Viskositätsvergleich Motoröl
#1
Hallo Leute,

man macht sich als Autoenthusiast ja Gedanken über das optimale Öl für seinen Liebling.

In manchen Foren hört man dann, daß man unbedingt die vorgeschriebene Viskositätsklasse
verwenden soll, da andererseit die Ölbohrungen eventuell für eine zu hohe Viskosität nicht richtig
dimensioniert sind etc.

Ich persönlich tendiere ja mehr zu höher viskoseren, also dickeren Öl, da ich weiß, daß die
meisten Hersteller dünne Öle primär aufgrund Kraftstoffersparnis einsetzen und ich dickerem Öl
einfach bessere Schmiereigenschaften zutraue.

Ich habe mir bei Motoren mal die Bohrungen in den Leitungen für die Nockenschwierung angesehen.
Die sind so winzig, daß man sie mit bloßem Auge kaum sehen kann. Man muß hier wirklich zweimal
hinschauen, um sie zu erkennen.

Hier kommen einem natürlich sofort die Bedenken, daß bei einem dickeren Öl hier vielleicht die
Versorgung nicht sichergestellt ist, was natürlich fatal wäre.

Wie bei allem neuen und unbekannten wollte ich ein Gefühl für die Sache
bekommen.
So begann ich mit praktischen Versuchsreihen und stellte ein 0W-30, ein 5W-50 und ein 10W-60
in den Gefrierschrank um die Tieftemperaturviskosität praktisch zu untersuchen.
Meine Frau liebt solche Versuche.
Das 0W-30 war bei -15°C fast noch so dünn wie Wasser, während das 10W-60 schon fast wie Honig war.

Irgendwie brachten mich die praktische Versuche aber nicht so weiter und ich begann mit theretischen
Betrachtungen anhand der Datenblätter. Leider sind hier meist nur zwei oder drei Viskositätswerte
angegeben, nämlich bei 40°C, bei 100°C und bei 150°C.
Zum Glück kann man anhand dieser Stützstellen die anderen Werte interpolieren, was einem der
"Viskositätsinterpolator" von Meguin abnimmt https://www.meguin.de/service_2.php).

Ich habe die Ergebnisse für das Castrol 10W-60 und das 0W-40 in einer Tabelle aufgetragen.
Die Ordinate ist hier logarithmisch aufgetragen.

[Bild: Viskositaetsvergleich.jpg]

Für mich heißt das Fazit aus dem Diagramm, daß die Auslegung eines Motors bezüglich der Viskosität
(solange sie sich im automobiltypischen Rahmen bewegt) mehr oder weniger egal ist bzw. sein muß.
Warum?
Sehe ich mir die Werte für das Motoröl zwischen -10°C und +60°C an, so muß hier ja ebenfalls eine
vernünftige Schmierung sichergestellt werden.
Viele Autos, die nur Kurzstrecken in der Stadt fahren dürften über die 60°C sowieso nie hinauskommen.

Auf jeden Fall ist die Viskositätsspanne zwischen -10°C und +60°C um ein Vielfaches höher als der
Unterschied der Viskosität der beiden Öle.
Wenn die Auslegung des Motors so erfolgt, daß hier eine stabile Schmierung sichergestellt ist, so
spielt der Viskositätsunterschied der beiden Öle quasi keine Rolle mehr.

Was meint Ihr, liege ich da richtig?

Liebe Grüße
Oli
[Bild: signatur.jpg]
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#2
Hallo,

super, wir haben wieder was. Feixen

Gruß

Siggi
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#3
Hi Siggi,

bitte mich jetzt nicht mit der Popcorn-Nummer Popcorn fertig machen. Das Thema war ernst gemeint. Engel-3

Liebe Grüße
Oli
[Bild: signatur.jpg]
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#4
Hallo,
Oli, ich interessiere mich auch für Oel. Feixen

Gruß

Siggi
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#5
"Viele Autos, die nur Kurzstrecken in der Stadt fahren dürften über die 60°C sowieso nie hinauskommen".

ojb
Ja, wenn die nur 2 km weit fahren. Ein betriebswarmer Motor hat ca. 90° C!!!!

