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Hallo liebe Leute und Motorenexperten,
mich beschäftigt seit einiger Zeit Folgendes: Wenn ein Motor längere Standzeiten hat, z.B. durch
- Autohändler, der seine Autos nur mal kurz anspringen lässt für Ortswechsel,
- Cabrio, im Winter abgemeldet,
- Überführung im Container nach D, wobei der Motor auch mal nur ganz kurz läuft.
Dann sehe ich das Problem, dass es ja in den Brennräumen von Wasser feucht werden kann. Wenn nun eine längere Pause besteht bis zum Wiederanlassen des Motors, kann es ordentlich rosten auf den empfindlichen Laufbuchsen.
Bei einem großen 8-Zylinder muss man das nicht gleich merken, aber es sind sehr teure Langzeitschäden.
Jetzt müsste man also die Kompression in allen Zylindern messen bzw. mit einem Endoskop durch die Zündkerzenlöcher hineinschauen, um das zu überprüfen.
Was meinen die Experten?
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Damit es überhaupt rosten kann, muss zunächst ja mal der Ölfilm zur Schmierung weg sein. Ist das Öl zur Schmierung im Motor weg, ist der Rost m.E. das letzte Problem, was Du dann hast.
Klar tut es einen Motor nicht so gut, wenn der immer nur kurz angelassen wird, genauso wie nur Kurzstrecke, aber jeder Motorstart führt mehr oder weniger zu Verschleiss und der Motor ist auch nur ein Verschleissartikel am Fahrzeug. Wenn dann nach 200-300 tkm der Motor hin ist, kommt ein neuer rein oder der alte wird überholt.
Ich bin kein Motorexperte, denke aber persönlich, dass das "Rostproblem" an Zylinderlaufflächen eher zu vernachlässigen ist gegenüber anderen Verschleissmöglichkeiten im Motor.
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Wenn Du ein Fahrzeug länger einlagern willst, bzw stilllegen willst. Dann solltest Du nach einem Ölwechsel die Zündkerzen entfernen, und einen Motorinnenraumkonservierer (gibt es von LM) durch die Kerzenlöcher einsprühen. Alternativ geht auch frischens Motorenöl, einige ml.
Dann den Motor kurz durchdrehen, Kerzen wieder einschrauben, und wenn Du noch was tun willst dann stopfe ölgetränkte Lappen in Auspuff und Ansaugtrakt. Damit sollte ein Fahrzeug auch längere Standzeiten ohne Probleme überstehen. Zumindest was den Motor angeht.
Bin selbst über 35 Jahre so mit meinen Saisonfahrzeugen so verfahren, und hatte nie Probleme bei Inbetriebnahme.
Gruß Knut
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@Hermann
Es geht nicht um den Verschleiß bei Kurzstrecke, der ist ja klar. Es geht um das Problem bei längeren Standzeiten (da reichen durchaus schon ein paar Wochen, ist sicher von Motor zu Motor unterschiedlich), die zu Rost auf den Laufflächen führen können - KÖNNEN. Das ist der Tod eines Motors bzw. Leistungsverlust und äußerst verkürzte Lebensdauer. Das passiert besonders gerne dann, wenn man den Motor kurz laufen lässt (zum Rangieren z.B.=> Autohändler, Seetransport, Überwintern usw.). Dann bildet sich nämlich Kondenswasser im Motorraum, irgendwo las ich, dass das auch mal ein Schnapsglas (!) sein kann. Was das dann für die nächste Zeit bedeutet, dürfte klar sein.
@Knut
Du beschreibst wunderbar eine Vorgehensweise, damit das beschriebene Problem erst gar nicht auftritt. Nur macht das fast niemand so - deshalb meine Frage: Ist in dieser Hinsicht etwas zur Corvette bekannt?
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Der Rost an den Zylinderlaufflächen kann durch längere Standzeiten entstehen. Irgend ein Ventil steht immer offen. Deswegen stecke ich immer vor dem Einlagern ölgetränkte Putzlappen in das Auspuffendrohr. Wichtiger als Styroporplatten unter den Reifen.
Zitat:Ist in dieser Hinsicht etwas zur Corvette bekannt?
Die Corvette ist ein normales Auto mit Hubkolbenmotor und unterscheidet sich deshalb nicht von anderen Gefährten mit gleichem Antrieb.
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@Planeto
Die Kolbenringe verteilen Spritzöl sehr fein auf der Zylinderoberfläche, so dass dort ein relativ guter "Rostschutz" aufbaut wird, der auch nach dem Abstellen recht lange wirksam bleibt. Üblicherweise kommt es bei saisonbedingten Abmeldungen dadurch zu keinen nennenswerten Korrosionserscheinungen.
Bei Leichtmetallmotoren ohne Stahllaufbuchsen ist der Rost im Zylinder praktisch überhaupt kein Thema.
Nebenbei bemerkt:
Mit dem maximalen Schnapsglas Wasser im Öl bist du viel zu optimistisch. Bei vielen Kaltstarts und kurzen Fahrstrecken wurden bereits über 10 % Wasser und Benzin im Öl beobachtet, wobei der Benzinanteil zudem schädlicher ist. Eine diesbezüglich sehr kritischste Phase stellt übrigens der Weg von der Fabrik bis zum Kunden dar.
Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !
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Zitat:Original von Frank the Judge
Der Rost an den Zylinderlaufflächen kann durch längere Standzeiten entstehen. Irgend ein Ventil steht immer offen. Deswegen stecke ich immer vor dem Einlagern ölgetränkte Putzlappen in das Auspuffendrohr. Wichtiger als Styroporplatten unter den Reifen.
Nicht nur die Abgasseite, vergiss den Lappen für die Luftzuführung nicht (auch wenn es dort meist etwas öliger ist).
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Ich vegesse nixx.
Besonders nicht den Zettel auf dem Hupknopf, ein Lappen liege im Vergaser, den bitte entfernen vor dem ersten Startvorgang.
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Zündkabel von der Zündspule zum Verteiler abziehen hilft als Gedächtnisstütze.
Und auch dem Motor, wenn das Öl erstmal ohne Zündung verteilt wird.
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Zitat:Original von Frank the Judge
Der Rost an den Zylinderlaufflächen kann durch längere Standzeiten entstehen. Irgend ein Ventil steht immer offen. Deswegen stecke ich immer vor dem Einlagern ölgetränkte Putzlappen in das Auspuffendrohr. Wichtiger als Styroporplatten unter den Reifen.
das nützt aber wenig für die Einlassventile die offen stehen. Dann müßtest du auch einen ölgetränkten Lappen in den Vergaser stecken wenn es helfen soll.
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