Kabelwiderstände
#11
Heart 
Hallo zusammen!

Grundsätzlich sollte ein Kabel natürlich so wenig Widerstand als möglich haben, damit viel Power durchgeht. Das sieht man besonders am Anlasserkabel, das ist ja richtig dick. Die Kohle-Kabel bzw. die Entstörstecker mit Widerständen wurden aus Gründen der Funkentstörung eingeführt. Ohne sie wird besonders durch leistungsgesteigerte Zündanlagen eine hohe Störenergie abgegeben, die den Betrieb von Radio- und HiFi-Equipment, ganz zu schweigen von moderner Motorelektronik, unmöglich macht. Durch den Widerstand des Kabels bzw. die vorgeschalteten Widerstände bei Kupferkabeln wird also ein Teil der Zündenergie vernichtet. Damit ist natürlich auch der Zündfunke nicht mehr so energiereich und heiß, wie er eigentlich sein sollte. Hochleistungsmotoren von Dragstern und anderen Ungetümen haben diesen Firlefanz nicht und bekommen damit die gesamte Energie, die die Zündspule erzeugt. Dafür hört man das auch noch in 50 - 100 m Entfernung im Radio...
Also: Wer viel Wert auf Motorleistung legt und kein anderes, wie oben beschriebenes Zeug im Auto hat, der nimmt Kupferkabel und sonst nichts. Will man Radio hören und hat eine Motorelektronik, dann sind Entstörmaßnahmen sehr zu empfehlen. Allerdings immer nur eines von beiden: Entweder Kohlekabel mit normalen Steckern oder Kupferkabel mit Widerstandssteckern.
Bei Hochleistungszündanlagen mit sehr hohen Spannungen von 40 kV und mehr sollte man auf jeden Fall das beste Kabel mit der dicksten Isolation nehmen, das man bekommen kann. Auch die Verlegung ist sehr wichtig: Möglichst kein Kontakt mit Metallteilen (Abstandshalter verwenden!!!) oder auch Kabel an Kabel. Speziell an metallischen Kanten gibt es das physikalische Phänomen der "Spitzenwirkung": Dort ist das elektrische Feld durch die hohe Spannung sehr stark und es besteht die Gefahr, dass das Kabel durchschlägt. Die Zündenergie geht dann direkt auf Masse und nicht mehr an die Kerze, was sich in schlechter Motorleistung oder sogar Zündaussetzern bemerkbar macht.

Weniger ist auch hier manchmal mehr: Man braucht nicht unbedingt die stärkste und teurerste Zündspule, nur damit man nachher wieder entstören muß, damit die Elektronik und das Radio wieder funzt...denn die Zündenergie an der Kerze ist dann auch nicht nennenswert größer als bei der Standard-Zündspule und normaler bis keiner Entstörung.

zündende Grüße,

Norbert
...Ein Motor kann nie groß und 8-Zylindrig genug sein...!!!
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#12
Hallo Norbert,

sehr gute und auführliche Info... kann ich nur zustimmen! Besonders was die Verlegung der Zündkabel angeht. Was man da so sieht. Klingt für mich fast so, als ob Du vom Fach bist ?!

Man muß auch leider sagen, daß diejenigen, die einem die Kabel und Spulen andrehen, meist keinerlei Infos zu diesen Hintergründen liefern - meistens haben selbst keine Ahnung. Echt ein Jammer bei dieser ansich recht simplen Technik.

Gruß,
Thomas
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#13
Hallo FS 1,
ab 1975 wurden HEI-Zündanlagen bei der Corvette verbaut. Diese müssen mit sogenannten Suppressor-Zündkabel gefahren werden. Dies sind die Kabel mit Kohle-Füllung. Kabel mit Kupferkern zerstören die Anlage. Die Kabelwiderstände lassen sich messen. Es dürfen bei einem intakten Kabel nicht mehr als 8000 Ohm pro Fuss sein. D.h. logischerweise, dass die längeren Kabel einen höheren Widerstand haben. Muss aber so sein. Zum Messen sollen die Kabel nicht von der Verteilerkappe abgenommen werden, es soll durch den Verteilerdeckel an den Kontakten gemessen werden. Geht aber auch an den Kabel alleine. Ausprobiert.

