31.12.2007, 02:42
Zitat:Original von VetteRuby
Hi ,
wenn man den Piloten genügend hängen läßt und unsinnige Fehler anzeigt,
wird am Ende der Pilot versagen müssen.!!!!!!!!!!!!!!!!
Das ist Quatsch und verkennt die Realität dieses Unglücks. Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht und den Untersuchungsbericht der Direccion General de Aeronautica Civil durchzulesen.
Wie bereits gesagt wurde ein völliger Ausfall des Fahrtenmessers des Kommandanten bereits beim Startlauf vor 80kts festgestellt. Den Start von da an fortzusetzen war schon ein Fehler.
Zitat:Die Stand By Instumente wurden damals auch vom gleichen Datenbuss angesteuert auf dem Fehler auftraten.
Hat man erst danach geändert.
Das ist so nicht haltbar. Die 757 hatte selbstverständlich schon immer 3 static ports und 3 pitotrohre, die unabhängig voneinander arbeiteten. Ansonsten wäre ein Zulassung als Verkehrsflugzeug auch unmöglich.
Boeing hat nach dem Unfall (bzw. einem zweiten, ähnlichen Unfall 6 Monate später) das Warning & Altering System überarbeitet. Nicht aber die Funktionsweise der Fahrtenmesser.
Zitat:Und genau das steht auch so im Bericht drin.
Wo genau?
https://www.rvs.uni-bielefeld.de/publica...richt.html
Fakt ist und bleibt: Habe ich Unsicherheiten über die Geschwindigkeit, dann geht es halt zur guten alten Pitch & Power-Methode, d.h. ich wähle den für die Flugphase nötigen Schub und setze den Pitch (Winkel zwischen Flugzeuglängsachse und Horizont) auf einen festen Wert. Dann ist der Vogel sicher, und man kann in Ruhe nach dem Problem suchen. Das lernt man in Flugstunde Nr. 1...
Von den offensichtlichen Mängeln der Zusammenarbeit will ich gar nicht erst anfangen.
Wie gesagt: Ich hatte nie eine Musterberechtigung für die 757 / 767, will mich daher nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Elementare Kenntnisse über die Fliegerei habe ich jedoch schon. Der Unfall mag exemplarisch für menschliches Versagen, Kostendruck und meinetwegen auch noch falsch ausgeprägte Mensch-Maschine-Schnittstelle sein. Nicht jedoch für fehlende Redundanz.
Auch Deine Behauptung bei Airbus hätte der Kostendruck zu Flugunfällen geführt ist unhaltbar. Die verunglückten Maschinen hatten alle eine massive Komponente des menschlichen Versagens in Einheit mit einer schlechten Mensch-Maschine-Schnittstelle - es hat schlichtweg teilweise so mancher Konstrukteur nicht an alle Situationen gedacht, die auftreten können und dem Piloten fehlte die Macht die Maschine zu überstimmen. Das hat aber nix mit Kosten zu tun sondern ist viel schlimmer: Ein Fehler in der Philosophie.