Wie immer startete der Zusammenbau mit dem leeren Kurbelgehäuse am Montage-Ständer. Die Kurbelwelle samt Base-Frame und neuer Hauptlager waren bereit für den Einbau.
Ein wichtiges Detail bei LT5 sind die Kunststoff-Beläge der Kettenführungsschienen. Diese laufen gerne ein und können in 30 Jahren Betrieb auch mal wegbrechen (Folge: Motorschaden!). Dies war bei diesem Motor nicht der Fall, trotzdem wurden sie erneuert. Die Steuerketten waren kaum gelängt, allgemein sind diese gut für 200000 KM.
Nun konnten die beiden Zylinderköpfe montiert werden, dabei können die Zylinderkopfschrauben mit Gewinde M14 x 1,5 mm wieder verwendet werden (finales Anzugsmoment: 160 Nm).
Darauf folgend wurden die vier Nockenwellen samt ihrer Tassen-Hydrostößel eingebaut. Zusätzlich wurde die Messvorrichtung zur Einstellen der Nockenwellen-Steuerzeiten angebaut. Dabei wurde der Maximalhub der Nocken folgendermaßen eingestellt: Einlasswelle: 114° nach OT, Auslasswelle 110°vor OT.
Eingangs wurde beschrieben, dass die ZR-1 und auch der Motor in absolutem Originalzustand zusammengebaut wurden. Allerdings konnte das Ansaugsystem, bestehend aus Injector-Housing und Plenum nicht im Originalzustand bleiben. Serienmäßig ist dort die Gestaltung der Gaskanäle derart ungünstig (speziell der Bereich, wo die Einspritzdüse im Kanal sitzt), das teilweise 50% der Querschnittsfläche blockiert sind. Dies hat gerade im oberen Drehzahlbereich eine hohe Drosselwirkung zur Folge, der Zylinderfüllungsgrad könnte besser sein. Dabei geht leider Leistung verloren, die der Motor On-Top hätte haben können (Erklärung dazu später beim Leistungsdiagramm). Deshalb haben alle Einlasskanäle in Plenum und Injector-Housings das Standard-Porting für den LT5 Motor bekommen. Dabei wurden die Querschnittsverengungen entfernt und allgemein der Kanaldurchmesser etwas vergrößert.
Der Riementrieb mit Lichtmaschine, Klimakompressor, Servopumpe und überholtem Riemenspanner konnten nun eingebaut werden. Die Kraftstoff-Rail wurde mit neuen Edelstahl-Einspritzdüsen (ACCEL 150821) zusammengebaut. Das Plenum wurde mit Airhorn und Drosselklappe komplettiert und für das Foto-Finish aufgesetzt.