Pulverbeschichten oder lackieren bzw ist eine Pulverbeschichtung überlackierbar ?
#11
Zitat:Original von Marijn
Theoretisch kann man das Überlackieren - wo ich meinen Harley-Rahmen hab beschichten lassen, hat mir der Typ angeboten über den Kunststoff noch ne Schicht Klarlack für den Hochglanz zu machen, hab aber drauf verzichtet weil der Rahmen schon so ausreichend geglänzt hat.

Gruß Marijn

Hallo,
ich würde mal sagen, dass der Beschichter mit "überlackieren" "überbeschichten" meinte. Das geht. Wie gut Lack auf Beschichtung hält weiß ich aber auch nicht. Frag' doch mal einen Lackierer und lass' es uns wissen.
Gruß
68er
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#12
@Andreas
Ich habe eine gute Adressein Zürich für Pulverbeschichtungen. Ein 1-Mannbetrieb aber top.
Flachsmann Butzenstrasse Wollishofen.
Grüess us Züri
sani
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#13
Hi

Zitat:Wie gut Lack auf Beschichtung hält

sehr gefährlich . Darf nur mit Lösungsmittelfreien Lacken geschehen . Praktisch jede Art Lösungsmittel löst die Pulverbeschichtung an . Könnte also genau das Gegenteil bewirken , als das , was man wollte .
Giebt aber schöne Muster , wenn man mit einem Pinselreiniger oder Verdünnergetünchten Lappen über die Beschichtung fährt . huahua
Sieht nachher echt Geil aus .

Und Lack auf Acryl Basis , denke ich ,hält nicht besonders . Habs auch noch nie probiert und werds auch nicht tun . Dafür hab ich meinen Pulver Hochglanz Klarlack .

Gruss Armin
können tu ich nix , das aber gut.
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#14
Hi!

Überlackieren von der Pulver-Beschichtung geht sehr gut mit lösungsmittelfreien Lacken.
Wird z.B. bei der Firma BBS auch gemacht. Da wird erst eine Grundierung mit Pulver gemacht, dann kommt der Lack drauf und zum Schluß wird noch mal mit Hochglanz Acryl Pulver beschichtet.

MFG Oliver
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#15
Man kann eine Pulverbeschichtung überlackieren. Wichtig ist, dass die Lösemittel das Pulver gar nicht oder gering angreift.

Bei der Gelegenheit: Pulver enthalten ebenfalls Lösemittel, die beim Schmelzen frei werden. Insofern muss nur das passende Lösemittel verwendet werden. Lacke ohne Lösemittel gibt es nicht. Sogar Wasserlacke enthalten Lösemittel. Ebenso wie Pulver nur in geringen Anteilen.

Im Allgemeinen ist jedoch eine Nasslackbeschichtung für Kraftfahrzeuge wegen der chemischen Beständigkeit (Salz, Kot) besser geeignet. Man erhält auf dem Markt Nasslacke in ausgezeichneter Qualität.
Bei Wald-und-Wiesen-Pulverbeschichtern weiß man gar nicht, welche Pulverqualität eingesetzt wird. Vielfach wird im Einschichtverfahren gepulvert, was dann eher einem Überzug mit Frischhaltefolie gleichkommt. Wird eine Stelle durch Steinschlag beschädigt, platzt die Beschichtung wegen der Feuchtigkeitsunterwanderung nach und nach ab. Das wäre vergleichbar mit Lacken vom Baumarkt, mit den ich mein Auto lackieren würde. Natürlich ohne Grundierung. Wie lange das wohl hält?!
Bei Fahrzeuglackierungen werden klare bzw. durchsichtige Pulverbeschichtungen bereits erfolgreich eingesetzt. Das Pulver ist jedoch noch sündhaft teuer.
Es gibt sogar Pulver, die nicht einmal Benzin vertragen können. Diese Pulver werden häufig bei Gartenmöbeln eingesetzt. Benzin wirkt dabei wie Abbeizer.
Vorteil bei der Pulverbeschichtung ist allgemein die Schichtstärke, die man im Nasslackverfahren nur mit mehreren Schichten erreichen kann. Außerdem ist eine Pulverbeschichtung preisgünstiger in der Anlagentechnik.

Mein Fazit: Zur Sicherheit eine Nasslackbeschichtung wählen. Für verzinkte Teile gibt es einen speziellen Haftgrund, z.B. auf Epoxidharzbasis. Oder man wartet einige Jahre bis der Zink verwittert ist Zwinkern .
Jörg
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#16
Hi

Zitat:Außerdem ist eine Pulverbeschichtung preisgünstiger in der Anlagentechnik.

das stimmt leider nicht , meine Anlage hat 600000 Fr. gekostet. Ist nicht gerade Preisgünstig , oder ?
Was die Anlage angeht , sind Nass oder Pulver in etwa gleich .
Was besser ist , die verarbeitungszeit .
Pulverbeschichtung muss nach dem Beschichten für total ca 20-30 min(10 min Objekttemperatur , der Rest aufheizzeit) in den Ofen , danach warten bis es abgekühlt ist und es kann gleich benutzt werden .
Nasslacke sollten etwas länger stehen gelassen werden , damit sie richtig aushärten können .
Aber da steht die Entwicklung ja auch nicht still .

