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Hallo zusammen,
Kürzlich habe ich zum zweiten Mal ein Fahrtraining beim ADAC gemacht.
Hierbei ist es mir, genau wie vor zwei Jahren, reproduzierbar passiert, dass beim Schleudern um 180 Grad oder mehr, das Bremspedal nach einer kurzen Zeit komplett durchsackt.
Auf der Schleuderplatte mit sehr glattem Belag steht man bis zum Stillstand mehrere Sekunden auf der Bremse und nach ca. 2 Sekunden bricht dann der Bremsdruck weg bzw lässt stark nach und das Pedal gibt fast bis zum Boden nach.
Klassisches Fading durch Überhitzen kann ich ausschließen, da die Bremsmanöver aus geringer Geschwindigkeit vollzogen werden.
Bremse hat auch frische und gut entlüftete Flüssigkeit, da ich gerade Stahlflexleitungen verbaut habe.
Meine einzige Idee ist nun, dass das ABS auf macht. Evtl dreht ein Rad kurz minimal rückwärts und das ABS kommt damit nicht klar?
Finde ich in Summe ziemlich unschön.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ist eine 2008er z06 mit Serien Bremse und Bereifung.
Danke und Gruß!
Florian
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Bei mir war mal die Dichtung vom Unterdruckschlauch zum Bremskraftverstärker undicht, hat auch nicht mehr richtig gebremst. Sieht man erst, wenn man den Stöpsel mal raus zieht und sich den Gummiring genauer ansieht. Ich habe es damals zischen gehört und bin deshalb drauf gestoßen.
In mein Hubraum geht mehr als in Dein Wischwasserbehälter!
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Zitat:Original von col. trautman
Meine einzige Idee ist nun, dass das ABS auf macht. Evtl dreht ein Rad kurz minimal rückwärts und das ABS kommt damit nicht klar?
Das ABS kann nicht feststellen in welche Richtung ein Rad sich bewegt....
Grüße
Thomas
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dann erkläre mal wie man mit einem reluctor wheel die Drehrichtung erkennen kann.
Das Ausgangssignal ist sinusähnlich....
...egal wie rum das Rad dreht.
Grüße
Thomas
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Thomas, in Verbindung mit dem Gierwinkelsensor geht das im ESP Steuergerät theoretisch schon.
Wurde übrigens auch ohne Gierwinkelsensor bei derAuslauferkennung in Motorsteuergeräten schon genutzt. Dort wird die Sinunsfrequenz beim Abstellen des Motors immer kleiner, geht auf Null und wird dann wieder in Gegenrichtung beschleunigt, wenn ein Kolben in Richtung Zünd-OT läuft aber ihn nicht mehr überwinden kann. Dann wird der Motor noch kurz entgegen seiner eigentlichen Drehrichtung zurückgedreht, was eine entsprechend aufwendig und intelligente Motorsteuerung durchaus erkennen kann.
Aufwendiger und genauer geht es natürlich mit der Technik eines zweiten versetzten Zahnkranzes und einem 2. Geber.
Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !
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Sicher Ekkhardt, das geht natürlich mit aktiven ABS Sensoren die am CAN Bus hängen, Hallsensoren und versetzten Zahnkränzen bzw. Magnetpaaren.
Aber doch noch nicht bei der C6....
Das würde ja einer Palastrevolution bei GM gleichkommen
Grüße
Thomas
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Hallo,
das Verhalten so wie beschrieben ist normal.
Die Regelfunktion des ABS funktioniert vereinfacht so: Wenn ein Rad langsamer dreht als es entsprechend der Fahrzweuggeschwindigkeit sollte, wird entsprechend des Drehzahlunterschiedes Druck in dem zugehörigen Radkreis abgebaut. Dazu wird das Einlassventil geschlossen und das Auslassventil geöffnet. Die Flüssigkeit strömt in Richtung Druckspeicher und wird von dort bei Wiederbeschleunigung des Rades mit der Pumpe in den Radkreis zurückgefördert.
Dann wiederholt sich der Ablauf. Dies ist die Modulation, die man am Fuß spürt und als Pumpengeräusch auch hört.
Im Falle eines Drehers rutscht das Auto eine zeitlang seitwärts. Damit bewirkt eine Druckänderung im Radkreis keine Geschwindigkeitsänderung des Rades mehr. Das wird vom ABS erkannt, die Funktion wird abgeschaltet und damit ein Druckaufbau durch den Fahrer möglich. In dieser Situation ist allerdings viel Flüssigkeit in die Speicher abgelassen worden. Somit "sackt" das Pedal erst mal fühlbar nach unten. Dennoch kann man die Räder problemlos zum Blockieren bringen.
Dieses Abschalten ist erforderlich, weil ansonsten das Auto trotz getretener Bremse unkontrolliert rollen könnte.
Nach dem erkannten Stillstand des Autos funktiert das ABS wieder im normalen Modus.
Also - alles okay, keine "Bremsprobleme" deswegen.
Gruß
Bernhard
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yepp, sehr gut erklärt
Grüße
Thomas