Arnold
92 LT1 397ci, 210cc LT4 AFR heads, LT4 intake, 1.6 RR, 58mm TB, 11.0:1 CR, SR 247/255 .664/.664 112°, 48# inj, 1 3/4" lt headers, no cats, 3" mufflers, HD radiator, 4.10 rear, 13.5" Brembo's, big stabs, coil overs, C6 Z06 Felgen, Megasquirt EFI, etc
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#6
Joh, 90°C WASSERTEMPERATUR.

Das ist aber noch LANGE (!!!) nicht die Öltemperatur.

Die C5 hat ja dankenswerterweise die Motoröltemperatur (Manu nervt die Anzeige ja etwas weil diese bei mir standardmässig eingeschaltet wird wenn ich fahre..... Teufel) digital im DIC eingeblendet.

Bei der relativ geringen Ölmenge des LS-1 im Vergleich zum LT-5 und dem vergleichsweise grossen Hubraum zu deutschen Autochen wird das Öl im kombinierten Stadt / Landstrassen- Betrieb erst nach ca. 6 - 8 km "warm" und geht über die 60°C hinaus!

Betriebswarm mit 90°C Öl ist mein/ unser LS-1 erst nach min. ca. 10 km.
Und ich achte peinlichst genau auf die Öltemperatur! Richter


Von daher muss ich Oli vollumfänglich Recht geben. Viele Autos werden gar nicht "betriebswarm!".


Meine Mutter fuhr jahrzehntelang immer 3 km zur Arbeit, mittags 3 km zum Essen, dann wieder Arbeit und abends gleiche Strecke zurück.
Mensch, was hat sich das Auto gefreut, wenn es mal in Urlaub ging - endlich mal warm.... Teufel
Ach so, waren Benze, die haben das ganz gut vertragen......
TEST TEST TEST
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#7
Beim LS7 ist das noch schlimmer, weil der grundsätzlich auf niedrigere Öltemperaturen ausgelegt ist als LS1 und 2.

Bei kühleren Temperaturen habe ich die 70 Grad Öltemperatur erst, wenn ich nach 18km in die Tiefgarage des Büros einfahre. haarsträubend

Gestern auf der Heimfahrt von Suhl gab es im Regen neuen Negativrekord bei der Öltemperatur und warmem Motor: 52 Grad!!!

Da kommen einem schon Gedanken, wie man den Ölkühler verkleiden könnte, dass keine Kühlluft mehr dran kommt.

Gruß

JR
[Bild: cf_sig_2009.jpg]
Es ist schade, dass nicht mehr das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht!
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#8
Vararam einbauen...... huahua

Frag Tomislav..... King
TEST TEST TEST
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#9
sich vor Lachen auf dem Boden wälzen

JR
[Bild: cf_sig_2009.jpg]
Es ist schade, dass nicht mehr das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht!
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#10
Hallo,

ich glaube, dass man mit den modernen Ölen auch bei Hochleistungsmotoren keinen Fehler mehr machen kann. Für unsere Breitengrade mit dem hier vorherrschenden Klima ist ein 10W-40 Öl eine gute Basis. Raffinierte Öle, also solche, die schon einmal verwendet wurden, würde ich persönlich nicht nehmen, aus dem Gefühl heraus. Um etliche Faktoren wichtiger ist m.E. hier der häufige Ölwechsel, sprich, wenn der Wagen in das Winterlager kommt. Fachleute stellen jedoch auch das in Abrede, weil die modernen Öle Schwebeteilchen und Verbrennungsrückstände besser absorbieren, als die Öle aus Großvaters Zeiten, wie auch immer das funktionieren soll.

An eine Regel halte ich mich jedoch: alte Motoren mit hohen Laufleistungen, die mit Ölen der mittleren Viskosität gefahren wurden, sollten nicht auf ein superdünnes Öl umgestellt werden, der Film könnte dann für die angestammten Zwischenräume nicht mehr ausreichen. Dieses ist nicht mein Erfahrungswert, ein alter Meister berichtete es mir!

MfG

Peter
Peter 01
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