16.10.2015, 16:49
Und hier poste ich noch einen Bericht (ohne Bilder) von dem Betrieb, zu dem ich den Motor nun gebracht habe. Es ist die Firma Lindlmaier, ganz in der Nähe von Dr. Seltsams Heimat (https://lindlmaier.com/).
Alles hat einen sehr guten Eindruck gemacht. Peter (der Inhaber) war sehr freundlich und kompetent und hat m.E. alle Probleme sofort erkannt. Auch was da sonst so für Motoren zum Überholen lagen (z.B. Ferrari 250, Mopar, Harley, etc. ) hat mich beeindruckt und natürlich auch der Maschinenpark.
Was er festgestellt hat:
- die Lagerschalen (Kurbelwelle und Pleuel) sind aus Indonesien und von minderer Qualität. Er hat das an der Farbe und natürlich auch an der Prägung des Herstellers erkannt. Die besseren haben einen Bleizusatz und eine etwas gräulichere Färbung.
- Die Laufspuren in der Zylinderlaufbahn weisen auf zu enge Toleranzen hin. Ich hatte seinerzeit 11/100 mm mitbekommen. Peter sah dies als zu eng bzw. grenzwertig an. Der Motor ließ sich auch extrem schwer drehen - ohne Ventiltrieb.
- Die geporteten Einlaßkanäle seien solange kaum von Nutzen, bis man nicht auch die Ventilsitze und die Strömungskanäle direkt vor den Ventilen optimiert.
- Das Flammbild, was man auch anhand der Rußspuren gesehen hat, war nicht ideal. Der verwendete Flattop-Kolben passt nicht zur Gestaltung des Brennraums.
- Der Schwingungsdämpfer sei veraltet und das Gummi spröde.
- Für ihn war es klar, dass der Motor nicht drehfreudig war. Gründe liegen in der fehlenden Kompression für die gewählte Nockenwelle sowie die starke Unwucht.
Also alles noch größerer Mist als ich dachte! Ich schreibe das hier extra, dass Ihr gewarnt seid, wenn Ihr mal einen Motor gemacht haben wollt und Ihr ein „unschlagbares Angebot“ für ein Strokerkit bekommt.
Ich habe dann noch einmal drüber geschlafen und mich für folgendes entschieden:
- Es wird auf das Übermaß 0.040 gehont, es wird dann ein 492er. Die Kolben werden durch „Dome-Kolben“ ersetzt. Der Brennraum wird entsprechend angepasst. Die Kompression wird auf 10:1 statisch erhöht.
- Die Ventilsitze werden überarbeitet, so dass die Strömung verbessert wird.
- Der Schwingungsdämpfer wird ausgetauscht und zusammen mit der Kurbelwelle, der Schwungscheibe und der Kupplung gewuchtet. Bei der Kupplung bzw. Schwungscheibe wird die Position mittels Stiften festgehalten. Die Centerforcekupplung wird von seinen Fliehkraftgewichten befreit.
Peter meint, dass der Motor bei meinen Liftern (Morel) und der Nockenwelle bis 6.800 drehen kann. Die Leistung sieht er irgendwo bei knapp 600 PS.
Grüße,
Tobias
Alles hat einen sehr guten Eindruck gemacht. Peter (der Inhaber) war sehr freundlich und kompetent und hat m.E. alle Probleme sofort erkannt. Auch was da sonst so für Motoren zum Überholen lagen (z.B. Ferrari 250, Mopar, Harley, etc. ) hat mich beeindruckt und natürlich auch der Maschinenpark.
Was er festgestellt hat:
- die Lagerschalen (Kurbelwelle und Pleuel) sind aus Indonesien und von minderer Qualität. Er hat das an der Farbe und natürlich auch an der Prägung des Herstellers erkannt. Die besseren haben einen Bleizusatz und eine etwas gräulichere Färbung.
- Die Laufspuren in der Zylinderlaufbahn weisen auf zu enge Toleranzen hin. Ich hatte seinerzeit 11/100 mm mitbekommen. Peter sah dies als zu eng bzw. grenzwertig an. Der Motor ließ sich auch extrem schwer drehen - ohne Ventiltrieb.
- Die geporteten Einlaßkanäle seien solange kaum von Nutzen, bis man nicht auch die Ventilsitze und die Strömungskanäle direkt vor den Ventilen optimiert.
- Das Flammbild, was man auch anhand der Rußspuren gesehen hat, war nicht ideal. Der verwendete Flattop-Kolben passt nicht zur Gestaltung des Brennraums.
- Der Schwingungsdämpfer sei veraltet und das Gummi spröde.
- Für ihn war es klar, dass der Motor nicht drehfreudig war. Gründe liegen in der fehlenden Kompression für die gewählte Nockenwelle sowie die starke Unwucht.
Also alles noch größerer Mist als ich dachte! Ich schreibe das hier extra, dass Ihr gewarnt seid, wenn Ihr mal einen Motor gemacht haben wollt und Ihr ein „unschlagbares Angebot“ für ein Strokerkit bekommt.
Ich habe dann noch einmal drüber geschlafen und mich für folgendes entschieden:
- Es wird auf das Übermaß 0.040 gehont, es wird dann ein 492er. Die Kolben werden durch „Dome-Kolben“ ersetzt. Der Brennraum wird entsprechend angepasst. Die Kompression wird auf 10:1 statisch erhöht.
- Die Ventilsitze werden überarbeitet, so dass die Strömung verbessert wird.
- Der Schwingungsdämpfer wird ausgetauscht und zusammen mit der Kurbelwelle, der Schwungscheibe und der Kupplung gewuchtet. Bei der Kupplung bzw. Schwungscheibe wird die Position mittels Stiften festgehalten. Die Centerforcekupplung wird von seinen Fliehkraftgewichten befreit.
Peter meint, dass der Motor bei meinen Liftern (Morel) und der Nockenwelle bis 6.800 drehen kann. Die Leistung sieht er irgendwo bei knapp 600 PS.
Grüße,
Tobias