12.11.2006, 15:49
Hi Armin,
ich wil mich ja nicht streiten, aber ich sprach von "preisgünstiger" und nicht, dass eine Pulveranlage preisgünstig ist. Während eine Pulverbeschichtungsanlage im Umluftbetrieb arbeitet mit der Möglichkeit, das Pulver wiederzuverwenden, welches sich nicht auf das zu beschichtende Teil niederschlägt, benötigt eine Nasslackanlage nicht nur wesentlich mehr Komponenten, sondern hat keine Recyclingmöglichkeit:
1. Einen Lackierstand mit Filter und Abluft nach draußen ins Freie. Im Industriebereich sind das bis zu 14.000 Kubikmeter in der Stunde.
2. Eine temperierte Zuluft mit ebenso großer Luftmenge.
3. Möglichst mehrere Farbzuführungen, um Farbwechsel schnell durchführen zu können.
4. Eine 2-Komponenten-Mischanlage mit automatischer Spülung und Topfzeitüberwachung, damit nichts eintrocknet, falls der Lackierer eine Unterbrechung macht
5. Evtl eine Lösemitteldestillieranlage, falls große Mengen beim Säubern anfallen.
Nur mal kurz Nachrechnen, wie viel 14.000 Kubikmeter warme Luft im Winter kosten, ebenso die schallgedämmte Zu- und Ablufttechnik. Dann mal kurz überschlagen, wieviel eine Mischanlage kostet, die in der Lage ist, Härter im Milligrammbereich zu dosieren. Außerdem ebenso die Entsorgungskosten der mit Lack behafteten Filtermatten berücksichtigen.
All das sind Kosten, die man beim Pulverbeschichten nicht braucht. Lediglich der Ofen muss höher aufgeheizt werden, also besser isoliert sein und einen größeren Brenner besitzen.
Nicht desto trotz: Mir hat man Pulver für 3 Euro pro Kilo angeboten. Die Haltbarkeit für Outdoor-Anwendungen ging gegen Null. Was man für hochwertige Lacke bezahlt, kann jeder selbst mal beim Händler nachfragen. Dann stimmt auch die Qualität.
Die Pulverbeschichtung hat sich im Kfz-Bereich noch nicht durchgesetzt. Teile, die mechanisch und chemisch nicht so stark belastet werden, z.B. im Motorraum werden pulverbeschichtet. Außenflächen werden bei der Mehrzahl aller Fahrzeuge nicht pulverbeschichtet. Beispiele für erfolgreiche Pulverbeschichtungen: Smart mit einem Pulverfinishlack und BMW mit Pulver als Klarlackersatz. Allerdings ist der Lackaufbau bei diesen Fahrzeugen sehr aufwändig und nicht vergleichbar mit Standardapplikationen.
Und nun zurück zum Thema:
Die Chance, einen Reinfall zu erleben, ist beim Pulverbeschichter größer als beim Autolackierer. Es gibt zu viele Pulverbeschichter, die ausschließlich für den Indoor-Breich beschichten und somit ungeeignetes Pulver einsetzen.
Ich bleibe daher bei meinem Fazit: Sicherer ist es beim Nasslackbeschichter. Da liefert man im Zweifel den Kfz-Lack an.
ich wil mich ja nicht streiten, aber ich sprach von "preisgünstiger" und nicht, dass eine Pulveranlage preisgünstig ist. Während eine Pulverbeschichtungsanlage im Umluftbetrieb arbeitet mit der Möglichkeit, das Pulver wiederzuverwenden, welches sich nicht auf das zu beschichtende Teil niederschlägt, benötigt eine Nasslackanlage nicht nur wesentlich mehr Komponenten, sondern hat keine Recyclingmöglichkeit:
1. Einen Lackierstand mit Filter und Abluft nach draußen ins Freie. Im Industriebereich sind das bis zu 14.000 Kubikmeter in der Stunde.
2. Eine temperierte Zuluft mit ebenso großer Luftmenge.
3. Möglichst mehrere Farbzuführungen, um Farbwechsel schnell durchführen zu können.
4. Eine 2-Komponenten-Mischanlage mit automatischer Spülung und Topfzeitüberwachung, damit nichts eintrocknet, falls der Lackierer eine Unterbrechung macht
5. Evtl eine Lösemitteldestillieranlage, falls große Mengen beim Säubern anfallen.
Nur mal kurz Nachrechnen, wie viel 14.000 Kubikmeter warme Luft im Winter kosten, ebenso die schallgedämmte Zu- und Ablufttechnik. Dann mal kurz überschlagen, wieviel eine Mischanlage kostet, die in der Lage ist, Härter im Milligrammbereich zu dosieren. Außerdem ebenso die Entsorgungskosten der mit Lack behafteten Filtermatten berücksichtigen.
All das sind Kosten, die man beim Pulverbeschichten nicht braucht. Lediglich der Ofen muss höher aufgeheizt werden, also besser isoliert sein und einen größeren Brenner besitzen.
Nicht desto trotz: Mir hat man Pulver für 3 Euro pro Kilo angeboten. Die Haltbarkeit für Outdoor-Anwendungen ging gegen Null. Was man für hochwertige Lacke bezahlt, kann jeder selbst mal beim Händler nachfragen. Dann stimmt auch die Qualität.
Die Pulverbeschichtung hat sich im Kfz-Bereich noch nicht durchgesetzt. Teile, die mechanisch und chemisch nicht so stark belastet werden, z.B. im Motorraum werden pulverbeschichtet. Außenflächen werden bei der Mehrzahl aller Fahrzeuge nicht pulverbeschichtet. Beispiele für erfolgreiche Pulverbeschichtungen: Smart mit einem Pulverfinishlack und BMW mit Pulver als Klarlackersatz. Allerdings ist der Lackaufbau bei diesen Fahrzeugen sehr aufwändig und nicht vergleichbar mit Standardapplikationen.
Und nun zurück zum Thema:
Die Chance, einen Reinfall zu erleben, ist beim Pulverbeschichter größer als beim Autolackierer. Es gibt zu viele Pulverbeschichter, die ausschließlich für den Indoor-Breich beschichten und somit ungeeignetes Pulver einsetzen.
Ich bleibe daher bei meinem Fazit: Sicherer ist es beim Nasslackbeschichter. Da liefert man im Zweifel den Kfz-Lack an.
Jörg