Zitat:durchsichtige Pulverbeschichtungen.Das Pulver ist jedoch noch sündhaft teuer.
Na ja , sündhaft teuer ! Das ist bereits normales Pulver schon . Ab 13 Fr bis 35 Fr für normale Pulver . Spezialpulver bis 150 Fr.
Klingt jetzt noch nicht teuer , aber man braucht wesentlich mehr Pulver per Qm als Nasslack. 1 Kilo ist ruck zuck weg . Per Qm ca 300 Gramm .
Im übrigen , hab ich grad nachgeschaut , hab ich für den Hochglanz Klarlack mit Glimmer für Aussenanwendung 18.50 Fr. bezahlt . Liegt also eher im günstigen Bereich . Und das ist der , den alle Metallverarbeitenden Firmen wie Auto und Fassaden hersteller verwenden .

Zudem muss im Normalfall min 5 Kilo Pulver gekauft werden . Natürlich mit Abfüllzuschlag .
Gemischt , z.B in NCS geht auch nicht einfach mal so . 1 Woche Wartezeit mindestens und auch hier , je nach typ 5-10 Kg . Den nicht verwendeten Rest kannst man wegschmeissen . Nach ca 1 Jahr ist laut Hersteller das Pulver zu entsorgen . Es verflisst dann nicht mehr richtig .

Wenn ich Stahl beschichte , verwende ich erst ein Zinkhaltiges Grundierpulver das eingebrannt wird . Erst dann wird die Farbe beschichtet eingebrannt . Als letztes dann Klarlack , wenn gewünscht.

Wenn auf Alu die Beschichtung nicht hält , hat das mit der Vorbehandlung zu tun . Wenn nicht richtig entfettet wird und nicht genügend Chromatierung aufgebracht wird , hällt auch eine 2 Schicht Beschichtung nicht . Im übrigen unterwandert bei Steinschlag immer .
Ist Alu ohne Schutz Korrodiert es innert kurzer Zeit und fängt an zu blühen . Seht Ihr bei allen Alufelgen nach Randberührung .
Dagegen giebt es nur ein Mittel , aufpassen . Und wenn doch mal , dann sofort ausbessern.

Ich beschichte nun seit 10 Jahren und hab schon so ziemlich alles erlebt .
Auch das Spielchen mit verzinktem Material . Verzinktes Material nur , wenn ich weiss , wer es gemacht hat . Billigverzinktes nur auf eigene Gefahr .

Gruss Armin
können tu ich nix , das aber gut.
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#17
Hi Armin,

ich wil mich ja nicht streiten, aber ich sprach von "preisgünstiger" und nicht, dass eine Pulveranlage preisgünstig ist. Während eine Pulverbeschichtungsanlage im Umluftbetrieb arbeitet mit der Möglichkeit, das Pulver wiederzuverwenden, welches sich nicht auf das zu beschichtende Teil niederschlägt, benötigt eine Nasslackanlage nicht nur wesentlich mehr Komponenten, sondern hat keine Recyclingmöglichkeit:
1. Einen Lackierstand mit Filter und Abluft nach draußen ins Freie. Im Industriebereich sind das bis zu 14.000 Kubikmeter in der Stunde.
2. Eine temperierte Zuluft mit ebenso großer Luftmenge.
3. Möglichst mehrere Farbzuführungen, um Farbwechsel schnell durchführen zu können.
4. Eine 2-Komponenten-Mischanlage mit automatischer Spülung und Topfzeitüberwachung, damit nichts eintrocknet, falls der Lackierer eine Unterbrechung macht
5. Evtl eine Lösemitteldestillieranlage, falls große Mengen beim Säubern anfallen.
Nur mal kurz Nachrechnen, wie viel 14.000 Kubikmeter warme Luft im Winter kosten, ebenso die schallgedämmte Zu- und Ablufttechnik. Dann mal kurz überschlagen, wieviel eine Mischanlage kostet, die in der Lage ist, Härter im Milligrammbereich zu dosieren. Außerdem ebenso die Entsorgungskosten der mit Lack behafteten Filtermatten berücksichtigen.
All das sind Kosten, die man beim Pulverbeschichten nicht braucht. Lediglich der Ofen muss höher aufgeheizt werden, also besser isoliert sein und einen größeren Brenner besitzen.

Nicht desto trotz: Mir hat man Pulver für 3 Euro pro Kilo angeboten. Die Haltbarkeit für Outdoor-Anwendungen ging gegen Null. Was man für hochwertige Lacke bezahlt, kann jeder selbst mal beim Händler nachfragen. Dann stimmt auch die Qualität.
Die Pulverbeschichtung hat sich im Kfz-Bereich noch nicht durchgesetzt. Teile, die mechanisch und chemisch nicht so stark belastet werden, z.B. im Motorraum werden pulverbeschichtet. Außenflächen werden bei der Mehrzahl aller Fahrzeuge nicht pulverbeschichtet. Beispiele für erfolgreiche Pulverbeschichtungen: Smart mit einem Pulverfinishlack und BMW mit Pulver als Klarlackersatz. Allerdings ist der Lackaufbau bei diesen Fahrzeugen sehr aufwändig und nicht vergleichbar mit Standardapplikationen.

Und nun zurück zum Thema:
Die Chance, einen Reinfall zu erleben, ist beim Pulverbeschichter größer als beim Autolackierer. Es gibt zu viele Pulverbeschichter, die ausschließlich für den Indoor-Breich beschichten und somit ungeeignetes Pulver einsetzen.

Ich bleibe daher bei meinem Fazit: Sicherer ist es beim Nasslackbeschichter. Da liefert man im Zweifel den Kfz-Lack an.
Jörg
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