Kolbenringe?! Zyl. Nr. 8 zündet nicht.
#1
Hallo Leute,

habe mir letztes Jahr eine ´79er gekauft, bei der ich eine komplett Resto gemacht habe. Nach der Hochzeit und dem Zusammenbau des Innenraums gings dann an die Vergasereinstellung.

Der Motor springt wie eine eins an und läuft auch ohne Fehlzündungen und eigentlich auch ruhig.
Wollte dennoch den Abstand den Zündkerzen nochmals kontrollieren, da fiel mir auf, dass die zündkerze vom 8. zylinder noch keinerlei brennspuren aufweist und auch nass ist.
Nach der Resto ist der Motor ca 1-1,5 std gelaufen. Das Öl hat sich mittlerweile von max. markierung auf 3 cm über max. erhöht.

Die blow by gase sind meiner Meinung nach zu stark.

Der Motor (Casting Number 3970010) hat (lt. Vorbesitzer) 1500 km Laufleistung und war 25 Jahre im trockenen eingelagert.
Die Fabrikneuheit konnte ich (vor dem Einbau) mit Endoskopkamera, sowie Durchsicht des block´s bei abgeschraubter Ölwanne auch nachvollziehen.

Als ich nach der Geschichte mit der Zündkerze die Kommpression gemessen hab. hatte alle 7 Zylinder ne Kommpression von 9,3 bis 9,6 bar. Der Zylinder Nr. 8 aber nur 3 bar.

Die Ventile schließen auch sauber, d.h wenn der 8. auf OT steht und ich Luft reinblase kommt die kalte Luft aus den Ölöffnungen am kopf. Ich tippe auf festbackene Kolbenringe.......

Frage. Was würdet ihr empfehlen:

Wanne runter, Kopf runter, Kolben raus und mit neuen Kolbenringen versehen.

Oder alle Kolbenringe auf dieser Seite tauschen tauschen?!

Wäre sehr dankbar für eure Hilfe. Bin ein V8 Neuling

Gruß Johann
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#2
Das hast du sehr trefflich analysiert.
Der Zylinder baut keine Kompression auf, daher zündet es nicht und das Benzin läuft ins Öl.
Ringe vermutlich fest, ja.
Jetzt ist halt die Frage wie wohl die Laufbahn von dem Zylinder aussieht.
Man kann einen Kolben auch nach unten rausziehen, ich weis bei dem Motor aber nicht ob die Kurbelwelle raus muss. Vermutlich schon, dann muss auch das Getriebe zur Seite.
So wäre es besser den Kopf abzunehmen, dann kann man den Zylinder auch besser inspizieren.
Wenn der noch gut aussieht und die gelösten Ringe wieder gut laufen kann man alles mit neuer Kopfdichtung "einfach" wieder zusammen bauen. Ist halt ein Akt, aber Motor kann drin bleiben.
gruss,
zuendler
[Bild: 502-tripower-klein2.gif]
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#3
Hey Zuendler,

ich denke den Kolben nach oben rausnehmen ist das allereinfachste. Den Kurbeltrieb möchte ich nicht weiter unnötig auf und zu schrauben.

habe den Brennraum mit WD40 3 Tage lang übers Kerzenloch geflutet und danach mit reichlich öl nachgespült. Ölwechsel gemacht und gehofft dass die Ringe sich in der Nut lösen.Pustekuchen

Der Brennraum selber hat sofern ich mit EndoskopKamera feststellen konnte (von oben durchs Kerzenloch und von unten ohne Ölwanne) keine Riefen. Sogar die Honspuren sehen noch gut aus.

Weiß halt nicht ob ich die selben Ringe verbauen soll, oder mir nen Satz neue bestelle. und wenn ja, dann mit welchem übermaß?!

0,3 ?!

Gruß Johann
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#4
Hallo Jungs,

habe die Ölwanne runtergenommen, den Zylinderkopf und den Kolben rausgezogen. HORROR.

Die Kolbenringe kamen in Teilen angeflogen. An mancher Stellle in der Nut, sind die Kolbenringe doppelt, bzw drei übereinander gelegen,


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#5
Sieht gar nicht gut aus. Ist die Zylinderlaufbahn noch i.O.?



Gruß
Ralf

[Bild: osc_logo_klein.gif] [Bild: 10213880zd.jpg]
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#6
Hallo

Auweia. Wie kann denn sowas kommen ? Kolbenringe bei der Montage überdehnt und angerissen ?

Wenn die Laufbuchse keine Riefen hat und das kann ich mir bei diesem Kolbenringsalat nicht vorstellen, sollte es reichen ,einen neuen Kolben mit neuen Ringen zu verbauen. Wenn Riefen drin sind, kann man versuchen, zu hohnen mit so einem Bohrmaschinenaufsatz . Funzt aber nur bei sehr sehr kleinen Riefen.

