15.10.2003, 14:00
Mit einer Performance-Nockenwelle sollten nicht nur neue Lifter (Hydrostößel) und Federn eingebaut werden...
Die neuen (zur Nocke passenden) Federn sind steifer, damit der größere Ventilhub der Performance-Nocke nicht zum Ventilflattern bei hohen Drehzahlen führt. Das wiederum bedeutet aber, daß auch die Stößelstangen (push rods), die Kipphebelbolzen (Rockerstuds, wo die Kipphebel aufgeschraubt sind) und die Kipphebel selbst höhere Lasten zu tragen haben.
Die originalen Kipphebelbolzen sind nur in den Kopf gepreßt und können u.U. durch die stärkere Feder rausgezogen werden. Hier sollte man den Zylinderkopf auf eingeschraubte Kipphebelbolzen umbauen lassen (ca. 100 Euro für die Maschinenbearbeitung und 50 Euro für die Bolzen)
Die originalen Kipphebel haben zwei Probleme: Erstens sind die nicht steif genug für die höhere Federkraft - durch diese Flexibilität verliert man einen Teil des höheren Ventilhubs der Performance-Nocke am Ventil. Weiterhin erhöht die größere Federkraft die Reibung zwischen Kipphebel und der Lager-Halbkugel. Demzufolge läuft der Ventiltrieb schwerer und raubt auch etwas Leistung. Durch den höheren Ventilhub wird auch die seitliche Last auf die Ventilführung vergrößert,was den Verschleiß beschleunigt. Hier empfehlen sich verbesserte Kipphebel: Entweder Rollenspitzen-Kipphebel (die Auflage des Kipphebels auf dem Ventil besteht aus einer Rolle; z.B. von Competition Cam - siehe Bild - diese verbesserten Kipphebel sind auch wesentlich steifer, da gegossen und nicht gestanzt) oder richtige Rollenkipphebel (hier besteht zusätzlich auch der Schwenkpunkt des Kipphebels statt aus einer Halbkugel aus einem Rollenlager).
Auch die Rückhaltescheiben (Retainer) und Schloßkeile (locks) für die Ventilfedern würde ich in verbesserter Ausführung nachrüsten.
Tja und letzten Endes gibt es da auch noch das Problem, daß sowohl die Performer, nochmehr die Performer RPM-Nocke (wie die meisten Performance Nocken auch) die Leistung durch längere Steuerzeiten = mehr Gasdurchsatz bei höheren Drehzahlen realisieren. NUR... wenn weder der Ansaugtrakt noch die Abgasanlage (Gußkrümmer, nur 2" Rohrdurchmesser, restriktive Töpfe) für diesen höheren Gasdurchsatz geeignet sind, dann bringt die Nocke nicht viel - eher sogar eine Verschlechterung, denn der Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen (für diese reichen die Standard Ansaug- und Abgastrakte aus) verschlechtert sich mit diesen Nockenwellen.
Lange Rede kurzer Sinn: Eine Performance Nocke lohnt sich (aus meiner Sicht) nur bei einem Motorneuaufbau mit den entsprechenden Komponenten und bei Abstimmung von Ansaugtrakt und Abgasanlage.
Gruß,
Thomas
Die neuen (zur Nocke passenden) Federn sind steifer, damit der größere Ventilhub der Performance-Nocke nicht zum Ventilflattern bei hohen Drehzahlen führt. Das wiederum bedeutet aber, daß auch die Stößelstangen (push rods), die Kipphebelbolzen (Rockerstuds, wo die Kipphebel aufgeschraubt sind) und die Kipphebel selbst höhere Lasten zu tragen haben.
Die originalen Kipphebelbolzen sind nur in den Kopf gepreßt und können u.U. durch die stärkere Feder rausgezogen werden. Hier sollte man den Zylinderkopf auf eingeschraubte Kipphebelbolzen umbauen lassen (ca. 100 Euro für die Maschinenbearbeitung und 50 Euro für die Bolzen)
Die originalen Kipphebel haben zwei Probleme: Erstens sind die nicht steif genug für die höhere Federkraft - durch diese Flexibilität verliert man einen Teil des höheren Ventilhubs der Performance-Nocke am Ventil. Weiterhin erhöht die größere Federkraft die Reibung zwischen Kipphebel und der Lager-Halbkugel. Demzufolge läuft der Ventiltrieb schwerer und raubt auch etwas Leistung. Durch den höheren Ventilhub wird auch die seitliche Last auf die Ventilführung vergrößert,was den Verschleiß beschleunigt. Hier empfehlen sich verbesserte Kipphebel: Entweder Rollenspitzen-Kipphebel (die Auflage des Kipphebels auf dem Ventil besteht aus einer Rolle; z.B. von Competition Cam - siehe Bild - diese verbesserten Kipphebel sind auch wesentlich steifer, da gegossen und nicht gestanzt) oder richtige Rollenkipphebel (hier besteht zusätzlich auch der Schwenkpunkt des Kipphebels statt aus einer Halbkugel aus einem Rollenlager).
Auch die Rückhaltescheiben (Retainer) und Schloßkeile (locks) für die Ventilfedern würde ich in verbesserter Ausführung nachrüsten.
Tja und letzten Endes gibt es da auch noch das Problem, daß sowohl die Performer, nochmehr die Performer RPM-Nocke (wie die meisten Performance Nocken auch) die Leistung durch längere Steuerzeiten = mehr Gasdurchsatz bei höheren Drehzahlen realisieren. NUR... wenn weder der Ansaugtrakt noch die Abgasanlage (Gußkrümmer, nur 2" Rohrdurchmesser, restriktive Töpfe) für diesen höheren Gasdurchsatz geeignet sind, dann bringt die Nocke nicht viel - eher sogar eine Verschlechterung, denn der Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen (für diese reichen die Standard Ansaug- und Abgastrakte aus) verschlechtert sich mit diesen Nockenwellen.
Lange Rede kurzer Sinn: Eine Performance Nocke lohnt sich (aus meiner Sicht) nur bei einem Motorneuaufbau mit den entsprechenden Komponenten und bei Abstimmung von Ansaugtrakt und Abgasanlage.
Gruß,
Thomas