26.08.2014, 19:24
Jetzt muss ich - als jemand, der zugegebenermaßen noch nie ein Auto mit Allradantrieb gefahren ist - aber auch meinen Senf abgeben.
Der konzeptionelle Vorteil eines Allradantriebs kommt natürlich nur in der Beschleunigungsphase zum Tragen, und das auch nur wenn die Traktion ein Problem darstellt, d.h. z.B. beim:
1. Fahren im Gelände oder auf rutschigem Untergrund (z.B. Rallye oder auf Eis und Schnee) und bei:
2. Autos mit niedrigem Leistungsgewicht (d.h. Motorleistung / Fahrzeuggewicht),
2a. beim Anfahren und
2b. beim Beschleunigen aus engen, d.h. langsamen Kurven, außerdem
2c. beim Beschleunigen auf nasser Straße aus niedriger oder mittlerer Geschwindigkeit.
Dragster: Zumindest in den schnellen Klassen profitieren die nicht vom Allradantrieb weil schon im Stand fast das gesamte Fahrzeuggewicht auf den (angetriebenen) Hinterrädern lastet und die Vorderräder beim Anfahren ohnehin angehoben werden.
Für unsere Autos (Corvette) ist Punkt 2 mit allen Unterpunkten relevant. Bereits beim Anfahren auf trockener Straße ist es oft ein Problem, ohne übermäßigen Schlupf voranzukommen. Z.B. auf der Nürburgring Nordschleife habe ich meine liebe Not, im 2. Gang ohne wild ausbrechendes Heck aus engen Kurven zu beschleunigen. Hier hilft eine Renn-Traktionskontrolle, wie sie bei der C6 in den jüngeren Sportmodellen und in jeder(!) C7 als "Performance Traction Management" (PTM) ab Werk eingebaut ist. Wer keine solche Renn-Traktionskontrolle eingebaut hat - die Standard "Traction Control" taugt bei C5 und C6 leider nicht viel - kann z.B. eine der Firma Racelogic nachrüsten. Diese feinfühligere Traktionskontrolle hilft natürlich auch bei rutschigem Untergrund die Fahrsicherheit zu erhöhen. Auf nasser Straße beschleunigt man mit einem leistungsstarken Hecktriebler natürlich tunlich mit wohldosiertem Gasfuß und vermeidet Schaltrucke.
Zum Bremsen: Trotz Hinterrad-Antriebs bremsen unsere Autos an beiden Achsen. Auf trockener Straße mag die Bremse an der Hinterachse wenig Bedeutung haben. Das ändert sich allerdings, wenn der Grip abnimmt, denn dann wird weniger Gewichtskraft an die Vorderachse verschoben und der Anteil der Hinterräder an der Bremskraft nimmt zu. Ist die Straße sehr rutschig, sodass wenig Bremskraft erzeugt werden kann, dann ist im Limes die Hinterachse (bei den neueren Vetten) für genau die Hälfte (!) der Bremskraft zuständig.
Zum Kamm'schen Kreis: Der Kreis kommt unter der Annahme zustande, dass die maximal mögliche Reibungskraft zwischen Reifen und Straße (Haftreibung) in allen Richtungen der Straßenebene konstant ist. Man muss die Haftreibung also als vektorielle Größe betrachten, die man mit den üblichen Formeln (Satz des Pythagoras, etc.) in die Komponenten Beschleunigungs- und Bremskraft einerseits und Seitenführungskraft andererseits aufteilen kann. Aufgrund der Asymmetrie des Reifens (d.h.durch Rillen u.ä.) ist die besagte (gerichtete) Reibungskraft übrigens geringfügig winkelabhängig und sie hängt gleichermaßen geringfügig von der Geschwindigkeit ab.
Allrad-Alternativen zur Corvette: Da fällt mir außer Porsche nicht viel ein. Wenn man das nötige Kleingeld hat kommt vielleicht ein Audi R8 oder ein Lambo in Frage. Selbst in der 1 Mio. Euro-Klasse haben nicht alle Sportwagen einen Allradantrieb (z.B. die Pagani-Modelle, d.h. Zonda und Huayra, haben bloß Heckantrieb).
