13.10.2007, 20:46
Mal wieder ein bischen Oel ins Feuer geben.
Kopie aus einem BMW Thread
Original geschrieben von Captn Difool
Den Tip mit Motul 300V habe ich von meinem Motorenmechaniker, der schon über 1000 Motoren revisioniert hat .....
Daher kann ich nicht glauben, das mir das 300V den Motor wegfrißt.
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Wenn besagter Mechaniker der ist, an den ich jetzt denke (der z. B. für einen M3 ein mineralisches 15W-40er empfiehlt), dann verwundert mich das auch nicht. Dessen Schrauberqualitäten kann ich aus der Entfernung nicht beurteilen, aber von Schmierstoffen versteht der wirklich überhaupt nichts.
Wie schon gesagt, kann ich von hier aus nicht beurteilen, ob und wieviel der von der Mechanik versteht. Aber alles was Du von dem über Schmierstoffe gehört hast, solltest Du am Besten gleich wieder vergessen. Bin ja schon eine ganze Weile im Geschäft und kenne so ziemlich jeden Blödsinn, der zu diesem Thema grassiert. Und selbst bei Gesprächen mit Werkstatt-Meistern von BMW-Vertragshändlern, stehen mir oft die "Nackenhaare zu Berge", was die hier auf manche (Test)-Fragen antworten. Aber DAS, was ich dort auf der Web-Seite alles gelesen habe, hat selbst mich noch verblüfft!
Soviel Unsinn über Motorenöle in so komprimierter Form auf einmal, wie auf dieser "berühmt berüchtigten" WEB-Seite, habe ich jedenfalls noch NIE gelesen. Jemand hatte mich auf diese mal aufmerksam gemacht. Deshalb bin ich mir auch ziemlich sicher, dass damit nur DER gemeint sein kann.
Noch kurz zum zweiten Satz, den ich oben zitiert habe:
Dieses Öl "frißt" natürlich nicht gleich den ganzen Motor auf. Beschleunigt aber einmal das Verflüchtigen der Weichmacher aus Elastomer-Dichtungen - also deren Verhärten bzw. Verspröden. Und die sauren Bestandteile, welche mit der Zeit ins Öl gelangen, greifen ziemlich schnell die weichen Lagermaterialien an. Um diese auch über einen längeren Einsatz-Zeitraum zu neutralisieren, benötigt ein Öl eine ordentliche Ladung Detergentien (Reinigungs-Additive), welche gleichzeitig die alkalische Reserve im Öl sind. Und jetzt schau Dir mal an, welche alkalische Reserven in den Ölen aus der 300V-Serie enthalten sind. Praktisch überhaupt keine! Wozu auch? Sind ja auch reine Motorsportöle.
Deshalb können hier die Säuren praktisch von Beginn an "tätig" werden. Bis massive Motorteile nennenswert angegriffen werden, gibt es dieses Auto längst nicht mehr. Aber die sehr weichen Materialien der Lagerschalen von den Gleitlagern werden davon ziemlich schnell angegriffen.
Und würde man die "Tipps" von diesem Herrn befolgen, bräuchte man in absehbarer Zeit tatsächlich neue Lagerschalen. Aber nicht nur für die Pleuellager, sondern für ALLE Gleitlager im Motor. Also wie schon gesagt, diese "Tipps" ganz schnell wieder vergessen - und statt dessen ein wirklich gutes und vor allem ein Öl für den Alltagsbetrieb verwenden. Mit so einem wird der Motor dann auch alles andere am Fahrzeug überleben - gilt dann natürlich auch für die Lagerschalen der Gleitlager!
Wenn das Öl passt, und bei Betriebstemp. weder zu dünn- noch zu zähflüssig ist, kommt es in einem hydrodynamischen GL während des Betriebs zu KEINER Berührung zwischen drehender Welle und Lagerschale. Kann nur dann der Fall sein, wenn man bei zu geringer Drehzahl (unterhalb ca. 1.500 U/Min.) mit Vollast beschleunigt.
Neben einem ggf. korrosiven Verschleiß, verschleißt ein GL hauptsächlich während der ersten Umdrehungen bei jedem Starten des Motors. Weil sich der hydrodynamische "Schmierkeil", der für die berührungsfreie Schmierung sorgt, nach jedem Start erst einmal aufbauen muß. Und das summiert sich halt langsam aber sicher mit der Zeit. Nicht nur, aber auch deshalb sollte das Öl auch eine möglichst geringe "dynamische" Visko (0W oder wenigstens 5W) haben. Sind dann auch noch leistungsfähige Verschleißschutz-Additive enthalten, läßt sich dieser Verschleiß selbst beim winterlichen Kaltstart auf nahezu Null reduzieren.
