Ventilfedern und Standzeiten
#1
Dieser thread https://www.corvetteforum.de/thread.php?...76284&sid=

hat mich an ein anderes Standzeiten-Thema erinnert, die Ventilfedern - sofern dieses überhaupt ein Thema ist.



Mit meinen früheren, als kugelsicher beworbenen, Motoren eines Motorenbauers, der sich neben diesem Geschäftszweig auch aktiv im V8-Rennsport bewegt, hatte ich reichlich Probleme, immer ausgelöst durch gebrochene Ventilfedern .

Alles dabei von "Motor-grad-noch-rechtzeitig-abgestellt-sind-nur-die-Federn" bis hin zum kapitalen "Is-leider-reingefallen-und-Block-hat-jetz-n´Riß" .

Ich hatte sie nicht mißbraucht, nicht auf Rennstrecken betrieben und mich trotz Freigabe bis 7000 U/min (Das Ding war teuer) immer deutlich weit davon ferngehalten.
Der Motor hatte einen engen Drehzahlberich ab 3500 beginnend, aber da ab 4000 schon richtig Leistung freiwurde, habe ich mich sogar von den 6000 meist ferngehalten, bzw diesen Bereich nur ab und an kurz angerissen.

Es wurde mehrfach repariert, auch eine Umstellung des Ventiltriebs inclusive Nockenwelle von mechanischer Nocke auf mechanische Rollernockenwelle sowie von Single- auf Dual-Springs hatte nichts daran geändert.
Nach Neuaufbau mit einem geänderten Set-up mit Dart-Köpfen und Rollerwelle mit neuem Ventiltrieb, wieder Ventilfeder-Bruch.

Beim ersten Mal war noch eine mechanische Nocke mit starren Stößeln verbaut.
In dieser Zeit ging mir auch mal das Geld aus und das Auto stand drei Jahre.

Keine genaue Ursache feststellbar, aber ich weiß noch, daß beispielhaft gesagt wurde, daß man bei den "richtigen Rennmotoren", die auch ähnliche Federn haben, sogar die Federn entspannt in längeren Standzeiten. Denn einige sind ja immer zusammengepreßt.

Später hatte ich aber auch noch andere Federn und Duals verbaut, aber trotzdem war ich drei oder viermal von Ventilfeder-Bruch, mit unterschiedlichen Konsequenzen, verfolgt.

Solange Standzeiten gab es keine mehr, ich bin nicht viel gefahren (Minimal-Verbrauch ab 27 Liter), aber regelmäßig.

Man war sich einig, daß ich nichts falsch mache, aber eine Ursache fand sich nicht.



Ich würde zwar aus verschiedenen Gründen keinen Motor mit solchen Nockenwellen mehr haben wollen, und generell unabhängig von Ehrlichkeit der Werkstätten hinsichtlich verbauter Teile und Arbeits-Qualität .... Ventilfedern sind mir seither ein rotes Tuch.

Ich bin dort zwar kein Kunde mehr, aber woran ich denken muß :
Mein jetziger Motor ist auch schon wieder eine ganze Weile auf dem Ständer...
Rost ist laut Endoskop-Test überhaupt kein Thema, steht auch warm und trocken, aber ich muß schon wieder an diese Ventilfedern denken....


Ventilfedern und Standzeiten - Thema oder Schauermärchen ?
Freue mich auf Euren Senf.
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"....WAS MAN ANFÄNGT, MUß MAN AUCH ZU EN
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#2
Schauermärchen !

Bei richtig ausgelegter Feder - Ventitrieb Kombination bleiben die Ventilfeder immer sicher in ihrem elastischen Verformungsbereich, in dem sie ohne Schaden zu nehmen an sich "ewig" bleiben können. Oder nimmst du bei längerer Standzeit auch die Fahrwerksfedern raus ?

Ventilfedern brechen in der Regel wegen Materialfehlern (Fehlstellen oder Risse im Material) oder aber durch Schwingungsanregungen im Bereich ihrer Eigenfrequenz. Gerade bei Sportnockenwellen mit steilen Rampen steigt hier die Gefahr enorm an. Und es reicht bei Weitem nicht, dass die Federkraft ausreichend groß ist um die Ventile ohne "Abheben" zu betätigen. Daher haben Sportmotoren oftmals zwei Ventilfedern mit unterschiedlichen Eigenfrequenzen um den Resonanzfall zu vermeiden. Die benötigte Kraft könnte man fast immer mit nur einer Feder darstellen.

Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !
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#3
Zitat:Original von Wutzer
Schauermärchen !

Das ist immer meine Hoffnung.
Der`s mir gesagt hat, schreibt ja auch Romane....



