11.04.2008, 00:33
Hi
Also , meine C4 hat leider seit dem Kauf vor 1.5 Jahren , das altbekannte Problem , dass Gasgeben eine richtige Glückssache ist . Kupplungsmordend und Wadenstählend .Langsamfahren im Stau ein Horror .
Ursache Drosselklappengestänge ausgeschlagen .
Vor etwa 1 Jahr hab ich dann den Entschluss gefasst , dies zu ändern . Eigentlich wollte ich gleich wa ganz neues Konstruieren und hab zu diesem Zweck hier im Forum nach ner alten Klappe gesucht und auch bekommen . Die sollte als Muster dienen .
Doch leider ist Zeit doch immer ein Mangel oder ein Luxus , der mir fehlt .
Deswegen hab ich mich schweren Herzens dazu durchgerungen , mir doch eine neue zu bestellen .
Telefon geschnappt und bei meinem Händler des Vertrauens das Sprüchlein aufgesagt , Drosselklappe Jg 85 , muss ich haben . Haben wir nicht , bitte da anrufen .
Also da angerufen , Sprüchlein gesagt . Antwort haben wir nicht , gibts nicht mehr . Aber ruf mal da an . Da angerufen , Sprüchlein aufgesgt . Antwort , klar , haben wir nicht , GM hat auch nicht .
Was also tun ? Nun , ich bin ja schliesslich Mechanikus ( Drehen , Fräsen etc ) Maschinen alles da vom Drehbank bis zum 5 Achs Zenter . Alte also revidieren .Bevor ich nen Telefon Sprüchlein Kollaps bekomme.
Daher hier eine Doku meiner Revision . Könnte ja sein , dass der eine oder andere ein ganz klein wenig interessiert ist .
Wie man die Ausbaut , muss ich ja wohl nicht erklären . Fangen wir also beim Wesentlichen an .
Was brauch ich , für eine Revision ?
1 Stk 10 mm Rundstahl Blank a ca 180mm Länge .
1 Stk 10 mm Rundstahl Blank a ca 250mm Länge .
2 Stück Alu oder Stahl . Ca 20x40x200
4 Schrauben M3
Bohrer oder gleich Zentrierbohrer mit 2.5mm Spitze
M3 Gewindebohrer
1 Fingerfräser ca 10-12 mm Durchmesser
1 Fräsmaschine kleiner Bauart aber mit mindestens 160 mm Hub und ca 400mm vom Schraubstock bis zum Futter
1 Drehbank mit der Möglichkeit , Gewinde zu schneiden .
Schweissaparat
Und etwa 10 Stunden Zeit .
Einige werden sich jetzt am Kopf kratzen , ob einiger Teile . Wozu um Himmels Willen 2 Zehner Stangen ?Hat ja nur eine Welle ? Und die Stahlstücke oder Alu Stücke .
Mechaniker wissen , um ein Loch über eine Länge von 160 mm aufzubohren , Reiben , würde es eine maschine mit Horizontaler Bearbeitung brauchen , mit sehr viel Weg . Dann das Ausrichten , dass die Welle genau Zentrisch und ohne Weglaufen gemacht werden kann . fast unmöglich .Deswegen die Teile .
Normalerweise finde ich im übrigen Zollmasse doof . Doch hier war ich froh , dass Zoll verwendet wurde . Denn nicht nur die Schrauben sind in Zoll , sondern auch alle anderen Masse . Das heisst , die Welle hat einen Durchmesser von 9,35mm . ist also perfekt um auf 10mm aufzuweiten . Nach messung des Lochs ist dies auf 9.5mm ausgeleiert worden .
Also erst mal zerlegen der Klappe . Die Welle ist beidseitig gestaucht , muss also aufgeschliffen werden . Winkelschleiffer oder ähnliches . Und zwar beide Seiten , da alles ausser der Welle soll ja wieder verwendet werden . Die 4 Schrauben , die die Klappen halten sind einerseits mit Klebstoff gesichert und zusätzllich aufGrund gestaucht . daher steht hinten ein Gupf , dort wo die Schraube durchdrückt , an der Welle vor . Den Gupf erst abschleiffen mit nem Dremmel , oder ähnlichem . Dann mit dem Heissluftföhn oder Brenner die Schrauben stark erhitzen . Dann sofort rausdrehen . 3 Hab ich rausbekommen , eine ist abgebrochen . Spielt aber keine Rolle , man nimmt ja neue .
Der Torxeinsatz ist übrigens kaum in normalen käuflichen Sets drin . Ist glaub ein 23 er . ( Wenns wer wissen muss , schau ich noch nach) Musste ich extra im Fachhandel kaufen . hatten grad 1 Stk da .
