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Na einfach drauflosbraten hat keinen Sinn. Man sollte schon vorher wissen wie die Brennerhaltung, das verwendete Schutzgas, der verwendete Draht, die Position der Masseklemme und die Geräteeinstellung die Schweißnaht und Materialeigenschaften beeinflussen.
meint
Eike
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Zitat:Original von Dakota
Ich habe wirklich schun eine menge Meter Schweißnaht
gezogen aber am Rahmen eines Autos würde ich mich nicht trauen.
Aber vielleicht bin ich auch zu vorsichtig
Nein, das glaube ich nicht.
Man kann sicherlich argumentieren, dass die Abschleppöse ja nichts halten muss, und wenn sie versagt es auch nicht weiter schlimm sei. Wenn ich die Profis hier jedoch richtig verstehe liegt die Gefahr vielmehr darin, dass man durch die Wärme beim Anbringen die bestehende Rahmenstruktur unter Umständen dauerhaft schädigt und es nicht einmal mitbekommt.
Bücher sind eben nicht alles. An meiner alten Hochschule hat man seinerzeit auch (für alle offene) Schweißkurse angeboten - für relativ kleines Geld, inkl. entsprechenden Bescheinigungen am Ende. Sicherlich die sinnvollere Alternative.
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Also so als Quereinsteiger finde ich das gar nicht so einfach.
Wenn das Grundwissen über Werkstoffeigenschaften - und Zusammensetzungen fehlt, kann die Schweißerei sehr schnell in die Hosen gehen.
Beispiel : wenn ich an ein Teil aus ST 37 ein Teil aus C45 anschweißen will , geht das, aber das Teil bricht wieder weg, da der C 45 so viel Kohlenstoff enthält, dass er beim auskühlen " durchhärtet " . ( ebenso wie Silberstahl )
Mit bloßem Auge sieht man die Unterschiede der Materalien meist nicht.
Deshalb sollte man schon sicher wissen, welche Materalien für welchen Zweck verwendet werden. Ebenso die Verarbeitung.
Gruß Didi
Gebremst wird erst, wenn du Gott siehst !
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Aus einem Buch lernt man Werkstoffkunde und den theorethischen Vorgang. Das nützt aber soviel, wie einem Fußgänger das Autofahren zu erklären. Kupplung treten, anlassen, ersten Gang einlegen, Kupplung kommen lassen, Handbremse los und Gas geben. Und wenn ne Kurve kommt muß Du am Lenkrad drehen. Alles richtig, trotzdem kann damit niemand Auto fahren.
Das Handwerk Schweißen lernt man man mit einem Erklärbuch nicht, das steht fest. Ich habe einige Schweißerprüfungen und weiß, daß man Schweißen nur mit einem Lehrmeister und viel Übung lernt.
Aber Du hast Glück. MAG ist relativ einfach. Wichtig ist, Daß dir jemand die Grundregeln zeigt, daß das Material metallisch blank ist und auch schweißbar ist. Didi hat natürlich Recht, weichen Stahl an hartes Gußeißen oder Edelstahl anzubraten funktioniert nicht. Aber solange es sich um normalen Stahl handelt gibt es da kein Problem. Und natürlich üben, üben, üben.
Und denke immer an den alten Schweißerspruch: "Hat ja nichts zu halten, Hauptsache es hält!"
Gruß Ecki (der noch die mittelalterliche Kunst des Autogenschweißens beherrscht)
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Zitat:Didi hat natürlich Recht, weichen Stahl an hartes Gußeißen oder Edelstahl anzubraten funktioniert nicht.
Schwarz-Weiß Verbindungen sind nicht das Problem ... aber es sollte drauf geachtet werden das der richtige Zusatz gewählt wird. Auch sollte das Schaeffler-Diagramm benutzt werden. Dann sieht man sofort ob es Probleme geben kann und welche.
"Edelstahl" hat nicht wirklich was mit rost- und säurebeständigen Stählen zu tun, btw.
Stahl an Gußeisen ist mit der richtigen Elektrode auch kein großes Problem, gibt's aber wohl nur für E-Hand.
e.
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Nur mal weil's für einige Leute interessant sein könnte ...
Ein Freund von mir hat in der FH Stahlrohre auf der WIG Orbitalanlage zusammengebraten. Es wurde einmal unbehandelt geschweißt, einmal mit Formiergas und einmal nach dem Schweißen mit Wasser abgekühlt. Ich habe heute die Schliffe und Gefügeaufnahmen gemacht. Für die Härteverläufe hatten wir heute keine Zeit mehr.
Bei Bild 2 gab es wohl Probleme mit der Drahtzufuhr ... deswegen die Kerben. Bei Bild 3 gab es ebenfalls Probleme, hier wurden zwei Lagen geschweißt.
