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Zitat:Original von TurboRoger
Wenn ich dich also richtig verstehe Wutzer, sollte man den LS7 Motor zügig warm fahren und nicht allzulange im unteren Drehzahlbereich daherdümpeln. Sehr interessante Theorie, denn ich war mit dem Auto ja auch häufig im Winter bei Minus Temperatuen gefahren und hatte genau das nicht gemacht. Noch eine Frage, wenn du gestattest :
Jemand fährt mit der Z06 (Serie) jeden Tag 3 x 12 km anhaltend Vollgas mit Abkühlung auf
80° C zwischen den Läufen. Während der Läufe steigt die Temperatur jedesmal auf etwa 130 - 140° C an.
Wie sehr schadet das dem Motor und wie groß ist dadurch der zusätzliche Verschleiß, ansonsten gemischte Fahrweise ? Wäre das ein Kriterium für dich so ein Auto als Gebrauchtwagen nicht zu kaufen, wenn ansonsten alles nach Vorschrift eingehalten wurde und das Auto so top wäre ?
Gruß Roger
Deine Frage ist nicht leicht zu beantworten, da mehere Komponenten reinspielen. Hohe Öltemperaturen haben an sich keinen Einfluß auf den Verschleiß. Man bekommt sie allerdings meist nur bei hohen Drehzahlen, die wiederum verschleißfördernd sind. Also eine typische Wechselbeziehung.
Andersherum: Wenn du bei 40 Grad Außentemperatur im 6. Gang deine 250 km/h fährst, verschleißt dein Motor weniger als bei 10 Grad im 5. Gang oder bei -10 Grad im 4. Gang, obwohl die angenommene Öltemperatur dabei immer gleich hoch sein soll.
Um auf deine Frage zurückzukommen, die von dir genannten Öltemperaturen wären kein Kaufhindernis. Eher aber die Aussage, der Motor wurde sehr viel im Grenzdrehzahlbereich bewegt.
Gruß
Wutzer
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Besten Dank Wutzer
Gruß Roger
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Hallo Wutzer,
wenn Du von geregelten Öl/Wasser Wärmetauschern sprichst, ist das Regelung "per Wassertemperatur" , d.h. die Wärmetauscher sind irgendwo in den Kühlkreislauf eingebracht und die Öltemperatur wird durch die aktuelle Kühlwassertemperatur beeinflusst (wie z.B. bei meinem 997 für Motor- und Automatikgetriebeöl) oder eine individuelle thermostatische Regelung des jeweiligen Ölflusses in den Wärmetauscher?
Mein Ansatz (wenn überhaupt) für meine Corvette ist eigentlich ein größerer Wasserkühler (z.B. deWitt mit inegrierten Motor- und Getriebölwärmetauschern. Ein Problem bliebe, wenn ich's richtige sehe - da das Motor- und Getrieböl nicht durch den kleinen Wasserlaufkreis (bevor der Thermostat öffnet) sondern durch den Kühler läuft, wird es auch nicht durch das Kühlwasser mit erwärmt...
Hat Mercedes individuell geregelten Ölzufluss in die Wärmetauscher?
Take care
Mirko
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Nein. Mercedes hatte bei den alten 16V externe Ölkühler, die thermostatgeregelt waren. Gleiches findet sich heute noch bei den Getriebeölkühlern. Neben einem Wärmetauscher wird das Getriebeöl hier durch einen Getriebeölkühler gejagt, thermostatgesteuert, aber nur dann, wenn Temperaturspitzen auftreten.
Bei aktuellen Triebwerken ist die Sachlage viel komplexer. In der Startphase wird das Kühlwasser komplett stehen gelassen, damit es sich schneller erwärmt - das Pumpen wird unterbunden. Der große Kühlkreislauf ist kennfeldgesteuert, d.h. bei geringer Motorlast läuft der Motor sehr warm (105°C), bei hoher Motorlast wird versucht den Motor recht kalt laufen zu lassen (82°C). Auf die Spitze wird das im Kurzstreckenbetrieb getrieben, wo der Motor mit 105°C Kühlwasser läuft bevor der große Kreislauf aufgemacht wird - auch bei geforderter Heizleistung! Dies verbessert Verbrauch und Abgasnormen.
Dies macht ein Koppel des Öl-Wärmehaushalts an das Kühlwasser zunächst scheinbar schwieriger. Gelöst wird dies durch eine kennfeldgesteuerte Motorölpumpe, die je nach aktuellem Druck- und Kühlungsbedarf unterschiedlich stark pumpt.
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Danke Jürgen!
Ist der LS/hat die C6 ein aktuelles Triebwerk in dem Zusammenhang? Für die C6 werden im after market Thermostaten mit unterschiedlicher Öffnungstemps angeboten. Bedeutet eigentlich dass der Thermostat nicht kennfeldgesteuert ist.
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Richtig, die C6 ist da noch völlig oldschool, obschon die Technologie seit Jahren verfügbar ist. Da hat der General weiter Potential, den Verbrauch zu senken.
