Vorstellung und einige Fragen an Fiberglass-Experten
#1
Hallo liebe Corvetteliebhaber,

seit einigen Monaten lese ich hier schon mit. Zunächst vielen Dank für eure intessanten und kompetenten Beträge rund um die schönen Corvetten. Die haben mir schon sehr oft weitergeholfen!

Mein Name ist Christoph, ich bin 28 und wohne in Bayern; genauer gesagt in der Fränkischen Schweiz (Oberfranken). Seit Aug 2019 bin ich stolzer Besitzer einer wunderschönen 1971er Corvette C3. Was die Eckpunkte angeht handelt es sich quasi um mein Traumauto: Chrommodell, Schalter & Cabrio; nur der Bigblock fehlt :-); dafür ist der SB mit Matching Numbers.

Früher war sie mal Orange, dann wurde sie sehr amerikanisch rot angemalt. Ich werde sie wahrscheinlich auch rot lackieren lassen... diesmal aber richtig.

Es handelt sich um ein Restaurationsfahrzeug - die Gute ist ganz weit weg von Fahrbereit, weswegen ich mich gleich an eine komplette Frame-Off-Restauration gemacht habe.


Bis jetzt habe ich den Body abgenommen und das Chassis wieder aufgearbeitet (Rahmen gestrahlt, geschweißt, konserviert / überall neue PU-Buchsen, Kugelgelenke, Kreuzgelenke / neue Radlager / A-Arms, Tralingarms und div. Fahrwerksteile ebenfalls gestrahlt, konserviert und ggf. geschweißt / Differential komplett überholt & eingestellt). Was das Chassis angeht fehlen nur noch Motor und Getriebe (das hebe ich mir aber für den Schluss auf).

Um der alten Dame auch ein ansprechendes Fahrverhalten zu verleihen habe ich ihr ein Performance Suspension Kit von Corvettpartsworldwide.com u.a. mit Stabis vorne/hinten und Composite-Monospring spendiert. Daneben ist ein Borgeson Lenkgetriebe gerade auf dem Weg (Für alle die sich die Bilder genauer anschauen: Ja ich weiss jetzt auch, dass man den Servozylinder nicht mehr braucht :-) ).


Da das Chassis nun bis auf Kleinigkeiten wie Bremsleitungen schon ganz schick da steht ist es also an der Zeit sich an etwas Neues zu wagen: das GFK!
Wie man an den Bildern vllt. erkennen kann ist der Scheibenrahmen nicht mehr der frischeste. Daher habe ich mir schon die vordere Hälfte des Birdcages von einer 68er BB Convertible besorgt, welcher in überraschend gutem Zustand ist.
(Gruß an Manni aus Vaterstetten, vielleicht ist er ja auch hier im Forum unterwegs?).

Das heißt die weiteren Schritte für die nächsten Monate werden wie folgt aussehen (Optimierungsvorschläge erwünscht):

 - Frontclip reparieren und behelfsmäßig versteifen
 - Frontclip und Firewall abnehmen --> Nieten ausbohren, Verklebungen aufbrechen, GFK-Panel irgendwo im Schwellerbreich trennen
 - Streben einbauen, um exakte Position des alten Scheibenrahmens zu speichern
 - Alten Scheibenrahmen bis zum Rockerchannel raustrennen
 - Scheibenrahmen von der 68er transplantieren
 - Frontclip & Firewall wieder ankleben/nieten
 - Diverse weitere Risse und Beschädigungen im GFK ausbessern; dazwischen immer wieder Lack abkratzen



Nun zu meinen Fragen an euch Corvetteexperten. Ich bin leider noch recht unerfahren im Umgang mit GFK...


 - Epoxydharz / Polyesterharz: Was hat es genau damit aufsich? Ich habe diverse Anleitungen und Videos gesehen. Mir ist aber noch nicht ganz klar was man wofür nimmt. Bei meinen Recherchen habe ich oft gelesen, dass Polyester eine geringere Festigkeit als Epoxy hat und obendrein noch spröder ist.
        
    - Warum also nicht überall Epoxy nehmen?
    - Habe in diversen Bootsbauer-Videos gesehen, dass Produkte von West-Systems verwendet werden. Hat jemand damit Erfahrung?

 - Damit das Harz bei der Reparatur nicht davonläuft nimmt man ja einen Verdicker. Hab ihr hier Empfehlungen ob man lieber Faserschnipsel, Microballons oder etwas anderes nimmt?

 - Womit verspachtelt man eine mit GFK-Matten & Harz reparierte Stelle (zwecks Ausbesserung von Pinholes usw.). Habt ihr hierfür Empfehlungen?

