Drehmoment bei gefetteten Schrauben
#11
Habe auch immer die Radschrauben - Gewinde mit Kupferpaste duenn angestrichen. Nie Probleme mit losen Muttern gehabt. Verstehe auch nicht warum gerade diese Schrauben mit Gewalt angeknallt werden. Habe oft genug saftig geflucht, weil man die so schwer beim Radwechsel loskriegt, wenn nicht gefettet.
Gruesse,
Marius Burnout
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#12
Ist doch erstaunlich, wie unterschiedlich dieses Thema gesehen wird. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein bischen Fett oder Öl an der RICHTIGEN STELLE nicht gefährlich sein kann. Verrostete Schrauben sind wahrscheinlich sogar sicherheitsbedenklicher als gefettete, wenn ich mir das so recht überlege.

Noch ein schönes Wochenende! Hallo-gruen

Peter
Peter 01
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#13
Zitat:...Muss allerdings behaupten, gesehen zu haben, dass die Reifenhändler die Bolzen einfetten...
...dass das Schmieren keinen Einfluss auf den Anpressdruck des Rades hat ... Was soll Fett oder Oel da anrichten..
...Ich glaube also nicht, dass ich mein Leben riskiere, indem ich hier etwas einfette, und das beruhigt mich jetzt gewaltig...

Anstelle zu glauben sollte man sich SICHER sein und bis auf weiteres gewaltig beunruhigt sein.

Um zu verstehen, was es mit dem vorgeschriebenen Drehmoment auf sich hat kann man sich die Funktionsweise und Bedeutung einer Verschraubung vor Augen halten:

Eine Verschraubung hat die Aufgabe zwei oder mehrere Teile gegeneinander zu ziehen. Im Falle eines Rades sollen die Teile Nabe und Felge (evtl. weitere Teile wie Bremsscheibe oder Spurplatten) so stark gegeneinander gedrückt werden, dass sie sich unter Last (z.B. Bremsen, Beschleunigen) nicht gegeneinander verschieben können (andernfalls können die Radbolzen abscheren).

Die in der Schraube erzeugte Kraft ist bei gleichem Anzugsmoment abhängig vom Reibwert des Gewindes und der Schraubenkopfauflagefläche. Wird der Reibwert durch Schmieren/Fetten verändert, ändert sich auch die Kraft in der Schraube. Behält man das Anzugsmoment bei, erhöht sich die Kraft und kann zur Beschädigung des Gewindes oder zum Abriss der Schraube (bzw. Bolzens) führen. Auch eine Überschreitung der zulässiger Flächenpressungen ist denkbar, so dass sich das Material setzen kann und Verschraubungen sich wieder lockern.

Eine 10%-Regel ist mir nicht bekannt, ich kann das weder bestätigen noch dementieren. Vom Gefühl her würde ich aber sagen, dass der Reibwertunterschied zwischen einer trockenen und einer ölgeschmierten Reibpaarung sehr viel größer sein kann und auch 50% betragen könnte. Wären im Radmutternbeispiel Gewinde und Auflagefläche geschmiert, müsste das Anzugsmoment halbiert werden um die Verschraubung und Werkstücke nicht stärker zu belasten als vom Hersteller vorgesehen. Von Nachteil wäre dann aber, dass durch die herabgesetzte Reibung die Muttern sich leichter lösen können.

Das beobachtete Einfetten wird nicht an den Muttern an der Radnabenzentrierung ausgeführt um eine spätere Raddemontage zu erleichtern. Leider wird in manchen Betrieben auch schon mal die Radauflagefläche gefettet, was an dieser Stelle erneut den Reibwert herabsetzt und eigentlich erneut eine Erhöhung der Anzugsmoments erfordern würde.

Wer sich nicht sicher ist dem würde dringend empfehlen in sicherheitsrelevanten Bereichen auf Experimente zu verzichten und den Herstellervorgaben zu folgen oder einen Fachbetrieb zu konsultieren. Es sterben regelmäßig Menschen wegen fehlerhafter Radverschraubungen. Grübeln
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#14
Ich fette auch seit über 30 Jahren Radschrauben - Radmuttern - vor allem aber die Radzentrierungen - da Alu und Metall sonst miteinander reagieren und ein weißliches Pulver bilden. Das Rad ist sonst kaum vom Radträger zu lösen.
Noch nie war eine Mutter oder Schraube locker........

