13.11.2003, 19:44
Zur den Kosten der maschinellen Bearbeitung:
Wichtig ist, daß Du das Angebot von einem Motorenbauer bekommst, der wirklich oft (am besten ausschließlich) amerikanische V8 bearbeitet - nur dann hat er die entsprechenden Werkzeuge, insbesondere zum Einrichten des Blocks oder auch zum Spannen der Zylinderköpfe, die es erlauben, dies in einer halbwegs akzeptablen Zeit zu tun.
Fragst Du irgendeinen Motorenbauer, dann berechnet er Dir zuviel Zeit zum Einrichten der Teile - die er auch tatsächlich braucht, weil der die speziellen Vorrichtungen nicht hat. Teilweise müssen diese sich auch beispielsweise erst mal die zölligen Reibahlen für die Ventilführungen besorgen (sagen die natürlich kaum - sie berechnen es aber).
Ich hatte meine Teile damals bei Fa. Götzinger in Frankfurt - die machen viele Amis, fahren auch historische Rennen.
Eine Schmiedewelle ist sicher nicht verkehrt - zugegeben. Bis 350 PS würde ich behaupten, tut es eine gut geschliffene Gußwelle aber auch. Zu den vom Mechaniker von Hand zusammengesetzten Motoren (auch ZZ4): Allein die richtige Anpassung der Kolbenring-Spalte (entscheidet darüber, wieviel des Verbrennungsdruck im Brennraum bleibt und nicht ins Kurbelgehäuse pfeift) würde für die Herstellung der Crate-Motoren viel zu lange dauern. Bei einem handgemachten Motor werden alle 16 Kolbenringe für jede Zylinderbohrung angepaßt und durchnummeriert. Außerdem... amerikanische Fertigungstoleranzen... nun ja. Die Güsse sind größtenteils sehr grob. Ein Crate-Motor kann auch bei den Toleranzen der Kurbelwellenlager nicht mit einem handgemachten Motor mithalten: Da wird jede Lagerfläche der Welle auf die angelieferten Lagerschalen und Lagerböcke angepaßt (und wieder durchnummeriert).
Zu den geschmiedeten Kolben: Schmiedekolben sind von Natur aus (zumindest die Qualität, die bei den Crate-Motoren verwendet werden) nie gleich im Durchmesser, d.h. ein Set von 8 hat i.d.R. acht verschiedene Durchmesser. Bei einem handgemachten Motor wird jede Zylinderbohrung auf den Kolben angepaßt (und latürnich wieder durchnummeriert). Das wirkt sich auf Laufruhe, Reibung und Verschleiß sehr positiv aus.
Und nochwas: Wenn Du einen Motor von der Bearbeitung zurückbekommst, dann kannst Du ca. 5 Stunden einplanen um den Block RICHTIG von den Rückständen der Schleifmittel sauber zu bekommen - und das, obwohl der Block in einem chemischen Bad "gereinigt" wurde (und auf den ersten Blick sauber erscheint). Diese Aktion machen die bei Crate-Motoren auch nicht - ergo ist ein recht hoher Anfangsverschleiß in der Einlaufphase vorprogrammiert.
Und zur Garantie von Crate-Motoren: Wenn was kaputtgeht, hat der Hersteller eine ganze Latte an Argumentationsmöglichkeiten, warum der Motor kaputtgegangen sein könnte. Die Garantie hilft Dir nur, wenn Du den Crate-Motor von einem deutschen Händler gekauft hast und dieser auch entsprechend kulant ist. Ansonsten kannst Du Dich mit Amiland rumärgern.
Auch von den Edelbrock-Teilen habe ich nicht nur Gutes gehört (hatte selbst mal Interesse an den Performer-Köpfen). Daher mein Tip: Prüfe alles vor dem Einbau und arbeite ggf. nach. Insbesondere den Übergang von Spinne zu den Köpfen. Bei dem Gasdurchsatz unserer großen Motoren fallen auch kleine Absätze ins gewicht. Prüfe auch auf Grate in der Brennkammer und an den Ventilsitzen. Und prüfe den Sitz der Ventile mit Einschleifpaste - die sollen angeblich nicht so toll sein ab Edelbrock.
Und ein letzter Tip zuletzt: Besorg Dir eine Buch wie "How to rebuild the Small Block Chevy". Da erfährst Du fast alles, was wichtig ist - vom Motorzerlegen, prüfen der vorhandenen Teile, maschinelle Bearbeitung, Vormontage und Prüfen, Montag und Einlaufen.