 - Was sind die besten GFK-Matten? Ich habe gelesen, dass oftmals die Fasern beschichtet sind, um einen optimalen Verbund zum Harz herzustellen.

 - Womit verklebt man die Einzelteile der Karosserie am besten wieder? Ich habe gelesen, dass manche hierfür ein Produkt von Sikaflex nehmen?

 - Welche Nieten verwendet man wofür? Ich habe auch vor die Blechteile der Body-Mounts zu überarbeiten und wieder anzunieten. Daneben will ich die ganzen angenieteten Verstärkungsbleche am Body aufarbeiten, z.B. vorne unter der Nase.



Vielen Dank im voraus für eure Kommentare! Ich versuche nun erstmal ein paar Bilder für euch hochzuladen...



Gruß Christoph
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#2
Hier einige Bilder


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#3
Und noch eins


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#4
Hallo Christoph

Super einen Schrauber mehr aus der Fränkischen Schweitz zu haben!

Melde dich mal bei mir. Forchheim ist denke ich nicht allzu weit weg :-)

Zu deinen Fragen kann ich dir einiges Erklären bzw. Tips geben.

Ruf einfach mal durch:
https://www.vintage-corvette.com/kontakt

VG Holger
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#5
Hallo Christoph,

ich habe schon einige Reparaturen mit normalem Harz, wie bei zB. ebay angeboten, gemacht. Über Jahre hinweg ohne Probleme.
Bei kritischen Stellen, Löchern macht es Sinn von der Rückseite etwas Faservlies zu laminieren
Welches Harz ist eigentlich fast wie eine Öldiskussion.
Zum Andicken nehme ich Baumwollflocken, damit lässt sich sehr gut einstellen wie flüssig oder dick die Pampe sein soll.
Geht auch zum auffüllen oder verspachteln und lässt sich gut schleifen.
Grüße

Udo

[Bild: 37356529wu.png]



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#6
Polyesterharz ist nicht wasserfest, das saugt sich voll. Dummerweise ist die Karosse daraus gemacht, was diese ganzen Probleme mit sich bringt.
Epoxy ist wasserdicht, unterm Strich der bessere Kunststoff, hält auch Chemikalien aus.
Daher habe ich meine Reparaturstellen immer mit Epoxy gemacht. Und gar keine Wissenschaft daraus.
Im Endeffekt ist es auch nichts anderes als 2k-Kleber der noch mit Fasern verstärkt wird. Wenn der Untergrund sauber ist kann man das überall ankleben.
Ja die Soße läuft gerne aus den Matten raus wenn sie senkrecht liegen, sehr eklige Sache, da muss man ggf. mehrere Durchgänge machen.
Wenn man fett aussen aufträgt immer dran denken: das wieder runter zu schleifen ist echt mühseelig. Wenn es geht alles von hinten reparieren.
Von aussen macht das der Lackierer eh lieber selbst.
gruss,
zuendler
[Bild: 502-tripower-klein2.gif]
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#7
Hallo zusammen,

Schonmal danke für eure Antworten. Das hört sich ja schonmal gut an, dass man solche Reparaturen auch mit einfacheren Mitteln machen kann. Man liest ja oft genug, dass sich z.B. Der Lack nach einiger Zeit löst, wenn man nicht sorgfältig arbeitet.

Kann mir noch jemand erklären was es genau mit diesem Gelcoat aufsich hat? Ist es richtig, dass man den zum Schluss aufträgt damit keine Fasern im Lack sichtbar sind?
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#8
Gelcoat nimmt man eigentlich nicht mehr:-) Dafür Polyesterspritzspachtel dick aufgetragen damit die feien Fieberglass Härchen bedeckt/verschlossen werden.
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#9
Hallo

Heisst dann wohl auch, dass man nicht mehr darauf achten muss, wie weit man abschleift ?
Also auch gerne durch den alten Gelcoat ??

mfG. Günther
early 1968 L71 tri-power big block convertible.
GM-T56 Viper 6 speed manual , 4.11 rear.
HOOKER chrome side pipes. Long L88 hood.
Tires front 235 rear 255 on 8x15 real wire spoke rims
You can't beat short stroke displacement . besoffen
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#10
Hallo Günther

Wenn du am Entlacken bist nimmst dann nimmst am besten gleich alles ab sprich bis aufs blanke GFK. Dann kannst du einen sauberen Lackaufbau via Polyesterspritzspacktel und dann EP Füllern usw... wichtig ist eben nur das du verhinderst das feine Haare später durch deinen Lackaufbau funken bzw. durchs polieren dann gleich freigelegt werden 》》 Blasenbildung
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