Dann kann die Welle ausgebaut werden .
nach Ausbau derselben , hab ich dann auch gesehen , dass hier ab Werk eine Ablebens garantie eingebaut wurde . Di Welle wird ja eben beidseitig gequetscht . Die eine Seite wird anscheinend in einem Art Schraubstock eingespannt und dann gequetscht . Die Welle hat da ne Fläche eingedrückt bekommen . Ist genau da , wo sie in der Lagerung dreht .Muss also schon neu geklemmt haben . Die 2 Seite muss ja logisch im zusammengebauten Zustand erfolgen . Die Welle wird dabei allerdings leich verdreht .Also klemmt sicher auch hier im Neuzustand .
Auf der Seilzugseite hats auf der Welle ne Mutter und ne Alu Hülse . Unbedingt die Aluhülse erst abziehen , ohne sie versuchen zu drehen . Die hat ne Verzahnung drin , um die Mutter zu sichern . Versucht man die Mutter mit dieser Hülse rauszudrehen , ist die Verzahnung weg .
Soo , jetzt zu den ominösen Teilen . Eine Welle ist klar , wird die neue Klappenwelle . Aber wozu nun die zweite .
Daraus wird das hier .
Komisches Teil .
Ist ein Bohrer . Wie bei Gewehrläufen kann man die Bohrung nähmlich im Zugverfahren ausbohren . Aus der Welle hab ich also einen Bohrer gemacht . Durchmesser 9.4 auf die ganze Klappenlänge und ca 30mm länger . Etwa 60mm Durchmesser 10mm gelassen .
Dann ein 3 Gängiges Gewinde mit ca 15mm Steigung in den 10 mm Durchmeser geschnitten . Am Uebergang zu den 9.4mm die Käse Enden dann zu einer Schneide angeschliffen .
Damit ins Klappengehäuse rein . Sieht dann so aus .
Ist da jetzt schon durch , ist nur zum zeigen nochmal drin . Alles in die Fräse gespannt und mit linkslauf (hab nähmlich ein Rechtsgewinde geschnitten) langsam durch das Gehäuse nach oben durchgezogen . Sehr gut schmieren , der Bohrer ist ja nur normaler Stahl und hat auch noch die Tendenz , weil nur gerad 0.25 pro Seite im Eingriff ist , sich reinzusiehen . Daher muss es auf ner Maschine gemacht werden . Mit der Handbohrmaschine gehts nicht . Reisst den Bohrer gleich rein ( habs probiert)
Ist absolut sauber geworden .
Nun zur Welle . Die muss an 2 Stellen bis über mitte ausgfräst werden . Im Schraubstock spannen . geht nicht .Sonst müsste man durch die Backen fräsen , und rausfliegen würd die Welle eh auch .
Die 2 Aluteile also als Hilfsspannbacken . Sieht so aus .
Nach dem Fräsen .
und jetzt zerlegt.
Die Welle hat im übrigen ja auch noch ein Gewinde drauf . Natürlich auch in Zoll . Eigentlich kein Problem . Dreht man am einfachsten gleich auf dem Drehbank .Erst Gänge bestimmt , 25 Gänge per Zoll. Wollts gleich einstellen . Aber oha . Mein Drehbank hat 24 Gänge und 26 Gänge , aber keine 25 . Was also tun ?
Ganz einfach , Metrisch . Da 1 Zoll ja 25.4mm (oder sinds jetzt 24.5?)ist müsste 1 mm Steigung eigentlich grad noch gehen . Einfach etwas tiefer geschnitten , geht problemlos .
Die Erste Klappe dann bei der Anprobe .
Im rechten Loch sieht man so nen komischen Buckel . Ist vom Schweissen . Im Gehäuse waren leider noch die abgesägten Stummel der Schrauben vom Wasseranschluss . Rausholen nicht möglich , also ausgefräst und zugeschweisst .
Da halt etwas zu tief .
Hab ich ausgespindelt und überfräst , jetzt das Endresultat .
Die Schrauben auf den Klappen hab ich vom PC geklaut . So kleine Würmchen hab ich auch nicht auf Lager .
Die Eingepressten Teile , Seilzug und den kleinen mitnehmerhaken auf der anderen Seite , werde ich mit nem Schweisspunkt sichern , will ja keine krumme Welle mehr .
Die Klappe läuft jetzt absolut sauber und Spielfrei .
Wird natürlich noch in der einzig richtigen Corvette Farbe beschichtet . Schwarz.