Höchstdrehzahlen sind dagegen für die GL die leichtere Übung - sofern die Spiele stimmen und keine nennenswerte Unwucht im Kurbeltrieb vorhanden ist. Weil hier dann sehr hohe Öl-Drücke in den GL vorhanden sind (welche die GL selbst produzieren), sodass es hier dann selbst bei sehr hohen Belastungen zu keiner Berührung kommen kann. Würden es hier tatsächlich zu einer Berührung zwischen drehender Welle u. Lagerschale kommen, was denkst Du, wie lange das GL das mitmachen würde. Weiß zwar nicht, ob du Dir so eine Lagerschale schon mal genauer angeschaut hast - die oberen Schichten sind so weich, dass man die sogar mit dem Fingernagel verkratzen kann (werden dann mit jeder Schicht nach unten immer härter). Und jetzt stell Dir mal vor, die Wellen würden die Lagerschalen bei Vollast und Höchstdrehzahl tatsächlich berühren. Der Motor würde dann so nichtmal einen einzigen km lang durchhalten!
Wenn Lagerschalen vorzeitig verschleißen, dann hat das immer die gleichen Gründe: Entweder ist das verwendete Öl beim winterlichen Kaltstart viel zu zäh, der Motor wird sofort nach dem Kaltstart oft gleich stark belastet, das Öl ist so stark verunreinigt, dass es hierdurch zu einem erhöhten Verschleiß kommt. Die Hochtemp-Visko ist zuweit abgefallen, weil das Öl qualitativ miderwertig war, und deshalb keine ausreichende Scherstabilität hatte, oder die Intervalle öfter kräftig überzogen wurden. Oder durch harte "Fremdkörper", oder eine mangelde Ölversorgung, weil z. B. die schrägen Bohrungen in der KW durch Ablagerungen verlegt waren, oder der Motor durch einen Defekt am Kühlsystem viel zu heiß gefahren wurde. Durch ein hochwertiges, vollsynth. Motorenöl, welches auch eine niedrige dynamische Visko hat, aber ganz sicher NIEMALS! Sorry, aber wer so etwas erzählt, der hat von diesen Dingen wirklich keine Ahnung!
Das Einige auf dieser IT-Seite was sogar stimmt, ist, dass das dort genannte 15W-40er (das "Touring High Tech v. Liqui Moly) eines der Besten unter diesen ist. Aber nur unter den mineralischen 15W-40ern. Gibt ja auch unter den mineralischen 15W-40er deutliche Qualitatsunterschiede. Wird aber sicher Zufall gewesen sein. Würde er sich damit wirklich auskennen, dann wüßte er aber auch, dass dieses in Wirklichkeit NICHT von LM ist. Weil LM KEIN Schmierstoff-Hersteller ist, sondern lediglich Öle eines anderen Herstellers vertreibt. Der Hersteller von diesem 15W-40er ist die Meguin Mineralölwerke GmbH & Co. KG in 66740 Saarlouis. Direkt von denen, also unter dem "megol"-Label bekommt man das deshalb auch sehr viel günstiger.
Die haben aber auch noch sehr viel bessere Motoröle im Programm. Z. B. ein vollsynth. 5W-40er mit LL-98-Freigabe. Dieses hat für ein XW-40er auch eine relativ hohe kin. Visko bei 100Grad. Und zwar liegt die bei 14,8mm2/s. Und der HTHS ist mit 4,0 auch ziemlich hoch. Und die ganze Formulierung hat auch noch eine ziemlich gute Viskositäts- u. Scherstabilität. Dieses könntest Du auch ruhig das volle Intervall drin lassen. Weil Du aber gerne ofter wechselst, dürfte Dir auch der Preis von diesem gefallen - den 5L-Kanister bekommt man schon für genau 17€. NICHT pro L. sondern den ganzen 5L-Kanister. Da könntest Du dann wechseln wie ein Weltmeister, ohne dass das allzu teuer würde. Denke, dass dieses Öl für Deinen Motor und für DICH, genau das Richtige wäre. Ist auch wirklich ein sehr gutes. Viele Werks-Ingenieure verwenden das auch für ihre eigenen Autos. Könnte man sogar für die meisten Ferraris verwenden.
Nachfolgend kannst Du Dir noch das Dattenblatt von diesem ansehen. Sind sogar noch etwas mehr als die üblichen wenigen techn. Daten vorhanden.
https://www.meguin.de/images/pdf/id_16.pdf
Gruß
P. S. Nichts für ungut wegen der teils etwas "harten" Worte, was die Schmierstoff-(Un)Kenntnisse Deines Schraubers betrifft. Ist aber wirklich schlimm, was der da so alles verbreitet.
