30.11.2003, 21:47
Zum Thema Crossdrilled und zur Erklärung von Teravolt weiter oben:
Manche Lagerhalbschale hat auf der Rückseite eine umlaufende Nut und jeweils eine der beiden Halbschalen, die zu einem Lager gehören hat eine Bohrung genau in der Mitte über der Nut, die genau über einem Ölkanal (der Kurbelwelle oder des Hauptlagers im Motorblock) zu liegen kommt. Über einen Ölkanal wird nun der größte Teil des Öles in die Nut gedrückt, wo es sich durch diese Nut rund um das Lager ausbreitet und dann durch die Bohrungen in den Spalt zwischen Lagerschale und Hauptlager gedrückt wird und dort den Schmierfilm bildet. Die Lagerschalen mit der Nut haben auch noch eine abgebogene Kerbe, welche sich an den Hauptlagern oder Pleuel widerfindet. Hierdurch wird sichergestellt, daß die Lagerschale mit der Bohrung an die richige Seite montiert wird (und nicht dort, wo sich kein Ölkanal befindet). Der Schmierfilm ist natürlich dort am stärksten, wo sich die Bohrung befindet da ja dort das Öl für den Schmierfilm "einschießt". Daher befinden sich die Bohrung stets an der Stelle, wo die Belastung auf ein Bauteil stattfindet.
Beim Pleuel also zum Beispiel an der Oberseite, weil hier beim Verbrennungstakt der Verbrennungsdruck von oben auf das Pleuel bzw. die Kurbelwelle drückt.
Beim Crossdrilling der Kurbelwelle werden zusätzlich zu den in meinem Bild gezeigten, diagonalen kanälen noch zwei zueinander senkrechte Bohrungen in die Kurbelwelle eingebracht. Hierdurch entsteht der Ölfilm nicht nur an einer Stelle sondern an dreien und ist daher (vereinfacht dargestellt) in einem Bereich von ca. 270° stark (sonst nur bei ca. 90°).
Und um die Story komplett zu machen: Wie hoch der Öldruck in den Lagern ist, hängt vom Spalt (Toleranz) zwischen Lagerschale und Kurbelwelle oder Pleuel ab. Ist er zu klein, kommt zu wenig Öl rein. Ist er zu groß, baut sich kein großflächiger Öldruck auf. Motorveschleiß ensteht dadurch, daß die einseitige Belastung vom Kolben auf das Pleuel (insbesondere beim Kaltstart, wo kaum Öl in den Lagern ist) die im Neuzustand runde Kurbelwelle und Lagerschale mit der Zeit abflacht. Dadurch wird mit der Zeit an dieser Stelle der Spalt zu groß und der tragende Ölfilm wird immer schwächer. Dies äußert sich in einem niedrigeren Öldruck im Gesamtsyste, weil bei gleicher Fördermenge der Pumpe der meiste Öldruck an den zu großen Lagerspalten "ins Freie" schießt, statt eine großflächig tragenden Ölfilm zu bilden (für die Pumpe fühlt sich das so an, als ob man einen Luftballon mit einem kleinen Loch aufblasen will. Der wird nie so prall, als wenn er ganz dicht wäre).
Beim Prüfen einer Kurbelwelle werden die Durchmesser der Lagerstellen zweimal (senkrecht zueinander) gemessen. Weicht das eine vom anderen Maß zu stark ab, dann ist die Kurbelwelle abgeflacht und muß auf Untermaß wieder rundgeschliffen werden. Durch einbau gleichermaßen übermaßiger Lagerschalen erhält man dann wieder perfekte Lagerspalte.
So.... jetzt gibts Happi Happi.
Gruß,
Thomas
Manche Lagerhalbschale hat auf der Rückseite eine umlaufende Nut und jeweils eine der beiden Halbschalen, die zu einem Lager gehören hat eine Bohrung genau in der Mitte über der Nut, die genau über einem Ölkanal (der Kurbelwelle oder des Hauptlagers im Motorblock) zu liegen kommt. Über einen Ölkanal wird nun der größte Teil des Öles in die Nut gedrückt, wo es sich durch diese Nut rund um das Lager ausbreitet und dann durch die Bohrungen in den Spalt zwischen Lagerschale und Hauptlager gedrückt wird und dort den Schmierfilm bildet. Die Lagerschalen mit der Nut haben auch noch eine abgebogene Kerbe, welche sich an den Hauptlagern oder Pleuel widerfindet. Hierdurch wird sichergestellt, daß die Lagerschale mit der Bohrung an die richige Seite montiert wird (und nicht dort, wo sich kein Ölkanal befindet). Der Schmierfilm ist natürlich dort am stärksten, wo sich die Bohrung befindet da ja dort das Öl für den Schmierfilm "einschießt". Daher befinden sich die Bohrung stets an der Stelle, wo die Belastung auf ein Bauteil stattfindet.
Beim Pleuel also zum Beispiel an der Oberseite, weil hier beim Verbrennungstakt der Verbrennungsdruck von oben auf das Pleuel bzw. die Kurbelwelle drückt.
Beim Crossdrilling der Kurbelwelle werden zusätzlich zu den in meinem Bild gezeigten, diagonalen kanälen noch zwei zueinander senkrechte Bohrungen in die Kurbelwelle eingebracht. Hierdurch entsteht der Ölfilm nicht nur an einer Stelle sondern an dreien und ist daher (vereinfacht dargestellt) in einem Bereich von ca. 270° stark (sonst nur bei ca. 90°).
Und um die Story komplett zu machen: Wie hoch der Öldruck in den Lagern ist, hängt vom Spalt (Toleranz) zwischen Lagerschale und Kurbelwelle oder Pleuel ab. Ist er zu klein, kommt zu wenig Öl rein. Ist er zu groß, baut sich kein großflächiger Öldruck auf. Motorveschleiß ensteht dadurch, daß die einseitige Belastung vom Kolben auf das Pleuel (insbesondere beim Kaltstart, wo kaum Öl in den Lagern ist) die im Neuzustand runde Kurbelwelle und Lagerschale mit der Zeit abflacht. Dadurch wird mit der Zeit an dieser Stelle der Spalt zu groß und der tragende Ölfilm wird immer schwächer. Dies äußert sich in einem niedrigeren Öldruck im Gesamtsyste, weil bei gleicher Fördermenge der Pumpe der meiste Öldruck an den zu großen Lagerspalten "ins Freie" schießt, statt eine großflächig tragenden Ölfilm zu bilden (für die Pumpe fühlt sich das so an, als ob man einen Luftballon mit einem kleinen Loch aufblasen will. Der wird nie so prall, als wenn er ganz dicht wäre).
Beim Prüfen einer Kurbelwelle werden die Durchmesser der Lagerstellen zweimal (senkrecht zueinander) gemessen. Weicht das eine vom anderen Maß zu stark ab, dann ist die Kurbelwelle abgeflacht und muß auf Untermaß wieder rundgeschliffen werden. Durch einbau gleichermaßen übermaßiger Lagerschalen erhält man dann wieder perfekte Lagerspalte.
So.... jetzt gibts Happi Happi.
Gruß,
Thomas