Bin gerade dabei, einen Opel 1,8 Liter Motor wieder zusammen zu bauen, wo ein Kolbenringklemmer ähnliche Symtome wie bei dir hervorgebracht hat. Kolbenring war in der Nut eingeklemmt, weil eine abgebrochene Zündkerzenmittelelktrode den Kolbenrand zugedängelt hat. Hier reichte ( hoffentlich ) hohnen, neuer Kolben mit Ringen . Allerdings baute ich den gesamten Motor aus, da ich so beser arbeiten konnte . Man kommt ja bei moderneren Motoren kaum noch an etwas ran in eingebautem Zustand.

mfG. Günther
early 1968 L71 tri-power big block convertible.
GM-T56 Viper 6 speed manual , 4.11 rear.
HOOKER chrome side pipes. Long L88 hood.
Tires front 235 rear 255 on 8x15 real wire spoke rims
You can't beat short stroke displacement . besoffen
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#7
Hallo Günther,

habe alle anderen Kolben rausgezogen, hier waren die Ölabstreifer frei beweglich, und der 2. Kompressionsring auch beweglich, allerdings waren bei allen restlichen 7 Kolben der oberen Kompresionsringe gebrochen.

Als ich die Lagerschalen der Pleule, sowie der Kurbelwelle anschaute, war die Diagnose leicht.

Die Kupferverfärbung der Lagerschalen weist auf eine Überhitzung hin.

Die Kurbelwelle hat auch starke Riefen, sodass Untermaß wohl kaum möglich ist.

Der Vorbesitzer hat somit den Motor mal richtig rangenommen und wohl erhitzt.

Ich wollte zuerst Stoken, werde aber die matching number maschine einlagern, da ich mir über Jürgen Bien von gm performance eine nagelneue bestellt habe.

Will erstmal das Auto auf die Strasse bringen und dann nebenbei den OriginalBlock nach und nach überholen und mir dabei aber richtig viel Zeit nehmen.
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#8
Da hast Du recht. an modernen Motoren macht das Schrauben keinen Spass mehr.

Ich hatte den Motor zu kompletten Zerlegung auch rausgezogen gehabt, nur ganz am Anfang der Reise hatte ich den 8. Kolben im eingebautem Zustand rausgezogen, da nur da die Kopression (2-3bar) nicht gepasst hat.

Aber jetzt ist die Gewissheit da, dass es nicht nur verklebte Kolbenringe waren :(
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#9
Hallo

Ich habe mal gehört, dass Klopfen zu solchen Kolbenringbrüchen führen kann.
Wenn das stimmt, bin ich trotzdem platt. Dachte, dass das alles besseres Material ist.

Wäre wirlich interessiert, was zu solchen Brüchen führt. Vielleicht zu kleiner Ringspalt ?

Ach ja, beste Idee, das mit dem neuen Motor einbauen und das NM Ding einzumotten.
Kostenmässig bleibt das im Rahmen .

Zitat:hier waren die Ölabstreifer frei beweglich, und der 2. Kompressionsring auch beweglich

Edit. Nur mal für mein Interesse: Der mittlere Ring ist doch eigentlich der Ölabstreifer .
Als Kompressionsring wird doch nur der Obere benannt, oder ?

mfG. Günther
early 1968 L71 tri-power big block convertible.
GM-T56 Viper 6 speed manual , 4.11 rear.
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You can't beat short stroke displacement . besoffen
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#10
Zitat:Original von Wesch

Edit. Nur mal für mein Interesse: Der mittlere Ring ist doch eigentlich der Ölabstreifer .
Als Kompressionsring wird doch nur der Obere benannt, oder ?

mfG. Günther

Normalerweise hat ein Kolben 3 Ringe, wobei die ersten beiden oberen die Kompressionsringe und der letzte breitere Ring den Ölabstreifring darstellen.
Ringbrüche können durch Ringflattern bei Überdrehzahl oder hoher Drehzahl und wenig Last, durch Klopfen oder Selbstzündungen, Fehlverbau, Mangelschmierung oder beschädigter Laufbahn hervorgerufen werden.
Oftmals wird auch am Ringmaterial gespart und einfache Gußringe verwendet, die nur relativ niedrigen Belastungen und Drehzahlen standhalten. Erfolgt bei einem solchen Motor bspw. über eine andere Nockenwelle eine Drehzahlanhebung sind Ringbrüche meistens zwangsläufig die Folge.
Wird durch Tuning der Zylinderdruck erhöht, graben sich die Ringe oftmals in den Kolbenringspalt ein, wodurch auf Dauer eine unebene Abstützfläche erzeugt wird, was auf Dauer auch zu Ringbrüchen führen muss. Deswegen haben Kolben von Turbomotoren fast immer Ringträger.
Auch die Auslegung eines Ringpaketes ist vom immenser Bedeutung. Ein Kolbenring mit 90er Durchmesser und 2 mm Höhe ist bspw. für Drehzahlen jenseits der 6000 U/min nicht brauchbar.
Nachträgliche Drehzahlerhöhungen stellen immer ein Risiko für eine vorhandene Serie-Ringbestückung dar !

Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !
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