Geändert von Goldfinger am 16.06.2005 um 01:52
Mfg Uwe
Kopie aus einem BMW Thread
Original geschrieben von Captn Difool
Den Tip mit Motul 300V habe ich von meinem Motorenmechaniker, der schon über 1000 Motoren revisioniert hat .....
Daher kann ich nicht glauben, das mir das 300V den Motor wegfrißt.
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Wenn besagter Mechaniker der ist, an den ich jetzt denke (der z. B. für einen M3 ein mineralisches 15W-40er empfiehlt), dann verwundert mich das auch nicht. Dessen Schrauberqualitäten kann ich aus der Entfernung nicht beurteilen, aber von Schmierstoffen versteht der wirklich überhaupt nichts.
Wie schon gesagt, kann ich von hier aus nicht beurteilen, ob und wieviel der von der Mechanik versteht. Aber alles was Du von dem über Schmierstoffe gehört hast, solltest Du am Besten gleich wieder vergessen. Bin ja schon eine ganze Weile im Geschäft und kenne so ziemlich jeden Blödsinn, der zu diesem Thema grassiert. Und selbst bei Gesprächen mit Werkstatt-Meistern von BMW-Vertragshändlern, stehen mir oft die "Nackenhaare zu Berge", was die hier auf manche (Test)-Fragen antworten. Aber DAS, was ich dort auf der Web-Seite alles gelesen habe, hat selbst mich noch verblüfft!
Soviel Unsinn über Motorenöle in so komprimierter Form auf einmal, wie auf dieser "berühmt berüchtigten" WEB-Seite, habe ich jedenfalls noch NIE gelesen. Jemand hatte mich auf diese mal aufmerksam gemacht. Deshalb bin ich mir auch ziemlich sicher, dass damit nur DER gemeint sein kann.
Noch kurz zum zweiten Satz, den ich oben zitiert habe:
Dieses Öl "frißt" natürlich nicht gleich den ganzen Motor auf. Beschleunigt aber einmal das Verflüchtigen der Weichmacher aus Elastomer-Dichtungen - also deren Verhärten bzw. Verspröden. Und die sauren Bestandteile, welche mit der Zeit ins Öl gelangen, greifen ziemlich schnell die weichen Lagermaterialien an. Um diese auch über einen längeren Einsatz-Zeitraum zu neutralisieren, benötigt ein Öl eine ordentliche Ladung Detergentien (Reinigungs-Additive), welche gleichzeitig die alkalische Reserve im Öl sind. Und jetzt schau Dir mal an, welche alkalische Reserven in den Ölen aus der 300V-Serie enthalten sind. Praktisch überhaupt keine! Wozu auch? Sind ja auch reine Motorsportöle.
Deshalb können hier die Säuren praktisch von Beginn an "tätig" werden. Bis massive Motorteile nennenswert angegriffen werden, gibt es dieses Auto längst nicht mehr. Aber die sehr weichen Materialien der Lagerschalen von den Gleitlagern werden davon ziemlich schnell angegriffen.
Und würde man die "Tipps" von diesem Herrn befolgen, bräuchte man in absehbarer Zeit tatsächlich neue Lagerschalen. Aber nicht nur für die Pleuellager, sondern für ALLE Gleitlager im Motor. Also wie schon gesagt, diese "Tipps" ganz schnell wieder vergessen - und statt dessen ein wirklich gutes und vor allem ein Öl für den Alltagsbetrieb verwenden. Mit so einem wird der Motor dann auch alles andere am Fahrzeug überleben - gilt dann natürlich auch für die Lagerschalen der Gleitlager!
Wenn das Öl passt, und bei Betriebstemp. weder zu dünn- noch zu zähflüssig ist, kommt es in einem hydrodynamischen GL während des Betriebs zu KEINER Berührung zwischen drehender Welle und Lagerschale. Kann nur dann der Fall sein, wenn man bei zu geringer Drehzahl (unterhalb ca. 1.500 U/Min.) mit Vollast beschleunigt.
Neben einem ggf. korrosiven Verschleiß, verschleißt ein GL hauptsächlich während der ersten Umdrehungen bei jedem Starten des Motors. Weil sich der hydrodynamische "Schmierkeil", der für die berührungsfreie Schmierung sorgt, nach jedem Start erst einmal aufbauen muß. Und das summiert sich halt langsam aber sicher mit der Zeit. Nicht nur, aber auch deshalb sollte das Öl auch eine möglichst geringe "dynamische" Visko (0W oder wenigstens 5W) haben. Sind dann auch noch leistungsfähige Verschleißschutz-Additive enthalten, läßt sich dieser Verschleiß selbst beim winterlichen Kaltstart auf nahezu Null reduzieren.
