Hallo Leute,
ich würde mich auf die Blitzfestigkeit unserer Schätzchen nicht verlassen. Ich sehe das Problem folgendermaßen:
Wenn ein Blitz in ein Autodach einschlägt, so hat das Dach bezogen auf Masse (Mutter Erde) sagen wir mal 100kV.
Bei einem gut leitenden (Metall-)käfig hat das Bodenblech auch 100kV, so daß zwischen Dach und Wagenboden keine Differenzspannung auftritt -> keine Gefahr.
Bei einem nicht gut leitenden (Kunststoff-)Käfig muß der Blitz auf dem Weg zur Erde (da will er nun mal hin) einen Widerstand durcheilen. An diesem Widerstand fällt eine Spannung ab, so daß der Wagenboden 'nur' noch sagen wir mal 90kV (bezogen auf Masse) hat. Die 10kV Spannungsunterschied suchen sich nun einen möglichst widerstandsarmen Weg nach unten. Wenn dann ein salz- und wasserhaltiger Mensch im Wagen sitzt, so bietet der sich als Stromleiter an und dann wird's brenzlig.
Die Gefahr geht also von der Spannungsdifferenz zwischen 'oben' und 'unten' aus. Die wiederum ist abhängig von der schon erwähnten Einschlagsspannung und dem Widerstand zwischen 'oben' und 'unten'.
Die Leistungsfähigkeit dieses Widerstands muß man allerdings auch betrachten. Man stelle sich folgendes vor: Die einzige leitende Verbindung zwischen 'oben' und 'unten' ist ein dünner Lamettafaden. Der hat zwar einen kleinen Widerstand, ist aber nach ein paar Nanosekunden verdampft und schon sucht sich der Strom einen anderen Weg.
Bei der Maschenweite des faradayschen Käfigs gibt es m.E. einen wichtigen Punkt: Wo genau schlägt der Blitz ein?
Wenn er in einen Metallbügel (der gut leitend mit dem Wagenboden verbunden ist) direkt über meinem Kopf einschlägt, dann habe ich gewonnen. Die Spannung wird am Körper vorbei geleitet.
Befindet sich die 'Spitze des Blitzes' vor mir, so daß der Weg zum Metallbügel durch meine Nase führt, dann war die Maschenweite zu groß und ich habe ein Problem.
Der Grundgedanke ist immer folgender: Der Strom sucht sich den widerstandsärmsten Weg auf seinem Weg zur Erde. Wenn dieser Weg durch einen Menschen geht, dann wird's problematisch.
Falls ich Müll erzählt habe, so bitte ich um Korrektur. Mit Hochspannung kenne ich mich nicht sooooo gut aus.
dozierende Grüße
Jürgen