Aber mäßig fetten. Gerade im Bereich von Bremsscheiben ist eine größere Menge Fett nicht unbedingt hilfreich Feixen

Grüße Walter
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#15
Um mal etwas Licht in's Dunkel zu bringen.... hier ein Auszug aus dem Tabellenbuch Metall. Natürlich ist es sinnvoll, Schrauben einzufetten, da bei gleichbleibendem Anzugsdrehmoment die Vorspannkraft der Schraube höher wird und die Schraubverbindung dadurch fester wird. Ein Lösen ist also unwahrscheinlicher, als bei einer ungefetteten Schraube.

Lediglich, wenn man nicht die Möglichkeit hat, die Schraube mit dem geforderten Moment anzuziehen, sollte man auf Fett verzichten und lieber Schraubensicherung nehmen. Aber das ist hier ja nicht der Fall.

Auf Fett verzichten sollte man am Flansch, da das Rad lediglich durch die Haftreibung zwischen beiden Fächen hält. Man sollte nur die Zentrierung fetten.

[Bild: Schraubenkraefte.jpg]
Grüße,
Markus

[Bild: z4_sig5.jpg]
Z4 Racing.de
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#16
Hallo

Zitat:Anstelle zu glauben sollte man sich SICHER sein und bis auf weiteres gewaltig beunruhigt sein.

OK, hast Recht, ich bin mir sicher.

MfG. Günther
early 1968 L71 tri-power big block convertible.
GM-T56 Viper 6 speed manual , 4.11 rear.
HOOKER chrome side pipes. Long L88 hood.
Tires front 235 rear 255 on 8x15 real wire spoke rims
You can't beat short stroke displacement . besoffen
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#17
Zitat:Original von IQ-Man
Um mal etwas Licht in's Dunkel zu bringen.... hier ein Auszug aus dem Tabellenbuch Metall. Natürlich ist es sinnvoll, Schrauben einzufetten, da bei gleichbleibendem Anzugsdrehmoment die Vorspannkraft der Schraube höher wird und die Schraubverbindung dadurch fester wird. Ein Lösen ist also unwahrscheinlicher, als bei einer ungefetteten Schraube.

Hier ist ja wieder geballtes Fachwissen versammelt.
Es geht nicht darum, eine möglichst hohe Vorspannkraft zu erreichen, sondern die konstruktiv vorgesehene!
Und eine Schraubverbindung wird mit steigender Vorspannkraft nur so lange fester, bis die beteiligten Bauteile in den Bereich der plastischen Verformung gelangen.

@68er

Gegen 30jährige Erfahrung ist man hier machtlos, musste ich auch schon feststellen Zwinkern.


EDIT:

Hier zitiert jemand aus der BA seiner E-Klasse:

https://www.db-forum.de/forum/showpost.p...ostcount=6
Gruß, Jan Blaulicht
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#18
Es ist in der Tat erstaunlich,welch verschiedene Ansichten hier vertreten werden,vor allem
mit welcher Hingabe falsche Praktiken verteidigt werden.Wer ölen will,der öle ruhig weiter,
vor allem vergesst nicht,die Bremsklötze zu schmieren,kommt ungeheuer gut!
Aber es macht absolut keinen Sinn,hier endlos weiter zu diskutieren,niemand ist bereit
von seinem Standpunkt auch nur einen Millimeter abzuweichen,und wenn er noch so
falsch ist.--Also macht ganz einfach das was ich schon anfangs vorgeschlagen habe: Geht
Montags zu einem Reifendienst,die montieren täglich dutzende Räder,da bekommt Ihr die
richtige Antwort .

Und nacher schauen wir Formel1,mal sehen was das wird.

