05.08.2007, 11:24
Zitat:...die Vorspannkraft der Schraube höher wird und die Schraubverbindung dadurch fester wird. ...Nicht vergessen: Nach FEST kommt AB. Warum eine Schraube fester anziehen, wenn es gar nicht erforderlich ist?
Laut Tabelle liegen die Unterschiede im Anzugsmoment zwischen geölt und trocken bei 30%. Du empfiehlst also eine Schraubenverbindung trotz Ölung mit gleichem Drehmoment anzuziehen und entsprechend höher zu beanspruchen! (?) Irgendwann kommt der Nächste und schmiert mit Molybdän uns stellt fest dass sogar 40% Reibwertunterschied vorhanden sind und die Verbindung noch besser hält? Hat denn noch keiner von Euch mal ein Gewinde ruiniert? Irgendwann ist mal Ende mit Anziehen. Die Radbefestigung ist sicherheitsrelevant. Zu den statisch aufgebrachten Kräften kommen noch dynamische durch den Fahrbetrieb, ganz abgesehen von Dauerhaltbarkeiten.
Also wenn schon schmieren, dann (eigentlich) auch das Moment zurück nehmen um wieder gleiche Verhältnisse zu schaffen. Ich rate davon ab, es sei denn man weiß ganz genau, was man tut.
Zitat:... und die Schraubverbindung dadurch fester wird. Ein Lösen ist also unwahrscheinlicher, als bei einer ungefetteten Schraube...
Die Selbsthemmung einer Schraubenverbindung gegen LÖSEN ist bei einer Trockenen höher als die einer Geölten. Das kann jeder selbst ausprobieren indem er sich auf eine schiefe Ebene stellt - einmal im trockenen und einmal im feuchten, oder noch eindrucksvoller auf Eis. Da nützt es auch nichts, wenn jemand schwerer ist (= höhere Schraubenkraft). Der rutscht genauso weg.
Zitat:Ich fette auch seit über 30 Jahren Radschrauben ... Noch nie war eine Mutter oder Schraube locker...
... was vor allem daran liegt, dass Konstrukteure auch an solche Leute wie Dich denken. Dass Du noch keine Schraube verloren hast glaube ich Dir und spricht für die Konstruktion, ändert aber nichts an den physikalischen Gesetzmäßigkeiten.
Mit dem Schmieren ist es spätestens dann vorbei, wenn Du mal an eine Schraubenauslegung gerätst, die ausgereizt ist und Deinen Kraftaufschlag nicht mehr verträgt. Manchmal ist mehr weniger.