Der konzeptionelle Vorteil eines Allradantriebs kommt natürlich nur in der Beschleunigungsphase zum Tragen, und das auch nur wenn die Traktion ein Problem darstellt, d.h. z.B. beim:
1. Fahren im Gelände oder auf rutschigem Untergrund (z.B. Rallye oder auf Eis und Schnee) und bei:
2. Autos mit niedrigem Leistungsgewicht (d.h. Motorleistung / Fahrzeuggewicht),
2a. beim Anfahren und
2b. beim Beschleunigen aus engen, d.h. langsamen Kurven, außerdem
2c. beim Beschleunigen auf nasser Straße aus niedriger oder mittlerer Geschwindigkeit.
Dragster: Zumindest in den schnellen Klassen profitieren die nicht vom Allradantrieb weil schon im Stand fast das gesamte Fahrzeuggewicht auf den (angetriebenen) Hinterrädern lastet und die Vorderräder beim Anfahren ohnehin angehoben werden.
Für unsere Autos (Corvette) ist Punkt 2 mit allen Unterpunkten relevant. Bereits beim Anfahren auf trockener Straße ist es oft ein Problem, ohne übermäßigen Schlupf voranzukommen. Z.B. auf der Nürburgring Nordschleife habe ich meine liebe Not, im 2. Gang ohne wild ausbrechendes Heck aus engen Kurven zu beschleunigen. Hier hilft eine Renn-Traktionskontrolle, wie sie bei der C6 in den jüngeren Sportmodellen und in jeder(!) C7 als "Performance Traction Management" (PTM) ab Werk eingebaut ist. Wer keine solche Renn-Traktionskontrolle eingebaut hat - die Standard "Traction Control" taugt bei C5 und C6 leider nicht viel - kann z.B. eine der Firma Racelogic nachrüsten. Diese feinfühligere Traktionskontrolle hilft natürlich auch bei rutschigem Untergrund die Fahrsicherheit zu erhöhen. Auf nasser Straße beschleunigt man mit einem leistungsstarken Hecktriebler natürlich tunlich mit wohldosiertem Gasfuß und vermeidet Schaltrucke.
Zum Bremsen: Trotz Hinterrad-Antriebs bremsen unsere Autos an beiden Achsen. Auf trockener Straße mag die Bremse an der Hinterachse wenig Bedeutung haben. Das ändert sich allerdings, wenn der Grip abnimmt, denn dann wird weniger Gewichtskraft an die Vorderachse verschoben und der Anteil der Hinterräder an der Bremskraft nimmt zu. Ist die Straße sehr rutschig, sodass wenig Bremskraft erzeugt werden kann, dann ist im Limes die Hinterachse (bei den neueren Vetten) für genau die Hälfte (!) der Bremskraft zuständig.
Zum Kamm'schen Kreis: Der Kreis kommt unter der Annahme zustande, dass die maximal mögliche Reibungskraft zwischen Reifen und Straße (Haftreibung) in allen Richtungen der Straßenebene konstant ist. Man muss die Haftreibung also als vektorielle Größe betrachten, die man mit den üblichen Formeln (Satz des Pythagoras, etc.) in die Komponenten Beschleunigungs- und Bremskraft einerseits und Seitenführungskraft andererseits aufteilen kann. Aufgrund der Asymmetrie des Reifens (d.h.durch Rillen u.ä.) ist die besagte (gerichtete) Reibungskraft übrigens geringfügig winkelabhängig und sie hängt gleichermaßen geringfügig von der Geschwindigkeit ab.
Allrad-Alternativen zur Corvette: Da fällt mir außer Porsche nicht viel ein. Wenn man das nötige Kleingeld hat kommt vielleicht ein Audi R8 oder ein Lambo in Frage. Selbst in der 1 Mio. Euro-Klasse haben nicht alle Sportwagen einen Allradantrieb (z.B. die Pagani-Modelle, d.h. Zonda und Huayra, haben bloß Heckantrieb).
Gruß, Robert
Zweierlei will der echte Mann: Gefahr und Spiel. Deshalb will er die Corvette, als das gefährlichste Spielzeug.
(frei nach Friedrich Nietzsche in: "Also sprach Zarathustra")
Zweierlei will der echte Mann: Gefahr und Spiel. Deshalb will er die Corvette, als das gefährlichste Spielzeug.
(frei nach Friedrich Nietzsche in: "Also sprach Zarathustra")