Woher kommen denn diese Temperaturweisheiten? Ich halte sie für völlig überholt. Hydrauliköl mag von Hause aus keine Temperatur. Aber genau dafür gibt es Additivpakete, die Oxidationsprozesse aufhalten. Denn anders als hier dargestellt schaden die Temperaturen in der Regel nicht dem Getriebe selbst, sondern nur dem Öl. Durch Oxidation verliert das Öl seine Eigenschaften. Es fängt an zu schäumen, setzt Filter und Lamellen zu usw. Tauscht man das Öl nicht sofort, sind Schäden vorprogrammiert. Davon ausgenommen sind krasse Übertemperaturen, die die Dichtungen das Getriebes aushärten. Dann drückt es aber auch Öl raus.
Im Normalbetrieb liegt die Getriebeöltemperatur bei dieser Art von Konstruktion doch meist auf Höhe der Kühlwassertemperatur. Dies ist auch den Konstrukteuren aller Hersteller bekannt.
Bei der C5 liegt die Kühlwassertemperatur im Normalbetrieb zwischen 90 °C und etwa 110 °C. Ihr könnt euch also sicher sein, dass das Getriebeöl der C5 so ausgewählt ist, dass es in diesem Temperaturbereich funktioniert. Sonst würden viel mehr Getriebe zügig sterben.
Die Frage sollte vielmehr sein, was man gegen noch höhere Temperatur tun kann. Diese entstehen bei außergewöhlich hoher Last wie Anhängerbetrieb
, auf der Rennstrecke, auf ausgewählten Passstraßen oder nach Leistungssteigerungen / Tieferlegungen. Hier schafft ein Getriebeölkühler sicherlich Abhilfe, auch wenn er klug montiert sein sollte.
Was gar nicht geht ist den Kühler so zu montieren, dass das Getriebe seine Betriebstemperatur nicht mehr erreicht. Die absolute Mindesttemperatur für den Dauerbetrieb des Dexron VI liegt bei 65 °C. Darunter sollte man unter keinen Umständen fallen. Auch nach dem Kaltstart gilt es diese Temperatur zügig zu überschreiten. Ich würde den Kühler so montieren, dass bis 90 °C alles wie ab Werk bleibt und erst beim Überschreiten dieser Schwelle der Zusatzkühler aktiv werden würde.