30.12.2007, 16:35
Zitat:Original von VetteRuby
Sicherheit und Redundanz
Ein kleiner Ausblick in ein Flugzeug .
Birgenair Absturz, wo wir in Schönefeld auf Leute warteten, die nie zurückkamen.
Es wurde in dem Untersuchungsbericht wurde bemängelt, das die
so genanten Stand By Anzeigen , welche bei Ausfall des gesamten Computersystems
noch funktionieren müssen, vermutlich aber das nicht taten.
Dadurch hätte der Absturz verhindert werden können.
Das wurde dann auch abgeändert.
Ich habe den Absturz nicht mehr zu 100% im Hinterkopf, aber meines Wissens war das menschliches Versagen.
Bei der 757 ist die Sensorik und die dazugehörigen Anzeigeinstrumente 3-fach ausgelegt. Das heißt vereinfacht: Du hast 3 unabhängig voneinander arbeitende Geschwindigkeitsmesser im Cockpit. Beim Startlauf wird bei 80 Knoten (LH-Standart, andere Fluglinien machen das teilweise erst bei 100kt) die Abweichung der Fahrtenmesser verglichen. Obschon den Birgenair-Jungs bereits da klar war, dass etwas nicht stimmte, haben sie den Start fortgesetzt. Mehr noch: 2 der 3 Fahrtenmesser zeigten korrekt an, d.h. pures menschliches Versagen. Erschwerend noch dazu: Man hat gänzlich die Prozeduren für unzuverlässige Fahrtenmesser vernachlässigt.
Richtig ist: Boeing hat nach dem Absturz etwas geändert. Denn die Jungs haben eine Overspeed-Warnung bekommen, die natürlich völlig falsch war.
Kurzum: Die menschliche Komponente war hier wohl der ausschlaggebende Punkt, nicht die technische.
Zitat:Warum werden diese Erkenntnisse nicht endlich ins Auto übernommen und
Systeme mehrfach redundant ( mehrfach Parallel ) ausgelegt?
Das wird bei sicherheitsrelevanten Teilen, siehe mein Beispiel, ja gemacht. Im Übrigens ist es doch Wurst. Ein Auto fährt im Schadensfall rechts ran und wartet auf den ADAC. Das ist beim Flieger nicht möglich.