Die Verteilung der Bremskraft hat (neben einer korrekten Achsgeometrie) sehr wohl etwas mit der Stabilität beim Bremsen zu tun -und zwar genau dann, wenn man nicht exakt geradeaus bremst sondern sich in einer Kurve (auch eine leichte Kurve reicht aus)befindet:
Wenn die Hinterräder zuviel Bremsdruck bekommen, ist die Neigung zum Überbremsen stärker und damit neigt das Fahrzeug beim Bremsen zum Ausbrechen. Physikalisch einfach zu erklären: Ein Reifen hat eine gewisse Fähigkeit, Kraft auf den Asphalt zu bringen - die Fähigkeit bzw. der Grip hängt ab von Fahrbahnzustand, Gummi-Mischung, Reifendruck, Reifenbreite. Die Kraft, die auf den Asphalt übertragen werden muß ist die Summe aus Querkraft (bei Kurvenfahrten) und Brems- oder Antriebskraft. Hat man nun in einer Kurve schon Querkraft anliegen und es kommt eine zu hohe Bremskraft dazu, dann verliert der Reifen den Grip und kann nicht mehr quer führen... das Fahrzeug bricht aus. Ist exakt dasselbe, als wenn man in der Kurve zuviel Gas gibt.
Die Bremskraftverteilung muß für jedes Fahrzeug individuell in Tests ermittelt werden - daher würde ich mich hüten, an der Einstellung ab Werk (wird durch das sog. proportioning valve, welches vor dem Hauptbremszylinder auf dem Rahmen sitzt gesteuert) etwas zu verändern. Genausowenig sollte man an Vorder und Hinterachse unterschiedliche Bremsbeläge (insbesondere nicht Bremsbeläge, die besser greifen auf der Hinterachse) verwenden - sonst wird die Bremskraft (nicht der Bremsdruck in der Leitung, aber die Kraft, die auf die Bremsscheiben übertragen wird), die aufs Rad kommt auch verändert.
Also aus meiner Sicht: NO GO!