzeichen genehmigt." Na, da schlug bei mir in Sekundenbruchteilen die Angst vor einem Pizzablech in eine unendliche Erleichterung um. So machte ich mich frohen Mutes auf den Weg zum Schildermacher auf dem gleichen Gelände. Dort angekommen passierte mir jetzt ein Fehler. Im Internet hatte ich mir das vermeintliche Wissen angelesen, dass die passende Schildergröße 255x135mm sei und bestellte auch diese Größe. Bis der Prozess im hinteren Teil der kleinen Werkstatt angefangen hatte, bestellte ich auch gleich die unsäglichen verchromten Plastikhalter dazu. "Die gibt es in der Größe nicht" "Doch, bei meiner letzten Corvette habe ich die Schilder doch auch hier machen lassen und die passenden Halter gleich dazu gekauft." "Jaaaah, dann haben sie aber auch kleinere Schilder gekauft, nämlich 240x135mm!" Ich hatte natürlich nicht mehr daran gedacht, dass es die Schilder auch noch mal eine Nummer kleiner gab. Die Dame stoppte den Bedruckungsprozess des ersten - zu großen - Schildes auf ca. der Hälfte. Netterweise ohne Berechnung verschwand dieser Rohling in der Abteilung Kinderkacke und die Schildermacherin stellte 2 neue Schilder her. Diese Dame war wirklich sehr kommunikativ, kooperativ und nett. Für die 2 Schilder und die 2 Plastikhalter bezahlte ich 45,00€ - nicht mehr als vor 3 Jahren. Wieder zurück am Schalter der KFZ-Zulassungsstelle lag die Erstellung der neuen Papiere in den letzten Zügen und die Rechnung wurde geschrieben. Die Dienstfahrt wurde mir nicht berechnet, aber die Ausnahmegenehmigungen und Wunschkennzeichen und die Ausfertigung der neuen Papiere und und und summierten sich dann doch auf 139,50€ - meine bisher teuerste Zulassung! Nach dem Begleichen der Rechnung an der Kasse war ich zurück am Schalter. Es erfolgte der letzte Akt, der mich noch ein wenig zittern ließ, nämlich das Aufbringen der Plaketten des Landkreises und des TÜV. Hatte ich am Ende den Bogen überspannt? Würde die Dame am Schluss merken, dass ich mir die Kennzeichen noch eine Nummer kleiner hatte anfertigen lassen oder war das mittlerweile auch egal. Es war egal, sie klebte mit stoischem Gesichtsausdruck die Plaketten auf und schon stand ich draußen! Hurra - die Operation "kleines Schild" hatte funktioniert. Mein Zeitfenster war doch ziemlich dahingeschmolzen und ich musste mich sputen, um in die von mir angesetzte Telefonkonferenz zu kommen. Also blieben die Schilder erstmal vor dem Auto liegen, aber nun ist es vollbracht. Achja: Gesamtzeitaufwand 1 3/4 Stunden + 15 Minuten An- und Abfahrt. Und meinen entstempelten amerikanischen Title kann ich in einem halben Jahr auch wieder abholen - hab schon einen Merker in outlook gesetzt ;-) Servus Bernd PS: "FL" steht für "Florida" - der Staat, in dem die Lady zeitlebens eingesetzt wurde. - JR - 02.12.2014 Glückwunsch! Gruß JR - Gelber Bengel - 02.12.2014 Glückwunsch! Schön zu lesen und der einzig richtige Weg, um diese Hürde zu meistern: Freundlich und beharrlich! Dann klappt´s auch mit dem Amt. - Oeli - 02.12.2014 Mein Glückwunsch. Das ist jedesmal eine Zitterpartie. Hatte ich auch so ähnlich erlebt, nur ohne Dienstreise. Ich durfte zweimal antanzen. - Tom V - 02.12.2014 solch kleine Schilder sehen unheimlich kacke aus nein, nur Spaß Glückwunsch zur gelungenen Operation, so muss das sein! - c-comp - 02.12.2014 Glückwunsch Bei mir im Kreis Mettmann habe ich ein wunderschönes Kuchenblech für meine C4 aufgebrummt bekommen Wörtlich von dem Dienststellenleiter: Ist mir doch egal wie das aussieht, sie können ja ein Paar Unterlegscheiben Drunter machen so das es weiter vorsteht Ich hatte auch eine Vollabname musste allerdings 253 eus dafür ausgeben Also nochmal Glückwunsch Gruss Stefan - Vette 57 - 02.12.2014 Glückwunsch, dann hat ja doch noch alles gut geklappt Gruß Martin - Günter C7 - 02.12.2014 Glückwunsch zu den Schildern, gleiches Verfahren hatte ich vor 1,5 Jahren und das ohne Dienststellenleiter. Die junge Dame war mit unten auf dem Parkplatz, hat gemessen und gesagt "Na mit den grösseren das wohl sehr eng" Schwupp und fertig. Die ganze Prozedur hat 45 Minuten gedauert. Gruß und allzeit gute Fahrt Günter - cooper - 02.12.2014 Gratulation zur Blitz-Aktion zum Schnäppchenpreis! Meine Operation "Trecker-Kennzeichen" (verkleinertes zweizeiliges, wie es im Beamtendeutsch heißt) hat mich satte sechs Stunden und 250 Euro gekostet -- mit dem Ergebnis Kuchenblech (immerhin ein schmales) für vorne: Dafür aber mit optimaler Buchstaben-Zahlen-Kombi, insofern will ich nicht meckern... kleines Schild für vorne kommt dann mit dem H Viele Grüße, Mirko Edit meint grad, bei uns muss man die Vetten selbst vorführen, wie auch immer man das anstellt... da macht keiner eine Dienstreise... - Alex66 - 03.12.2014 Zulassungsstellenwillkür kann auch positiv ausgehen, aber Willkür bleibt Willkür! Freu Dich |