Sachmängelhaftung bei Gebrauchten

[Schwarzbart]

Es gibt doch hier einige schlaue Köpfe....kann mir jemand sagen, wie und mit welchem Erfolg man defekte Teile/Sachen in der zweiten Hälfte des 12 monatigen Zeitraums der Sachmängelhaftung bei z. B. "einem Gebrauchten" beim Verkäufer anzeigt bzw. ersetzt bekommt?

In meinem Fall geht es um ein kaputtes Lenkgetriebe. Den Wagen habe ich letzten Dezember gebraucht bei einem Händler gekauft. Der Schaden wurde jetzt festgestellt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ich eine realistische Chance habe, dem Verkäufer nachzuweisen, dass der Schaden evtl. schon beim Verkauf vorhanden war. Ich denke da an die Beweislastumkehr, die mir, in den letzten 6 Monaten des Sachmängelhaftungszeitraums, im Wege steht.

[Molle]

Die Lenkung muss zum Zeitpunkt des Kaufs nachweislich defekt gewesen sein,ansonsten ist es kein Sachmangel ,sondern ein Verschleiß.
Ich bin selbst gewerblicher Verkäufer,daher würde ich dir raten vielleicht einmal freundlich beim Verkäufer nach einer Beteiligung der Reparaturkosten zu fragen.Ich denke das bringt mehr als mit der Brechstange,und in diesem Fall mit schlechten Aussichten ,an die Sache ranzugehen.
Gruß Molle

[Schwarzbart]

Die Lenkung muss zum Zeitpunkt des Kaufs nachweislich defekt gewesen sein,ansonsten ist es kein Sachmangel

Darum geht es mir ja. Man kann so etwas nach 8 und mehr Monaten nicht beweisen.
Es geht mir auch weniger um meinen Fall. Aber ich habe mich in Bezug dazu mal ein wenig eingelesen und musste feststellen, dass die tollen Sachen, die zum Schutz der Verbraucher (vor ein paar Jahren) eingeführt wurden, in solchen Fällen recht unwirksam sind. Vor 2002, habe ich wenigstens noch eine Gebrauchtwagengarantie beim netten Vertragshändler bekommen. Mit der war es für beide Seiten leichter, etwaige Mängel zu beseitigen.

[Molle]

eine Gebrauchtwagengarantie ist Geldverschwendung,da die Gesellschaften mit allen Mitteln versuchen sich aus Ihrer Zahlungsverpflichtung rauszuwinden.
Das sieht in der Praxis so aus ,ab ca. 80.000 km 40-50% Materialersatz,Lohn zu Lasten des Käufers.
Das bringt keinem was.

Die Sachmangelhaftung wird von einigen Käufern leider sehr oft ausgenutzt,deshalb denke ich sollte auch die Gesetzgebung rigoros angewandt werden.(nicht unterhlab der Gürtellinie).
Das ist bei Gebrauchtwagen leider so,das man nicht für alles 1 Jahr lang geradestehen kann.
Bei mir z.B.kam ein Kunde nach vier Wochen mit einem Nagel im Reifen und wollte einen neuen Reifen.
Ein Andere Kunde wollte nach 2 Monaten eine neue Windschutzscheibe ,weil ein Riss,entstanden durch Steinschlag,ersetzt haben.
Das sind wirklich harmlose Beispiele,aber der Phantasie der Käufer sind keine Grenzen gesetzt,was nicht heißen soll,das ich nicht gerade stehen würde für das ,was ich an meine Kunden abgebe.
Dem Käufer gebührt Respekt,deshalb schaue ich jedes Fahrzeug vor Auslieferung genau durch,inkl.Wechsel aller Öle.
Das nicht jeder KFZ Händler respektvoll mit seinen Kunden umgeht ist unumstritten und deshalb wurde das Gesetz zur Sachmangelhaftung ins Leben gerufen.
Die Sachmangelhaftung sollte auch vom Käufer rigoros angewandt werden,aber nicht unterhalb der Gürtellinie.
Man sollte immer zwischen Verschleiß beim Gebrauchtwagen und einem Mangel unterscheiden.

[Schwarzbart]

Das du als Händler anders denkst und anders denken musst, ist absolut richtig.

Nur ist mir beim Lesen der Themen, die ich dazu gefunden habe, aufgefallen, dass die Bestimmungen zu 90% zum Schutze der Kunden geändert wurden.
Das stimmt nun schon einmal nicht mehr!

Und bei dem was sich mittlerweile ein Großteil der Vertragshändler in Sachen Stundenlöhne, Arbeitsmoral usw. heraus nimmt, kann ich mich auch nicht auf deren Seite stellen.

In diesem Sinne Gute 8.