Quelle: Chilton Corvette 1963-1983

Gruß Dietmar
Corv76

[Bild: corv12_avatar3.jpg]
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#14
Exclamation 
In der Tat - ich hab das mal gelernt: vor rund 20 Jahren habe ich mal Elektrotechnik studiert und im zarten Alter von 14 schon in der Autowerkstatt geferienjobbt...das ist schon fast 30 Jahre her! Bis heute hat bis auf wenige Ausnahmen (Getriebe ausbauen am Nissan Patrol: ca. 120 kg...) an meinen Autos noch keine Werkstatt geschraubt. Ich habe auch schon ein gutes halbes Dutzend Autos komplett neu verkabelt, da hat man reichlich Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln.
Wenn es in dieser Richtung also Fragen gibt - nur zu...

Gruß, Norbert
...Ein Motor kann nie groß und 8-Zylindrig genug sein...!!!
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#15
Das hört man gerne. Schon seit längere Zeit denke ich über den Umbau meines Motors nach. Gerne würde ich auf eine Einspritzanlage umbauen. Das was mich davon abhält ist die Elektrik. Es gibt, soweit ich weiss, Probleme mit dem Zündschloss und Sensoren dei man irgend wie abschalten muss.
Frankie76 hat mir damal folgendes geschrieben:

Hallo Fs1,

ja TPI draufgesetzt ist Umbau zum Einspritzer.

Aber von einem Unfall C4 den kompletten Motor mit Kabelstrang
und Computer zu verwenden ist gar nicht so einfach.
Mechanisch ist der Einbau kein Problem.
Aber vom zusammenspiel der Sensoren über den Kabelstrang
zum Computer da gibt es probleme.
Z.B das VATS System (codierter Zündschlüssel) da brauchst
Du jemand wo beim Computer dieses System lahmlegt oder
baust ein Zündschloß von der C4 ein.
Dann gibt es noch Sensoren z. B. des Getriebes und der
Abgasreinigung die bei der C3 nicht vorhanden sind.
Es empfiehlt sich außerdem eine 1990-1992 ér C4
zu nehmen weil der Luftmengenmessser fehlt.

Gruß Frankie76


Könntets du mir da weiter helfen?

Gruss Frank
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#16
Rainbow 
Tja -das ist genau der Knackpunkt. Hier endet das Allgemeinwissen. Sobald man bei einem solchen Umbau Motorelektronik übernehmen, muß gibt es Probleme, speziell wenn mann bestimmte Dinge, die vorher dran waren, nachher nicht mehr haben will. Da braucht man dann ganz detaillierte Angaben über Funktionen und Kennwerte, ansonsten kann man das Thema gleich vergessen. Ohne Insiderwissen, spezielle Programmiergeräte und Schaltpläne ist so ein Umbau kaum zu machen...leider.

Aber Hand aufs Herz - was braucht es mehr als ein paar Liter Hubraum, einen dicken Vergaser, einen Starter, eine Zündanlage, eine Lima und eine Spritpumpe, die genügend Saft herschafft. Lambda-Mist und Luftmengenmesser sind nur dazu da, um Ärger zu machen...Ich sag immer: Freie Sicht auf die Ventile - weg mit dem Kat!

Gruß, Norbert
...Ein Motor kann nie groß und 8-Zylindrig genug sein...!!!
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#17
Ja da kann ich dir voll zustimmen. Mein Hintergrund war die nächsten 4 Jahre zu überbrücken und dann wieder zurückzubauen. Manchmal nervt mich einfach die 07er Nummer. Ausserdem hätte ich schön Zeit gehabt, meinen Motor zu überholen.

Gruss Frank
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