Höchstdrehzahlen sind dagegen für die GL die leichtere Übung - sofern die Spiele stimmen und keine nennenswerte Unwucht im Kurbeltrieb vorhanden ist. Weil hier dann sehr hohe Öl-Drücke in den GL vorhanden sind (welche die GL selbst produzieren), sodass es hier dann selbst bei sehr hohen Belastungen zu keiner Berührung kommen kann. Würden es hier tatsächlich zu einer Berührung zwischen drehender Welle u. Lagerschale kommen, was denkst Du, wie lange das GL das mitmachen würde. Weiß zwar nicht, ob du Dir so eine Lagerschale schon mal genauer angeschaut hast - die oberen Schichten sind so weich, dass man die sogar mit dem Fingernagel verkratzen kann (werden dann mit jeder Schicht nach unten immer härter). Und jetzt stell Dir mal vor, die Wellen würden die Lagerschalen bei Vollast und Höchstdrehzahl tatsächlich berühren. Der Motor würde dann so nichtmal einen einzigen km lang durchhalten!
Wenn Lagerschalen vorzeitig verschleißen, dann hat das immer die gleichen Gründe: Entweder ist das verwendete Öl beim winterlichen Kaltstart viel zu zäh, der Motor wird sofort nach dem Kaltstart oft gleich stark belastet, das Öl ist so stark verunreinigt, dass es hierdurch zu einem erhöhten Verschleiß kommt. Die Hochtemp-Visko ist zuweit abgefallen, weil das Öl qualitativ miderwertig war, und deshalb keine ausreichende Scherstabilität hatte, oder die Intervalle öfter kräftig überzogen wurden. Oder durch harte "Fremdkörper", oder eine mangelde Ölversorgung, weil z. B. die schrägen Bohrungen in der KW durch Ablagerungen verlegt waren, oder der Motor durch einen Defekt am Kühlsystem viel zu heiß gefahren wurde. Durch ein hochwertiges, vollsynth. Motorenöl, welches auch eine niedrige dynamische Visko hat, aber ganz sicher NIEMALS! Sorry, aber wer so etwas erzählt, der hat von diesen Dingen wirklich keine Ahnung!
Das Einige auf dieser IT-Seite was sogar stimmt, ist, dass das dort genannte 15W-40er (das "Touring High Tech v. Liqui Moly) eines der Besten unter diesen ist. Aber nur unter den mineralischen 15W-40ern. Gibt ja auch unter den mineralischen 15W-40er deutliche Qualitatsunterschiede. Wird aber sicher Zufall gewesen sein. Würde er sich damit wirklich auskennen, dann wüßte er aber auch, dass dieses in Wirklichkeit NICHT von LM ist. Weil LM KEIN Schmierstoff-Hersteller ist, sondern lediglich Öle eines anderen Herstellers vertreibt. Der Hersteller von diesem 15W-40er ist die Meguin Mineralölwerke GmbH & Co. KG in 66740 Saarlouis. Direkt von denen, also unter dem "megol"-Label bekommt man das deshalb auch sehr viel günstiger.
Die haben aber auch noch sehr viel bessere Motoröle im Programm. Z. B. ein vollsynth. 5W-40er mit LL-98-Freigabe. Dieses hat für ein XW-40er auch eine relativ hohe kin. Visko bei 100Grad. Und zwar liegt die bei 14,8mm2/s. Und der HTHS ist mit 4,0 auch ziemlich hoch. Und die ganze Formulierung hat auch noch eine ziemlich gute Viskositäts- u. Scherstabilität. Dieses könntest Du auch ruhig das volle Intervall drin lassen. Weil Du aber gerne ofter wechselst, dürfte Dir auch der Preis von diesem gefallen - den 5L-Kanister bekommt man schon für genau 17€. NICHT pro L. sondern den ganzen 5L-Kanister. Da könntest Du dann wechseln wie ein Weltmeister, ohne dass das allzu teuer würde. Denke, dass dieses Öl für Deinen Motor und für DICH, genau das Richtige wäre. Ist auch wirklich ein sehr gutes. Viele Werks-Ingenieure verwenden das auch für ihre eigenen Autos. Könnte man sogar für die meisten Ferraris verwenden.
Nachfolgend kannst Du Dir noch das Dattenblatt von diesem ansehen. Sind sogar noch etwas mehr als die üblichen wenigen techn. Daten vorhanden.
https://www.meguin.de/images/pdf/id_16.pdf
Gruß
P. S. Nichts für ungut wegen der teils etwas "harten" Worte, was die Schmierstoff-(Un)Kenntnisse Deines Schraubers betrifft. Ist aber wirklich schlimm, was der da so alles verbreitet.
Geändert von Goldfinger am 16.06.2005 um 01:52
Mfg Uwe