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Ist wahrscheinlich teurer. Mal sehen was in die C7 kommt.
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Wutzer, Jürgen,
könnte es sein, dass GM aufgrund höherer Kosten für kennfeldgesteuerte Lösungen, aber unter dem Druck der Abgasnormen, den kostengünstigeren Weg gegangen ist und
- beim Volumenmodell Basis und GS einfach auf allgemein hohe Wasser und Öltemperaturen setzt (eher Ölkühler einfach weg lässt anstatt sie teuer zu regeln), davon ausgehend, dass die Fahrzeuge weniger stark von den Kunden belastet werden.
- bei den PS stärksten Modellen stärker zu kühlen, aber dafür zu kaltes Laufen im normalen Fahrbetrieb in Kauf zu nehmen.
Die Idee hinkt an einer Stelle, denn man müßte dann eigentlich deutlich schlechtere Abgaswerte bei Z06 und ZR 1 haben...
Verständlich wäre das Ganze, wenn man den Preis (und damit Kosten) Unterschied zu Porsche, Mercedes und Co in Betracht zieht. Und vielleicht auch ziemlich smart, wenn entsprechend hohe Öltemperaturen eigentlich gar nicht so problematisch sind.
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Problematisch sehe ich das bei der Z06. Hier gibt es weder einen Öl- Wasser- Wärmetauscher noch ein Thermostat für den separaten Ölkühler. Da kann man beim Warmfahren, insbesondere bei niedrigen Temperaturen viel kaputt machen. Wie hier schon sinngemäß geschrieben, ist es unter 10° C so gut wie unmöglich "gewaltfrei" 80° C Öltemperatur zu erreichen. Durch den Trockensumpf wird die Warmlaufzeit durch große Ölmenge und Kühlereffekt des Öltanks weiter verlängert. Das alles zusammen ist konzeptionell betrachtet, eigentlich ein schwerer Fehler bei der Antriebsauslegung, der meiner Ansicht kostenseitig mit weniger als 200 $ vom Werk auszuschalten wäre. Die hier genannten Zusammenhänge waren bei der Konzipierung des LS7 längst Stand der Technik, und ich denke, dass der eine oder andere Motorschaden zumindest mittelbar damit in Verbindung steht.
Schade eigentlich, bei dem ansonsten sehr guten Produkt.
Gruß
Ralf
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Zitat:Original von BigMP
Wutzer, Jürgen,
könnte es sein, dass GM aufgrund höherer Kosten für kennfeldgesteuerte Lösungen, aber unter dem Druck der Abgasnormen, den kostengünstigeren Weg gegangen ist und
- beim Volumenmodell Basis und GS einfach auf allgemein hohe Wasser und Öltemperaturen setzt (eher Ölkühler einfach weg lässt anstatt sie teuer zu regeln), davon ausgehend, dass die Fahrzeuge weniger stark von den Kunden belastet werden.
- bei den PS stärksten Modellen stärker zu kühlen, aber dafür zu kaltes Laufen im normalen Fahrbetrieb in Kauf zu nehmen.
Die Idee hinkt an einer Stelle, denn man müßte dann eigentlich deutlich schlechtere Abgaswerte bei Z06 und ZR 1 haben...
Verständlich wäre das Ganze, wenn man den Preis (und damit Kosten) Unterschied zu Porsche, Mercedes und Co in Betracht zieht. Und vielleicht auch ziemlich smart, wenn entsprechend hohe Öltemperaturen eigentlich gar nicht so problematisch sind.
Über die Politik bei GM zu spekulieren bringt uns nicht wirklich weiter. Vermute aber einmal eher kaufmännische Prioritäten.
Moderne Motoren haben mittlerweile eine Kühlmitteltemperaturregelung (kurz KMTR genannt). Bei dieser wird mittels Steuergerät, diversen Ventilen und Wärmetauschern zuerst der kleine Wasserkreislauf, dann das Motor und Getriebeöl (nach ausgetüftelten Mustern) aufgewärmt, bevor zu guter Lezt der große Wasserkreislauf und somit auch der eigentlich Wasserkühler zugeschaltet wird. Ziel des ganzen Aufwandes ist aber nicht eine Verschleißminimierung, sondern ausschließlich der Verbrauch im MVEG Zyklus! Nach dem Verbrauch berechnet sich ja bekanntermaßen die Kfz-Steuer bei Neufahrzeugen ab BJ 2009. (Stichwort Flottenverbrauch und entsprechende Sanktionen !)
Mit der Abgasqualität hat die KMTR nur sehr bedingt zu tun. Hierzu wird primär der Katalysator mittels sogenannter Katheizprogramme in wenigen Sekunden nach dem Start (<<10s) auf über 300 Grad geschossen. Die höhere Wassertemperatur im kleinen Kreislauf hilft beim Abgas ein wenig. Die Öltemperatur hat demgegeüber für das Abgasverhalten keine Relevanz (bis auf C02, woraus ja letztlich der Verbrauch berechnet wird.)
Gruß
Wutzer
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