16.12.2008, 13:39
Nun auch noch ein bißchen Senf von einem DIYer - habe meinen Motor 2000 komplett revidiert, und zwar so:
- Demontage selbst
- Auswahl der Neuteile (Kolben, Nockenwelle, Kipphebel, Ventile, Stößelstangen, Hydrostößel, Schrauben, Lagerschalen, Steuerkette, Ölpumpe, Dichtungen, Ölwanne, Ansaugspinne) selbst (nach intensivstem Literatur- und Katalog-Studium)
- Angabe der Haupt-Maße selbst: Planen des Blocks und der Köpfe, Kolbenring-Spaltmaß (hätte ich das nicht selbst angegeben, hätte es Murks gegeben, da der Motorbauer nicht das spezielle Wärmeverhalten der hypereutektischen Kolben berücksichtigt hätte), Zylinder/Kolbenübermaß.
- Maschinelle Bearbeitung bei Götzinger in Frankfurt (Block und Kurbelwelle) und Heavy-Duties (Zylinderkopf)
- Zylinder bohren und Hohnen
- Block planen und Froststopfen ziehen
- Einbau Nockenwellen-Lager
- Kurbelwelle schleifen und Polieren
- Zylinderkopf schleifen, Ventilsitze einschleifen (3-Winkel), Ventilführungen auf Übermaßventile anpassen
- Kolben und Pleuel kamen vormontiert von SUMMIT
- Vormontage selber
- Endmontage und Einlaufen selber
Summasumarum: Man KANN das selber machen - mein Motor läuft super seit 2000. Vorallem wenn man keine leistungsorientierten Experimente macht sondern den Motor im Grunde so wieder aufbaut, wie er war. Dann wird man das normalerweise auch besser und sorgfältiger machen als im Werk damals. Ich hatte mir damals überlegt aus dem 350 einen 383er Stroker zu machen - mich aber aufgrund der Modifikationen am Block dann doch entschieden, hier erstmal keine Experimente zu machen... wenn ich nochmal einen mache, vielleicht...
ABER: Voraussetzung sind Zeit (ca. 3 Monate als Wochenend-Projekt, wenn alle bestellten Teile gleich passen und nichts nachbestellt werden muß und sonst nix schiefgeht), solide Englischkenntnisse (für die Literatur der fantastischen Bücher und Anleitungen, die es zu diesem Thema gibt), technisches Grundverständnis und Geschick, etwas Spezialwerkzeug, Geduld und ein klinisch sauberer Arbeitsplatz. Tatsache ist: Es gibt eine Menge Kleinigkeiten, die man falsch machen kann wenn man nicht weiß, was man tut: Mangelhafte Reinigung nach der maschinellen Bearbeitung, Kolbenringe brechen beim Einbau, nicht richtig vor-schmieren, Zylinderkopfschrauben nicht abdichten, zu niedrige Drehzahl in den ersten Minuten nach Erststart, Nockenwelle falsch eingemessen, schlechte Teileauswahl etc.... sicher, der Motor wird anspringen, aber ob er auch dauerhaft hält entscheidet sich oftmals an solchen Kleinigkeiten. Man kann das alles nachlesen und beachten... aber das muß man auch wirklich tun und nicht wie oben geschildert "einfach zusammenschrauben".
Wenn ich das Ausgangsposting lese, dann hört sich das auch für mich so an, als ob der Autor sich das nicht unbedingt zutrauen will.
Muß allerdings auch den Vorrednern recht geben, die diejenigen motivieren wollen, die vielleicht sonst glauben würden, Motoren-Überholen kann NUR ein gelernter Motorenbauer. Wenn es um massives Tuning geht: Nur zum Profi, keine Frage. Aber eine Grundüberholung ist bei den o.g. gegebenen Voraussetzungen durchaus drin.
Gruß,
Thomas
- Demontage selbst
- Auswahl der Neuteile (Kolben, Nockenwelle, Kipphebel, Ventile, Stößelstangen, Hydrostößel, Schrauben, Lagerschalen, Steuerkette, Ölpumpe, Dichtungen, Ölwanne, Ansaugspinne) selbst (nach intensivstem Literatur- und Katalog-Studium)
- Angabe der Haupt-Maße selbst: Planen des Blocks und der Köpfe, Kolbenring-Spaltmaß (hätte ich das nicht selbst angegeben, hätte es Murks gegeben, da der Motorbauer nicht das spezielle Wärmeverhalten der hypereutektischen Kolben berücksichtigt hätte), Zylinder/Kolbenübermaß.
- Maschinelle Bearbeitung bei Götzinger in Frankfurt (Block und Kurbelwelle) und Heavy-Duties (Zylinderkopf)
- Zylinder bohren und Hohnen
- Block planen und Froststopfen ziehen
- Einbau Nockenwellen-Lager
- Kurbelwelle schleifen und Polieren
- Zylinderkopf schleifen, Ventilsitze einschleifen (3-Winkel), Ventilführungen auf Übermaßventile anpassen
- Kolben und Pleuel kamen vormontiert von SUMMIT
- Vormontage selber
- Endmontage und Einlaufen selber
Summasumarum: Man KANN das selber machen - mein Motor läuft super seit 2000. Vorallem wenn man keine leistungsorientierten Experimente macht sondern den Motor im Grunde so wieder aufbaut, wie er war. Dann wird man das normalerweise auch besser und sorgfältiger machen als im Werk damals. Ich hatte mir damals überlegt aus dem 350 einen 383er Stroker zu machen - mich aber aufgrund der Modifikationen am Block dann doch entschieden, hier erstmal keine Experimente zu machen... wenn ich nochmal einen mache, vielleicht...
ABER: Voraussetzung sind Zeit (ca. 3 Monate als Wochenend-Projekt, wenn alle bestellten Teile gleich passen und nichts nachbestellt werden muß und sonst nix schiefgeht), solide Englischkenntnisse (für die Literatur der fantastischen Bücher und Anleitungen, die es zu diesem Thema gibt), technisches Grundverständnis und Geschick, etwas Spezialwerkzeug, Geduld und ein klinisch sauberer Arbeitsplatz. Tatsache ist: Es gibt eine Menge Kleinigkeiten, die man falsch machen kann wenn man nicht weiß, was man tut: Mangelhafte Reinigung nach der maschinellen Bearbeitung, Kolbenringe brechen beim Einbau, nicht richtig vor-schmieren, Zylinderkopfschrauben nicht abdichten, zu niedrige Drehzahl in den ersten Minuten nach Erststart, Nockenwelle falsch eingemessen, schlechte Teileauswahl etc.... sicher, der Motor wird anspringen, aber ob er auch dauerhaft hält entscheidet sich oftmals an solchen Kleinigkeiten. Man kann das alles nachlesen und beachten... aber das muß man auch wirklich tun und nicht wie oben geschildert "einfach zusammenschrauben".
Wenn ich das Ausgangsposting lese, dann hört sich das auch für mich so an, als ob der Autor sich das nicht unbedingt zutrauen will.
Muß allerdings auch den Vorrednern recht geben, die diejenigen motivieren wollen, die vielleicht sonst glauben würden, Motoren-Überholen kann NUR ein gelernter Motorenbauer. Wenn es um massives Tuning geht: Nur zum Profi, keine Frage. Aber eine Grundüberholung ist bei den o.g. gegebenen Voraussetzungen durchaus drin.
Gruß,
Thomas