03.12.2003, 00:00
Bei den "modernen" Ölen der heutigen Fahrzeuge (5W oder 0W) ist der Schmierfilm sicherlich recht schnell vorhanden. Ich denke die meisten älteren Fahrzeuge jedoch werden mit 15W oder 10W betrieben - und wer mal einen Ölwechsel mit kaltem Öl und einen mit warmem gemacht hat, wird den Unterschied feststellen.
Wenn ich bei meiner 72er (und der Motor ist noch recht neu bzw. aller Lagertoleranzen noch ziemlich gut) die Öldruckanzeige beobachte, wenn ich sie kalt anlasse, dann dauert das schon einige Sekunden, bis der volle Druck da ist.
Bei langer Standzeit ist halt auch kaum noch Öl auf den Zylinderlaufflächen vorhanden - und das merken die Kolbenringe dann beim Anlassen. Die Kurbelwellen- und Pleuellager mögen das auch nicht allzusehr (auch wenn sie immer noch ein wenig Öl haben)
Ein paar Tips (besonders für die älteren Fahrzeuge) nach langer Standzeit vor dem Anlassen:
1. Schwimmerkammer des Vergasers mit einer Spritze (ca. 60ml) auffüllen - nach langer Zeit ist die leer und dann muß man sonst solange orgeln, bis die Spritpumpe (die bei Anlasserdrehzahl eh nicht soooviel fördert) die Kammer aufgefüllt hat.
2. Nach sehr langer Standzeit (ab 3 Monate) sollte man sich u. U. die Mühe machen, den Motor vorzuölen. Dazu gibt es eine spezielle Welle, die anstelle des Verteilers eingesetzt wird und mit Hilfe einer Bohrmaschine die Ölpumpe antreibt. Ist ein wenig Aufwand, aber für Fahrzeuge, die den ganzen Winter nicht bewegt wurden, würde ich das auf jeden Fall empfehlen.
3. Der Vergaser sollte so eingestellt sein, daß er bei kalten Leerlauf ca. 1500 U/min bringt - das garantiert einen guten Öldruck. Ein gerade so vor sich hin stotternder Motor bringt nur einen relativ geringen Öldruck und daß ist nicht gut.
4. Im Winter einen 195er Thermostat fahren, damit der Motor erstens schneller und zweitens richtig warm wird. Auf keinen Fall OHNE Thermostat fahren (im Zweifel nachschauen... gibt viele Autos, wo das Thermostat aufgrund von sommerlichen Temperaturproblemen ausgebaut wurde).
5. Während des Warmlaufens Heizung Aus... das beschleunigt das Warmwerden. Wenn man dann nach 5min die Heizung anmacht, heizt sie umso schneller.
Ein hoher Kaltstartanteil hat noch einen Effekt auf das Motoröl: Er begünstigt die Säurebildung im Öl und reduziert somit die Schmierfähigkeit des Öles.
Was mir ein Motorbauer mal empfohlen hat, war Liqui-Moli Öl mit MoS (Molybdän-Sulfat) - angeblich eine Entwicklung aus dem zweiten Weltkrieg, wo Jagdflugzeuge trotz kaltem Motor bei Alarmstarts sehr schnell volle Leistung bringen mußten. Das Molybdän-Sulfat bildet auf den Zylinderwänden eine Art dauerhaften Not-Schmierfilm. Es gibt bekanntermaßen ja auch Motorölzusätze wie Slick50 etc. Witziger Weise gibt es Leute, die schwören drauf, und andere, die es für Humbug halten. Ich selbst weiß auch nicht genau, was ich davon halten soll. Dies nur anbei zur Info.
Gruß,
Thomas
Wenn ich bei meiner 72er (und der Motor ist noch recht neu bzw. aller Lagertoleranzen noch ziemlich gut) die Öldruckanzeige beobachte, wenn ich sie kalt anlasse, dann dauert das schon einige Sekunden, bis der volle Druck da ist.
Bei langer Standzeit ist halt auch kaum noch Öl auf den Zylinderlaufflächen vorhanden - und das merken die Kolbenringe dann beim Anlassen. Die Kurbelwellen- und Pleuellager mögen das auch nicht allzusehr (auch wenn sie immer noch ein wenig Öl haben)
Ein paar Tips (besonders für die älteren Fahrzeuge) nach langer Standzeit vor dem Anlassen:
1. Schwimmerkammer des Vergasers mit einer Spritze (ca. 60ml) auffüllen - nach langer Zeit ist die leer und dann muß man sonst solange orgeln, bis die Spritpumpe (die bei Anlasserdrehzahl eh nicht soooviel fördert) die Kammer aufgefüllt hat.
2. Nach sehr langer Standzeit (ab 3 Monate) sollte man sich u. U. die Mühe machen, den Motor vorzuölen. Dazu gibt es eine spezielle Welle, die anstelle des Verteilers eingesetzt wird und mit Hilfe einer Bohrmaschine die Ölpumpe antreibt. Ist ein wenig Aufwand, aber für Fahrzeuge, die den ganzen Winter nicht bewegt wurden, würde ich das auf jeden Fall empfehlen.
3. Der Vergaser sollte so eingestellt sein, daß er bei kalten Leerlauf ca. 1500 U/min bringt - das garantiert einen guten Öldruck. Ein gerade so vor sich hin stotternder Motor bringt nur einen relativ geringen Öldruck und daß ist nicht gut.
4. Im Winter einen 195er Thermostat fahren, damit der Motor erstens schneller und zweitens richtig warm wird. Auf keinen Fall OHNE Thermostat fahren (im Zweifel nachschauen... gibt viele Autos, wo das Thermostat aufgrund von sommerlichen Temperaturproblemen ausgebaut wurde).
5. Während des Warmlaufens Heizung Aus... das beschleunigt das Warmwerden. Wenn man dann nach 5min die Heizung anmacht, heizt sie umso schneller.
Ein hoher Kaltstartanteil hat noch einen Effekt auf das Motoröl: Er begünstigt die Säurebildung im Öl und reduziert somit die Schmierfähigkeit des Öles.
Was mir ein Motorbauer mal empfohlen hat, war Liqui-Moli Öl mit MoS (Molybdän-Sulfat) - angeblich eine Entwicklung aus dem zweiten Weltkrieg, wo Jagdflugzeuge trotz kaltem Motor bei Alarmstarts sehr schnell volle Leistung bringen mußten. Das Molybdän-Sulfat bildet auf den Zylinderwänden eine Art dauerhaften Not-Schmierfilm. Es gibt bekanntermaßen ja auch Motorölzusätze wie Slick50 etc. Witziger Weise gibt es Leute, die schwören drauf, und andere, die es für Humbug halten. Ich selbst weiß auch nicht genau, was ich davon halten soll. Dies nur anbei zur Info.
Gruß,
Thomas