Es grüsst Euch RainerR
RaRo
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#19
Zitat:...die Vorspannkraft der Schraube höher wird und die Schraubverbindung dadurch fester wird. ...
Nicht vergessen: Nach FEST kommt AB. Warum eine Schraube fester anziehen, wenn es gar nicht erforderlich ist?
Laut Tabelle liegen die Unterschiede im Anzugsmoment zwischen geölt und trocken bei 30%. Du empfiehlst also eine Schraubenverbindung trotz Ölung mit gleichem Drehmoment anzuziehen und entsprechend höher zu beanspruchen! (?) Irgendwann kommt der Nächste und schmiert mit Molybdän uns stellt fest dass sogar 40% Reibwertunterschied vorhanden sind und die Verbindung noch besser hält? Hat denn noch keiner von Euch mal ein Gewinde ruiniert? Irgendwann ist mal Ende mit Anziehen. Die Radbefestigung ist sicherheitsrelevant. Zu den statisch aufgebrachten Kräften kommen noch dynamische durch den Fahrbetrieb, ganz abgesehen von Dauerhaltbarkeiten.
Also wenn schon schmieren, dann (eigentlich) auch das Moment zurück nehmen um wieder gleiche Verhältnisse zu schaffen. Ich rate davon ab, es sei denn man weiß ganz genau, was man tut.

Zitat:... und die Schraubverbindung dadurch fester wird. Ein Lösen ist also unwahrscheinlicher, als bei einer ungefetteten Schraube...

Die Selbsthemmung einer Schraubenverbindung gegen LÖSEN ist bei einer Trockenen höher als die einer Geölten. Das kann jeder selbst ausprobieren indem er sich auf eine schiefe Ebene stellt - einmal im trockenen und einmal im feuchten, oder noch eindrucksvoller auf Eis. Da nützt es auch nichts, wenn jemand schwerer ist (= höhere Schraubenkraft). Der rutscht genauso weg.

Zitat:Ich fette auch seit über 30 Jahren Radschrauben ... Noch nie war eine Mutter oder Schraube locker...

... was vor allem daran liegt, dass Konstrukteure auch an solche Leute wie Dich denken. Dass Du noch keine Schraube verloren hast glaube ich Dir und spricht für die Konstruktion, ändert aber nichts an den physikalischen Gesetzmäßigkeiten.
Mit dem Schmieren ist es spätestens dann vorbei, wenn Du mal an eine Schraubenauslegung gerätst, die ausgereizt ist und Deinen Kraftaufschlag nicht mehr verträgt. Manchmal ist mehr weniger.
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#20
Zitat:@68er
Gegen 30jährige Erfahrung ist man hier machtlos, musste ich auch schon feststellen Zwinkern.
Aber es beruhigt ungemein zu erfahren, dass der Kram dennoch hält.

Zitat:Original von Wesch
Hallo

Zitat:Anstelle zu glauben sollte man sich SICHER sein und bis auf weiteres gewaltig beunruhigt sein.

OK, hast Recht, ich bin mir sicher.

So kommen wir aber auch nicht weiter. Wie kann ich Dich verunsichern? Aus all dem, was geschrieben wurde müsste sich langsam etwas herauskristallisieren. Wenn alles nichts hilft machen wir am besten einen Meinungsaustausch. Du tauschst Deine Meinung gegen meine. Hallo-gruen

Zitat:... Also macht ganz einfach das was ich schon anfangs vorgeschlagen habe: Geht
Montags zu einem Reifendienst,die montieren täglich dutzende Räder,da bekommt Ihr die
richtige Antwort...
Ich hoffe, die richtige Antwort, denn ich kenne Reifendienste (und Werkstätten) die Radauflageflächen geschmiert hatten. Da steht Du da und kannst es nicht glauben.
Ich habe den Leuten das dann erklärt und sie haben es sein lassen.

Zitat:... Und nacher schauen wir Formel1,mal sehen was das wird...
Vielleicht verliert jemand sein Rad? sich vor Lachen auf dem Boden wälzen

Gruß
68er

Neue Parole: Finger weg vom Fett Nein-nein
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