Gruß,
Thomas
Wichtig ist, daß Du das Angebot von einem Motorenbauer bekommst, der wirklich oft (am besten ausschließlich) amerikanische V8 bearbeitet - nur dann hat er die entsprechenden Werkzeuge, insbesondere zum Einrichten des Blocks oder auch zum Spannen der Zylinderköpfe, die es erlauben, dies in einer halbwegs akzeptablen Zeit zu tun.
Fragst Du irgendeinen Motorenbauer, dann berechnet er Dir zuviel Zeit zum Einrichten der Teile - die er auch tatsächlich braucht, weil der die speziellen Vorrichtungen nicht hat. Teilweise müssen diese sich auch beispielsweise erst mal die zölligen Reibahlen für die Ventilführungen besorgen (sagen die natürlich kaum - sie berechnen es aber).
Ich hatte meine Teile damals bei Fa. Götzinger in Frankfurt - die machen viele Amis, fahren auch historische Rennen.
Eine Schmiedewelle ist sicher nicht verkehrt - zugegeben. Bis 350 PS würde ich behaupten, tut es eine gut geschliffene Gußwelle aber auch. Zu den vom Mechaniker von Hand zusammengesetzten Motoren (auch ZZ4): Allein die richtige Anpassung der Kolbenring-Spalte (entscheidet darüber, wieviel des Verbrennungsdruck im Brennraum bleibt und nicht ins Kurbelgehäuse pfeift) würde für die Herstellung der Crate-Motoren viel zu lange dauern. Bei einem handgemachten Motor werden alle 16 Kolbenringe für jede Zylinderbohrung angepaßt und durchnummeriert. Außerdem... amerikanische Fertigungstoleranzen... nun ja. Die Güsse sind größtenteils sehr grob. Ein Crate-Motor kann auch bei den Toleranzen der Kurbelwellenlager nicht mit einem handgemachten Motor mithalten: Da wird jede Lagerfläche der Welle auf die angelieferten Lagerschalen und Lagerböcke angepaßt (und wieder durchnummeriert).
Zu den geschmiedeten Kolben: Schmiedekolben sind von Natur aus (zumindest die Qualität, die bei den Crate-Motoren verwendet werden) nie gleich im Durchmesser, d.h. ein Set von 8 hat i.d.R. acht verschiedene Durchmesser. Bei einem handgemachten Motor wird jede Zylinderbohrung auf den Kolben angepaßt (und latürnich wieder durchnummeriert). Das wirkt sich auf Laufruhe, Reibung und Verschleiß sehr positiv aus.
Und nochwas: Wenn Du einen Motor von der Bearbeitung zurückbekommst, dann kannst Du ca. 5 Stunden einplanen um den Block RICHTIG von den Rückständen der Schleifmittel sauber zu bekommen - und das, obwohl der Block in einem chemischen Bad "gereinigt" wurde (und auf den ersten Blick sauber erscheint). Diese Aktion machen die bei Crate-Motoren auch nicht - ergo ist ein recht hoher Anfangsverschleiß in der Einlaufphase vorprogrammiert.
Und zur Garantie von Crate-Motoren: Wenn was kaputtgeht, hat der Hersteller eine ganze Latte an Argumentationsmöglichkeiten, warum der Motor kaputtgegangen sein könnte. Die Garantie hilft Dir nur, wenn Du den Crate-Motor von einem deutschen Händler gekauft hast und dieser auch entsprechend kulant ist. Ansonsten kannst Du Dich mit Amiland rumärgern.
Auch von den Edelbrock-Teilen habe ich nicht nur Gutes gehört (hatte selbst mal Interesse an den Performer-Köpfen). Daher mein Tip: Prüfe alles vor dem Einbau und arbeite ggf. nach. Insbesondere den Übergang von Spinne zu den Köpfen. Bei dem Gasdurchsatz unserer großen Motoren fallen auch kleine Absätze ins gewicht. Prüfe auch auf Grate in der Brennkammer und an den Ventilsitzen. Und prüfe den Sitz der Ventile mit Einschleifpaste - die sollen angeblich nicht so toll sein ab Edelbrock.
Und ein letzter Tip zuletzt: Besorg Dir eine Buch wie "How to rebuild the Small Block Chevy". Da erfährst Du fast alles, was wichtig ist - vom Motorzerlegen, prüfen der vorhandenen Teile, maschinelle Bearbeitung, Vormontage und Prüfen, Montag und Einlaufen.
Gruß,
Thomas