Noch Fragen ?
gruss Armin
Also , meine C4 hat leider seit dem Kauf vor 1.5 Jahren , das altbekannte Problem , dass Gasgeben eine richtige Glückssache ist . Kupplungsmordend und Wadenstählend .Langsamfahren im Stau ein Horror .
Ursache Drosselklappengestänge ausgeschlagen .
Vor etwa 1 Jahr hab ich dann den Entschluss gefasst , dies zu ändern . Eigentlich wollte ich gleich wa ganz neues Konstruieren und hab zu diesem Zweck hier im Forum nach ner alten Klappe gesucht und auch bekommen . Die sollte als Muster dienen .
Doch leider ist Zeit doch immer ein Mangel oder ein Luxus , der mir fehlt .
Deswegen hab ich mich schweren Herzens dazu durchgerungen , mir doch eine neue zu bestellen .
Telefon geschnappt und bei meinem Händler des Vertrauens das Sprüchlein aufgesagt , Drosselklappe Jg 85 , muss ich haben . Haben wir nicht , bitte da anrufen .
Also da angerufen , Sprüchlein gesagt . Antwort haben wir nicht , gibts nicht mehr . Aber ruf mal da an . Da angerufen , Sprüchlein aufgesgt . Antwort , klar , haben wir nicht , GM hat auch nicht .
Was also tun ? Nun , ich bin ja schliesslich Mechanikus ( Drehen , Fräsen etc ) Maschinen alles da vom Drehbank bis zum 5 Achs Zenter . Alte also revidieren .Bevor ich nen Telefon Sprüchlein Kollaps bekomme.
Daher hier eine Doku meiner Revision . Könnte ja sein , dass der eine oder andere ein ganz klein wenig interessiert ist .
Wie man die Ausbaut , muss ich ja wohl nicht erklären . Fangen wir also beim Wesentlichen an .
Was brauch ich , für eine Revision ?
1 Stk 10 mm Rundstahl Blank a ca 180mm Länge .
1 Stk 10 mm Rundstahl Blank a ca 250mm Länge .
2 Stück Alu oder Stahl . Ca 20x40x200
4 Schrauben M3
Bohrer oder gleich Zentrierbohrer mit 2.5mm Spitze
M3 Gewindebohrer
1 Fingerfräser ca 10-12 mm Durchmesser
1 Fräsmaschine kleiner Bauart aber mit mindestens 160 mm Hub und ca 400mm vom Schraubstock bis zum Futter
1 Drehbank mit der Möglichkeit , Gewinde zu schneiden .
Schweissaparat
Und etwa 10 Stunden Zeit .
Einige werden sich jetzt am Kopf kratzen , ob einiger Teile . Wozu um Himmels Willen 2 Zehner Stangen ?Hat ja nur eine Welle ? Und die Stahlstücke oder Alu Stücke .
Mechaniker wissen , um ein Loch über eine Länge von 160 mm aufzubohren , Reiben , würde es eine maschine mit Horizontaler Bearbeitung brauchen , mit sehr viel Weg . Dann das Ausrichten , dass die Welle genau Zentrisch und ohne Weglaufen gemacht werden kann . fast unmöglich .Deswegen die Teile .
Normalerweise finde ich im übrigen Zollmasse doof . Doch hier war ich froh , dass Zoll verwendet wurde . Denn nicht nur die Schrauben sind in Zoll , sondern auch alle anderen Masse . Das heisst , die Welle hat einen Durchmesser von 9,35mm . ist also perfekt um auf 10mm aufzuweiten . Nach messung des Lochs ist dies auf 9.5mm ausgeleiert worden .
Also erst mal zerlegen der Klappe . Die Welle ist beidseitig gestaucht , muss also aufgeschliffen werden . Winkelschleiffer oder ähnliches . Und zwar beide Seiten , da alles ausser der Welle soll ja wieder verwendet werden . Die 4 Schrauben , die die Klappen halten sind einerseits mit Klebstoff gesichert und zusätzllich aufGrund gestaucht . daher steht hinten ein Gupf , dort wo die Schraube durchdrückt , an der Welle vor . Den Gupf erst abschleiffen mit nem Dremmel , oder ähnlichem . Dann mit dem Heissluftföhn oder Brenner die Schrauben stark erhitzen . Dann sofort rausdrehen . 3 Hab ich rausbekommen , eine ist abgebrochen . Spielt aber keine Rolle , man nimmt ja neue .
Der Torxeinsatz ist übrigens kaum in normalen käuflichen Sets drin . Ist glaub ein 23 er . ( Wenns wer wissen muss , schau ich noch nach) Musste ich extra im Fachhandel kaufen . hatten grad 1 Stk da .