Code:
Daher haben Sportmotoren oftmals zwei Ventilfedern

Die hatte ich dann im weiteren Verlauf als Upgrade, die "Dual`s", die ich oben erwähnt habe.
Gingen leider auch kaputt, aber das lag dann wohl nicht an den Federn an sich.
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"....WAS MAN ANFÄNGT, MUß MAN AUCH ZU EN
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#4
Es gibt nur sehr wenige Firmen, die Ventilfedern in zufriedenstellender Qualität und entsprechend niedrige Ausfallraten in der Produktion liefern können. Selbst Hersteller, die über eine effiziente Qualitätskontrolle beim Wareneingang verfügen, haben hier bisweilen Probleme. Die Auslegung von Ventilfedern und Ventiltrieb ist ebenfalls sehr komplex und bedarf bezüglich der Eigenresonanz eines erheblichen Rechenaufwandes. Im "Amateurrennsport" handelt man leider oftmals nach der Maxime "Probieren geht über Studieren". Und Ventilfedern, die im Drehzahlbereich von 6000-7000 U/min zufriedenstellend halten, können durchaus bei einem Dauerbetrieb bei 5800 U/min in den Resonanzfall eintreten und dann brechen.

Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !
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#5
Standardfedern werden vom Bandmat. gedreht, abgelängt und auf Länge geschliffen...fertig

Hochleistungsfeder werden dagegen noch warm gesetzt...sind auch um einiges teurer.
Gebremst wird erst, wenn du Gott siehst ! Yeeah!
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#6
Hier einmal ein Link zur Fertigung:

https://www.mubea.com/de/produkte-techno...verfahren/

Gruß
Wutzer

Edit: Noch etwas zur Federauslegung.
https://www.mubea.com/de/produkte-techno...auslegung/
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !
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#7
Für die Firma hab ich mehrere Maschinen gebaut..u.a. Die Biegemasch. für die Bogenfedern für Kupplungen ( LUK )

https://www.oskar-schwenk.de/home

stellen auch Ventil-Sonderfedern für den Rennsport her


haben auch Messgeräte gebaut-Subito
Gebremst wird erst, wenn du Gott siehst ! Yeeah!
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#8
@@@


Habt ihr den auch mal geschaut ob die Feder überhaupt mit dem Lift klar kommt ??

Weil wenn das an der Grenze ist brechen sie


Wieviel Pounds haben den die Federn geschlossen gehabt ???




Mfg Jörg



.
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#9
Jörg, nachdem ich keiner bin, der schnell Schuldzuweisungen verteilt, wenn was nicht hinhaut und schnell aufgibt, habe ich das dort über einen Zeitraum von Siebzehn ( ! ) Jahren versucht.
(Die drei Jahre Standzeit kann man noch abziehen davon, wenn man will)

Der Ventiltrieb wurde ja mehrfach repariert bzw. einmal eben auch der ganze Motor, dabei gab es ja auch Wechsel der Nockenwelle und des Ventiltriebes.

Diese Frage betrifft also verschiedene Federn an verschiedenen Set-ups (die aber alle an Federbruch litten).

Nicht wenige meinen es könnten irgendwelche aus der Gitterbox mit den ausgesonderten Teilen aus der Rennabteilung (verschiedene Vettes / Klassen, auch Oldies) gewesen sein, aber was bringt das Spekulieren.

Gemessen wurden sie wohl, weil ich einmal dabei war, wie eine Ersatz-Feder eben aus einer Box mit Federn genommen und gemessen wurde, aber ich habe nie die genauen Angaben zu den Federn bekommen.
Die Antwort auf diese Frage wäre auch gewesen, daß mir diese Angaben ja sowieso nichts sagen und was ich damit anfangen will.
Groß "in die Karten schauen" war da nicht möglich.

Zum Glück ist das für mich Geschichte, und wenn jetzt mein Auto in absehbarer Zeit hoffentlich wieder fahrbereit ist, fahre ich künftig eben die 400 Kilometer zu Dir rauf.



Jetztige Ventilfedern sind " Patriot Extreme Dual Springs .660", Titanium Retainers" , Lifter sind LS 7 .
( 416 c.i. LS 3 )

Mir ist nur eines aufgefallen, bei den Patriot Federn steht dabei "empfohlener Druck 155" .

Die Nockenwelle war custom-made, basiert aber auf der Streetsweeper von Flowtech (Ed Curtis).
Bei der Streetweeper steht standardmäßig im Text der bevorzugte Druck auf den Sitzen wäre 135 bis 150.

Die Köpfe wurden mit diesem Ventiltrieb auf diese Nockenwelle abgestimmt.
Da es eine Bestellung war, kann sein, daß es ja übereinstimmt mit den 155.

Wenn der empfohlene Druck bei meiner Nocke aber genau so ist, wie bei der "Katalog-Streetsweeper"-Welle, wäre ja eine kleine Abweichung ( also 135 - 150 anstelle von 155 ).
Sollte ich da nachbohren, oder ist so eine Abweichung in dem Maß nicht relevant ?
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"....WAS MAN ANFÄNGT, MUß MAN AUCH ZU EN
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#10
OK.



Die Federn können .660" Lift das heißt sie gehen bei .710 " auf Block

Was für Köpfe sind drauf ?





Mfg Jörg





.
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