07.09.2025, 13:42
Hallo Marcel,
ohne jetzt die genauen Abläufe im Werk zu kennen, halte ich das von Dir beschriebene Szenario eher für einen Versuch ein "non-matching" als "matching" zu verkaufen (auch ohne direktes Verkaufsinteresse). Ich weiß, dass es in den USA bis in die frühen 70er bei nahezu allen Herstellern üblich war Bauteile aus Vorjahresproduktionen zu verbauen. D.h. eine frühe 69er Corvette konnte durchaus noch ein Bauteil haben, welches eigentlich für das 68er Modell gedacht war. Dabei handelt es sich um Bauteile die entweder gar nicht oder nur minimal in der Baureihe verändert wurden, was ja auch aus ökonomischen Gründen ziemlich nachvollziehbar ist.
In dem von Dir geschilderten Fall wäre es ja aber genau umgekehrt, was an sich schonmal wenig plausibel erscheint. Als viel wichtiger würde ich aber den Fertigungsprozess im Werk ansehen, und aus der Perspektive erscheint das Szenario unwahrscheinlich. Warum? - GM hat die Corvette damals nicht auf Halde produziert, d.h. es gab für jedes Fahrzeug das in die Fertigung kam eine Bestellung. Diese Bestellungen waren oft von den GM Händlern selbst, die aber immerhin schon die Extras, Farben, Motorisierung etc. festlegen mussten. Gerade bei frühen Modellen wird entweder GM selbst (intern) bestellt haben um die Showrooms mit dem neuen Modell zu füllen und eben auch die Händler. Das zu einem Zeitpunkt hoher Nachfrage ein Fahrzeug in der Fertigstellung geparkt wird ... unwahrscheinlich.
Aber auch der Fertigungsprozess selbst hätte das nicht zugelassen: Die Fertigung beginnt mit der Bestellung bei GM, die dann das "build sheet" ausfertigen. Jeder Produktionsschritt ist im "build sheet" dokumentiert und auch die VIN ist dort bereits zugeteilt. Sprich: Wenn eine VIN zugesteilt wurde, müssen auch bereits alle Extras festgestanden haben, den die sind auf dem Dokument vermerkt. Die ganzen Produktionsabläufe wären mit so einer Bestellung also gesprengt worden, was GM vermutlich mehr Geld gekostet hätte als das Auto ohne Innenausstattung zu verschrotten und später neu zu fertigen.
Wenn jetzt natürlich die Nichte eines GM Vorstandes kurzristig ihre Meinung geändert hätte und doch lieber eine Tilt-Lenksäule braucht und der Vorstand schon weiß, dass es die im 69er Modell gibt ...
... schon ziemlich weit hergeholt. Und wie würde der Wagen dann konserviert und wo abgestellt? In der Halle für halbfertige Fahrzeuge an denen GM nichts mehr verdient?
Also aus meiner Sicht ziemlich unwahrscheinlich. Für so eine Story sollte das "build sheet" mit den entsprechenden Eintragungen vorhanden sein. Vermutlich hat der Wagen noch andere seltene/begehrte Optionen oder Motorisierung.
Grüße
Ralf
ohne jetzt die genauen Abläufe im Werk zu kennen, halte ich das von Dir beschriebene Szenario eher für einen Versuch ein "non-matching" als "matching" zu verkaufen (auch ohne direktes Verkaufsinteresse). Ich weiß, dass es in den USA bis in die frühen 70er bei nahezu allen Herstellern üblich war Bauteile aus Vorjahresproduktionen zu verbauen. D.h. eine frühe 69er Corvette konnte durchaus noch ein Bauteil haben, welches eigentlich für das 68er Modell gedacht war. Dabei handelt es sich um Bauteile die entweder gar nicht oder nur minimal in der Baureihe verändert wurden, was ja auch aus ökonomischen Gründen ziemlich nachvollziehbar ist.
In dem von Dir geschilderten Fall wäre es ja aber genau umgekehrt, was an sich schonmal wenig plausibel erscheint. Als viel wichtiger würde ich aber den Fertigungsprozess im Werk ansehen, und aus der Perspektive erscheint das Szenario unwahrscheinlich. Warum? - GM hat die Corvette damals nicht auf Halde produziert, d.h. es gab für jedes Fahrzeug das in die Fertigung kam eine Bestellung. Diese Bestellungen waren oft von den GM Händlern selbst, die aber immerhin schon die Extras, Farben, Motorisierung etc. festlegen mussten. Gerade bei frühen Modellen wird entweder GM selbst (intern) bestellt haben um die Showrooms mit dem neuen Modell zu füllen und eben auch die Händler. Das zu einem Zeitpunkt hoher Nachfrage ein Fahrzeug in der Fertigstellung geparkt wird ... unwahrscheinlich.
Aber auch der Fertigungsprozess selbst hätte das nicht zugelassen: Die Fertigung beginnt mit der Bestellung bei GM, die dann das "build sheet" ausfertigen. Jeder Produktionsschritt ist im "build sheet" dokumentiert und auch die VIN ist dort bereits zugeteilt. Sprich: Wenn eine VIN zugesteilt wurde, müssen auch bereits alle Extras festgestanden haben, den die sind auf dem Dokument vermerkt. Die ganzen Produktionsabläufe wären mit so einer Bestellung also gesprengt worden, was GM vermutlich mehr Geld gekostet hätte als das Auto ohne Innenausstattung zu verschrotten und später neu zu fertigen.
Wenn jetzt natürlich die Nichte eines GM Vorstandes kurzristig ihre Meinung geändert hätte und doch lieber eine Tilt-Lenksäule braucht und der Vorstand schon weiß, dass es die im 69er Modell gibt ...

Also aus meiner Sicht ziemlich unwahrscheinlich. Für so eine Story sollte das "build sheet" mit den entsprechenden Eintragungen vorhanden sein. Vermutlich hat der Wagen noch andere seltene/begehrte Optionen oder Motorisierung.
Grüße
Ralf