Dann kann die Welle ausgebaut werden .
nach Ausbau derselben , hab ich dann auch gesehen , dass hier ab Werk eine Ablebens garantie eingebaut wurde . Di Welle wird ja eben beidseitig gequetscht . Die eine Seite wird anscheinend in einem Art Schraubstock eingespannt und dann gequetscht . Die Welle hat da ne Fläche eingedrückt bekommen . Ist genau da , wo sie in der Lagerung dreht .Muss also schon neu geklemmt haben . Die 2 Seite muss ja logisch im zusammengebauten Zustand erfolgen . Die Welle wird dabei allerdings leich verdreht .Also klemmt sicher auch hier im Neuzustand .
Auf der Seilzugseite hats auf der Welle ne Mutter und ne Alu Hülse . Unbedingt die Aluhülse erst abziehen , ohne sie versuchen zu drehen . Die hat ne Verzahnung drin , um die Mutter zu sichern . Versucht man die Mutter mit dieser Hülse rauszudrehen , ist die Verzahnung weg .
Soo , jetzt zu den ominösen Teilen . Eine Welle ist klar , wird die neue Klappenwelle . Aber wozu nun die zweite .
Daraus wird das hier .
Komisches Teil .
Ist ein Bohrer . Wie bei Gewehrläufen kann man die Bohrung nähmlich im Zugverfahren ausbohren . Aus der Welle hab ich also einen Bohrer gemacht . Durchmesser 9.4 auf die ganze Klappenlänge und ca 30mm länger . Etwa 60mm Durchmesser 10mm gelassen .
Dann ein 3 Gängiges Gewinde mit ca 15mm Steigung in den 10 mm Durchmeser geschnitten . Am Uebergang zu den 9.4mm die Käse Enden dann zu einer Schneide angeschliffen .
Damit ins Klappengehäuse rein . Sieht dann so aus .
Ist da jetzt schon durch , ist nur zum zeigen nochmal drin . Alles in die Fräse gespannt und mit linkslauf (hab nähmlich ein Rechtsgewinde geschnitten) langsam durch das Gehäuse nach oben durchgezogen . Sehr gut schmieren , der Bohrer ist ja nur normaler Stahl und hat auch noch die Tendenz , weil nur gerad 0.25 pro Seite im Eingriff ist , sich reinzusiehen . Daher muss es auf ner Maschine gemacht werden . Mit der Handbohrmaschine gehts nicht . Reisst den Bohrer gleich rein ( habs probiert)
Ist absolut sauber geworden .
Nun zur Welle . Die muss an 2 Stellen bis über mitte ausgfräst werden . Im Schraubstock spannen . geht nicht .Sonst müsste man durch die Backen fräsen , und rausfliegen würd die Welle eh auch .
Die 2 Aluteile also als Hilfsspannbacken . Sieht so aus .
Nach dem Fräsen .
und jetzt zerlegt.
Die Welle hat im übrigen ja auch noch ein Gewinde drauf . Natürlich auch in Zoll . Eigentlich kein Problem . Dreht man am einfachsten gleich auf dem Drehbank .Erst Gänge bestimmt , 25 Gänge per Zoll. Wollts gleich einstellen . Aber oha . Mein Drehbank hat 24 Gänge und 26 Gänge , aber keine 25 . Was also tun ?
Ganz einfach , Metrisch . Da 1 Zoll ja 25.4mm (oder sinds jetzt 24.5?)ist müsste 1 mm Steigung eigentlich grad noch gehen . Einfach etwas tiefer geschnitten , geht problemlos .
Die Erste Klappe dann bei der Anprobe .
Im rechten Loch sieht man so nen komischen Buckel . Ist vom Schweissen . Im Gehäuse waren leider noch die abgesägten Stummel der Schrauben vom Wasseranschluss . Rausholen nicht möglich , also ausgefräst und zugeschweisst .
Da halt etwas zu tief .
Hab ich ausgespindelt und überfräst , jetzt das Endresultat .
Die Schrauben auf den Klappen hab ich vom PC geklaut . So kleine Würmchen hab ich auch nicht auf Lager .
Die Eingepressten Teile , Seilzug und den kleinen mitnehmerhaken auf der anderen Seite , werde ich mit nem Schweisspunkt sichern , will ja keine krumme Welle mehr .
Die Klappe läuft jetzt absolut sauber und Spielfrei .
Wird natürlich noch in der einzig richtigen Corvette Farbe beschichtet . Schwarz.
Noch Fragen ?
gruss Armin
können tu ich nix , das aber gut.