Bei unseren Mustang´s nimmt ab 148 Grad Öltemperatur das Motorsteuergerät die Motorleistung zurück ! Die max. Drehzahl beträgt dann nur noch 3500 U/min. Wenn die Öltemperatur dann auf unter 130 Grad gefallen ist, gibt das Steuergerät die volle Motorleistung sofort wieder frei ! Die Automatikversionen schalten dann auch nur noch bis in den 3.Gang,- und es ist kein Kick-Down mehr möglich. Die Aktion wird im Kombi-Instrument angezeigt.
Zitat:Original von Francis 2
Zum Öl nochmal ein Auszug einem Bericht eines renomierten Motoröl Herstellers: "Zum Thema Öltemperatur werden Diskussionen oftmals aus dem Bauch heraus geführt. Nicht auf Basis technischer Grundlagen. Grundsätzlich hat die Öltemperatur keinen nennenswerten Einfluß auf thermische Belastung eines Motors. Entscheidend ist lediglich, dass der Ölfilm nicht abreißt. Für höherwertige Öle (ab teilsynthetisch) kann eine dauerhafte Öltemperatur von 140 Grad als völlig unbedenklich angesehen werden. Auch kurzfristige Temperaturen von 150 Grad sind für moderne Öle kein Problem.
Natürlich prahlen die Ölhersteller gerne damit, wie belastbar und hervorragend die heutigen Öle sind. Sicherlich ist auch die Schmierfähigkeit jenseits von 130° C noch gegeben, aber die Kernfrage ist doch eine andere, nämlich welchen Einfluß haben ständig zu hohe Öltemperaturen auf andere Bauteile wie Dichtungen, (Gleit)Lager oder Kolbenringe. Wer sich in entsprechender Fachliteratur mal einliest, wird feststellen, dass dauerhafte Temperaturen jenseits der 120° C, also schon
130-140° C, als hoch und kritisch angesehen werden. So steigt bspw. das chemische Angriffsverhalten auf die Dichtung mit steigender Öltemp. an und die thermische Belastung nimmt weiter zu laut Rainer Kurek (Autor eines Fachbuchs). Entsprechend dimensionierte Ölkühler können hier Abhilfe schaffen und die Temperatur um 15-20 % senken. Wer häufig mit hohen Öltemperaturen unterwegs ist, sollte zumindest die Ölwechselintervalle verkürzen.
Zitat:Original von TurboRoger
Natürlich prahlen die Ölhersteller gerne damit, wie belastbar und hervorragend die heutigen Öle sind. Sicherlich ist auch die Schmierfähigkeit jenseits von 130° C noch gegeben, aber die Kernfrage ist doch eine andere, nämlich welchen Einfluß haben ständig zu hohe Öltemperaturen auf andere Bauteile wie Dichtungen, (Gleit)Lager oder Kolbenringe. Wer sich in entsprechender Fachliteratur mal einliest, wird feststellen, dass dauerhafte Temperaturen jenseits der 120° C, also schon
130-140° C, als hoch und kritisch angesehen werden. So steigt bspw. das chemische Angriffsverhalten auf die Dichtung mit steigender Öltemp. an und die thermische Belastung nimmt weiter zu laut Rainer Kurek (Autor eines Fachbuchs).
Kannst Du bitte mal Quellen einbringen? Zumindest ich verstehe Kurek - der sich in größeren Publikationen nach meinem Wissen nur zu NFZ-Motoren eingelassen hat - anders. So sieht er bei der Öltemperatur zunächst nur die Gefahr der nachlassenden Schmierfähigkeit.[1] Thermische Belastungen für den Motor können demnach nur bei Temperaturspitzen auftreten. Er spricht dabei von über 250°C in der obersten Kolbenringnut [2] und zeigt vielfältige Strategien auf, um diese Spitzen zu verringern.
Natürlich gibt es gewisse Grenztemperaturen. Diese sind den Entwicklern bekannt, werden sie doch für die jeweiligen Werkstoffkombinationen ermittelt und das System wird entsprechend dimensioniert. Geschieht dies nicht, so greifen die Hersteller zumindest zur Leistungsdrosselung und der Warnung des Fahrers. Alles andere ist Augenwischerei.
Werden kritische Temperaturen überschritten, kommt es besonders mit Buntmetallen zu Reaktionen, die irreversibel sind. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die Werkstoffe entsprechend getestet sind (500h bei 180°C zum Beispiel). [3]
[1]Kurek, Rainer: Nutzfahrzeug-Dieselmotoren, 2006 München, S. 171.
[2]Kurek, a.a.O., S. 173.
[3]Skiadas, Athanassuis / Schubert, Werner: Berücksichtigung von Kenngrößen bleifreier Gleitschichtsysteme in Test und EHD-Simulation, S. 3.
Hier ist mal ein Ölflussdiagramm für den LS1-Motor. Bei den anderen LS-Motoren, bis auf den LS7, sollte es ähnlich sein.
Gruß, Robert
Zweierlei will der echte Mann: Gefahr und Spiel. Deshalb will er die Corvette, als das gefährlichste Spielzeug.
(frei nach Friedrich Nietzsche in: "Also sprach Zarathustra")
natürlich ist es kein genereller Freifahrtsschein für jeden Motor, wenn ein Ölhersteller seinem Öl z.B. bis 150° eine ausreichende Schmierfähigkeit / Scherfestigkeit bescheinigt. Da spielen zahlreiche ander Faktoren eine Rolle.
Es gibt oder gab ja auch thermisch "kranke" motoren, bei denen auch bei 100° Öltemperatur durch Wärmenester der thermische Kollaps erfolgte.
Tatsache ist jedoch, dass viele Motorenhersteller die Motorleistung erst im Bereich zwischen 145 und 150° abregeln um den Motor zu schützen. Das würde sicher vorher geschen, wenn die Bauteile des Motors diese Temperaturen nicht vertragen könnten. Der entscheidende Parameter scheint also die Belastbarkeit des Öls zu sein. Das deckt sich insofern auch mit den Angaben der Ölhersteller.
Verkürzte Ölwechselintervalle sind dann sicher anzuraten. Das ist aber auch erforderlich, wenn die Temp. über Monate die 100° nicht überschreitet.
Letztendlich ging es ja um die Eingangsfrage, ob der Bereich um 120° bedenklich ist. Ich halte das für völlig unkritisch.