Auf den Bildern ist deutlich zu sehen wie sich das Gefüge mit zunehmender Kühlung verändert ... die wassergekühlte Naht besitzt die größte Härte, aber auch die schlechteste Zähigkeit.
Hier die Übersichtsaufnahmen der drei Nähte:
1. ohne Formiergas, an ruhender Luft abgekühlt.
2. mit Formiergas, an ruhender Luft abgekühlt
3. 2-lagige Naht, mit Wasser abgekühlt
e.
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Hab jetzt auch in USA mal etwas bei "books a million" rumgeschaut und bin dort auf ein sehr gutes Buch gestoßen.
Das Buch "Performance Welding Handbook" von Richard Finch, (wer googlen möchte kann dies gerne tun - wird ja von vielen gerne als DIE Informationsquelle der Neuzeit anerkannt ) geht sehr ausführlich auf die verschiedenen Schweißtechniken MIG, TIG und Autogen ein und erklärt zusätzlich noch Trenntechniken (Plasmaschneiden, Gasschneiden ..)
Im Buch findet man super Tipps und der Autor nimmt dem "Heiligtum Schweißen" etwas die Mystik und führt in den privaten DIY Bereich - auch bei schwierigen, hochbelasteten Verbindungen und bei Aluminium Schweißen. Hauptbestandteil sind Schweißverbindungen im Rennsport (NASCAR) und im Flugzeugbau.
Das deutsche Buch "Fügetechnik, Schweißtechnik" aus dem DVS Verlag ist zum erlernen und zur praktischen Wissensvermittlung eher nicht zu empfehlen. Zu wenig Praxis Informationen und zu viele Diagramme, Normen, usw usw. Mehr ein Lehrbuch für die Schweißtechnische Ingenieursausbildung, Bereich "Schulung und Prüfung"... Ist in etwa so als wenn man einem Fahrneuling die StVO in die Hand gibt um fahren zu lernen...
Eine interessante Information war jedoch aus dem DVS Buch zu ziehen die sich mit der Zulässigkeit von selbst durchgeführten Schweißverbindungen an PKW und Nutzfahrzeugen bezieht:
Zitat:In der Bundesrepublik Deutschland dürfen zur Zeit Schweißarbeiten ohne Eignungsnachweis im "gesetzlich nicht geregelten Bereich" ausgeführt werden. Das betrifft beispielsweise den allgem. Maschinenbau (Kraftmaschinen, Turbinenbau, Umform-, Bearbeitungs-, Werkzeug und Baumaschinen) sowie Personen und Nutzfahrzeuge.
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@ Jochen:
Zitat von Dir:
"In der Bundesrepublik Deutschland dürfen zur Zeit Schweißarbeiten ohne Eignungsnachweis im "gesetzlich nicht geregelten Bereich" ausgeführt werden. Das betrifft beispielsweise den allgem. Maschinenbau (Kraftmaschinen, Turbinenbau, Umform-, Bearbeitungs-, Werkzeug und Baumaschinen) sowie Personen und Nutzfahrzeuge."
Ist so nicht Richtig
Wenn Du wieder aus dem Urlaub zurück bist, könnnen wir darüber Reden/Schreiben.
Grüsse an Dich vom OSC-Canibalisten STRUPPI
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Zitat:Original von Jochen
Eine interessante Information war jedoch aus dem DVS Buch zu ziehen die sich mit der Zulässigkeit von selbst durchgeführten Schweißverbindungen an PKW und Nutzfahrzeugen bezieht:
Zitat:In der Bundesrepublik Deutschland dürfen zur Zeit Schweißarbeiten ohne Eignungsnachweis im "gesetzlich nicht geregelten Bereich" ausgeführt werden. Das betrifft beispielsweise den allgem. Maschinenbau (Kraftmaschinen, Turbinenbau, Umform-, Bearbeitungs-, Werkzeug und Baumaschinen) sowie Personen und Nutzfahrzeuge.
Wenn Du beim TÜV mit einem geschweißten Rahmen auftauchst und nicht nachweisen kannst,
das Jemand mit Zulassung dies vollbracht hat, wird die Karre stillgelegt und Du bekommst erst dann eine Plakette wenn ein neuer Rahmen eingebaut wurde.
Gruß
Dirk
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Bin schon wieder zurück...
Zitat:@ Jochen:
Zitat von Dir:
"In der Bundesrepublik Deutschland dürfen zur Zeit Schweißarbeiten ohne Eignungsnachweis im "gesetzlich nicht geregelten Bereich" ausgeführt werden. Das betrifft beispielsweise den allgem. Maschinenbau (Kraftmaschinen, Turbinenbau, Umform-, Bearbeitungs-, Werkzeug und Baumaschinen) sowie Personen und Nutzfahrzeuge."
Dieses Zitat stammt nicht von mir sondern vom deutschen Verband für Schweißtechnik und verwande Verfahren.
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